Swisscom hat Fastweb im Frühjahr 2007 übernommen, um mit der modernen Glasfaserinfrastruktur des Unternehmens vom Wachstum des italienischen Breitbandmarktes zu profitieren und so die erwartete Umsatz- und Ergebniserosion im Schweizer Geschäft kompensieren zu können. Fastweb hat sich seit der Übernahme positiv entwickelt: Der Umsatz des Unternehmens stieg um rund 50% auf EUR 1,9 Mrd. im Jahr 2010, der EBITDA bereinigt um Sondereffekte nahm in derselben Periode um über 50% auf rund EUR 490 Mio. zu.
Die wirtschaftliche Lage Italiens hat sich im Zuge der Schuldenkrise der letzten Monate weiter verschlechtert. Die Renditen der Staatsanleihen sind stark angestiegen, auch die Renditedifferenzen zum risikoarmen Zinssatz des Euro. Hohe Staatsverschuldung, schwaches Wirtschaftswachstum, steigende Arbeitslosigkeit und politische Unsicherheit sind Risikofaktoren, die das künftige Wachstum und damit den Unternehmenswert beeinträchtigen. Im Werthaltigkeitstest von Fastweb wurde deshalb das erhöhte Länderrisiko Italiens mit einem Zuschlag bei den Kapitalkosten berücksichtigt und die Wachstumsaussichten reduziert.
Der massive Zerfall des Euro hat weitere unterschiedliche finanzielle Auswirkungen auf Swisscom. So schwankt das Eigenkapital mit der Höhe der Währungsumrechnungsdifferenzen der Auslandsbeteiligungen. Bei einer Abschwächung des Euro sinkt das Eigenkapital, bei einer Abschwächung des Schweizer Franken erhöht sich das Eigenkapital. Die Reduktion des Eigenkapitals betrug per Ende 2010 rund CHF 1,55 Mrd. und blieb im Jahr 2011 praktisch stabil. Die Veränderungen sind buchhalterisch und nicht realisiert. Sie haben keinen Einfluss auf den Reingewinn von Swisscom.
Im Weiteren reduziert ein schwacher Euro die in Schweizer Franken umgerechneten Geschäftszahlen der Auslandbeteiligung von Swisscom. Dagegen profitiert der Konzern bei Einkäufen von Geräten und Ausrüstungen im Euroraum von einer Abschwächung des Euro. Diese Effekte werden aber von der Preiserosion auf dem Schweizer Telekom-Markt mehr als wettgemacht.
Um die mittelfristigen Ziele zu erreichen, wird Fastweb mit einer fokussierten Strategie und einem angepassten Geschäftsplan auf eine solide Basis gestellt. Der neue Geschäftsplan sieht - nach reduzierten Umsätzen in den ersten beiden Jahren - über die gesamte, fünfjährige Planungsperiode ein durchschnittliches, jährliches Umsatzwachstum von 2,5% (Vorjahr 5,1%) vor. Umsatztreiber sind die Partnerschaft mit Sky, die höhere Qualität der Dienste und ein Ausbau des Mobilfunkangebots. Eine gesteigerte Effizienz mit Kostensenkungen im Umfang von EUR 120 Mio. über die nächsten zwei Jahre und eine weitere Reduktion der Forderungsverluste sollen zu einer verbesserten EBITDA-Marge von 34% bis ins Jahr 2016 führen. Erste Erfolge konnten mit einer Verbesserung des Forderungsinkassos sowie einem erhöhten Marktanteil beim Neukundenzuwachs erzielt werden. Der Plan sieht zudem vor, dass das Verhältnis der Investitionen zum Umsatz im gleichen Zeitraum auf unter 18% sinken wird.
Die Wertberichtigung bei Fastweb hat keine Auswirkung auf die Dividendenausschüttung. Der kommenden Generalversammlung wird eine Erhöhung der Dividende um CHF 1 auf CHF 22 pro Aktie vorgeschlagen. Im Verhältnis zur aktuellen Börsenkapitalisierung von Swisscom ergibt dies eine Dividendenrendite von rund 6,5%. Keine direkten Auswirkungen ergeben sich auch auf EBITDA, Cashflow und Nettoverschuldung. Als indirekte Folge werden die Steuerzahlungen tiefer ausfallen. Swisscom ist solide finanziert mit einem im Vergleich hohen Kreditrating und tiefen Finanzierungskosten.
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