Studien zeigen z.B. dass wenn man z.B. Mädchen während dem Lösen von Mathe Aufgaben auf gängige Stereotype hinweist, wie dass "Jungen in Mathe besser sein", sich die tatsächliche Leistung der Mädchen bei Mathe Aufgaben in dem Kontext verschlechtert. Das ist aus meiner Sicht verlorenes Potential für alle: Jungen und Mädchen und Erwachsene.
Im Alltag kommen auch häufig (unbewusste) Vorurteile vor, wie dass man z.B. tendenziell versucht gefasste Annahmen zu bestätigen (statt zu suchen ob etwas ihnen wiederspricht). Ebenso bevorzugen schon Babies Menschen, die ihnen ähnlich sind, und dieser Trend setzt sich im erwachsenen Leben fort. Diese Biases haben auch etliche Vorteile, dennoch sollte man sich ihnen, wenn möglich bewusst werden und wenn erforderlich auch bewusst gegensteuern. Ich selbst habe natürlich wie alle Menschen auch Biases. Das macht übrigens auch demütig und noch offener. Denn wir sind alle im gleichen Boot.
Ich denke, wir erreichen in Summe mehr Vielfalt im Denken, wenn wir unserem Gegenüber mit Offenheit, Toleranz und Grosszügigkeit begegnen. Damit meine ich: ich engagiere mich z.B. gern dafür Rollenmodelle Sichtbar zu machen, wo beide Elternteile berufstätig sind und dies erfolgreich mit einer Familie vereinbaren. Das heisst aber nicht, dass traditionelle Familienmodelle weniger wert oder relevant sind. Ich denke unser Horizont sollte sich im Bezug auf Denkweisen und Lebens-Modellen erweitern und nicht einfach verschieben von einem Modell zum anderen und alles Bisherige verwerfen.