Swisscom ist blau, weiss, rot - und grün

Swisscom unterstützt immer wieder bei nationalen Megaevents, bei denen es nicht nur darum geht, dass die Zelte aufgebaut werden und die Verpflegung steht – ohne die passende IT-Infrastruktur läuft heute nichts. Glasfaserleitungen müssen im Eiltempo verlegt werden. Die einzelnen Stände benötigen ein WLAN oder LAN-Netzwerk und auch die Videoüberwachsungslösung – aus Sicherheitsgründen werden gewisse Sektoren überwacht – braucht ein Netzwerk. Nicht zuletzt wollen auch die Besucherinnen und Besucher ihre Smartphones ohne Einschränkungen nutzen können, egal wie viele Handys sich in den umliegenden Antennen einloggen.
Wenn die Armee in den Event einbezogen ist, kann der Fachstab Telecom diese Herkulesaufgabe übernehmen. Major Stefan Binggeli, Sicherheitsbeauftragter Strahlenschutz bei Swisscom, bringt ein Megaevent wie die Connected 2023 mit 85'000 Besuchenden nicht aus der Ruhe. "Der Fachstab Telecom ist auf diese Aufgaben spezialisiert", erklärt der Projektleiter. Der grosse Unterschied gegenüber anderen Milizformationen: Die Angehörigen der Armee (AdA) im Fachstab Telecom üben die gleichen Aufgaben auch in Zivil aus – dann allerdings im Auftrag von Swisscom. "Alle AdA in unserem Fachstab arbeiten für Swisscom oder ihre Tochtergesellschaften Swisscom Broadcast und cablex. Sie kennen sich aus dem normalen Berufsalltag – dadurch sind wir vom ersten Tag an äusserst effizient. Zum Schwitzen bringen uns höchstens sommerliche Rekordtemperaturen wie dieses Jahr an der Connected", schmunzelt Major Stefan Binggeli.
Auch bei eisigen Temperaturen sind die Angehörigen des Fachstabes Telecom im Einsatz. So zum Beispiel an der berühmt berüchtigten Patrouille des Glaciers in den Walliser Alpen. Das weltweit grösste Rennen im Skibergsteigen wird vom Militär organisiert, teilnehmen können militärische und zivile Patrouillen mit jeweils drei Athlet*innen. Der härteste Skitouren-Wettkampf der Welt benötigt zur Sicherheit aller Involvierten eine Infrastruktur, auf die 100 Prozent Verlass ist. Deshalb sind auch hier die Angehörigen des Fachstabs Telecom im Einsatz. 2022 haben die Swisscom Mitarbeitenden in grün das temporäre Mobilfunknetz auf sechs Höhenstandorten auf teilweise über 3'000 Meter über Meer unter schwierigen hochalpinen Bedingungen verantwortet. Thomas Körkel, im zivilen Leben Operation & Escalation Manager bei Swisscom, erinnert sich: "An der letzten Patrouille des Glaciers hat die Luftwaffe mehr als zwei Tonnen Material für uns in die Berge transportiert: Basisstationen, Antennen, Repeater und andere Telekommunikationsausrüstung. Der Bau und der Betrieb des Netzes in diesen Höhenlagen ist eine grosse Herausforderung für uns und für die Technik. " Ein weiteres Einsatzgebiet der Fachstab Telecom Angehörigen ist das Bereitstellen von Trackern: Jede Patrouille führt einen kleinen Tracker mit. So wissen die Organisatoren nicht nur, wer sich wo im Hochgebirge befindet, sondern die Athleten können auch einen Notruf absetzen, wenn sie in Schwierigkeiten sind.
Solche Einsätze sind letztlich aber nichts Weiteres als die Übung für den Ernstfall. Sowohl der Event Connected 2023 wie die Patrouille des Glaciers sind Wehrkurse, sogenannte WKs. 2011, beim Bergsturz oberhalb Bondo, ging es hingegen um einen realen Einsatz. Nach der kompletten Zerstörung der Telefonzentrale mussten die Angehörigen des Fachstabes Telecom möglichst schnell eine Basisstation aufbauen und ins Netz integrieren. Denn nur so konnten die Einsatzkräfte und die Bevölkerung wieder kommunizieren.
Auch die Sicherstellung der "Information der Bevölkerung durch den Bund in Krisenlagen mit Radio" (IBBK) gehört zu den Aufgaben des Fachstabs. In besonderen und ausserordentlichen Lagen – wie zum Beispiel bei einer Kernkraftwerk-Störung oder einem grossflächigen Stromausfall – können die Behörden die Bevölkerung mittels UKW-Radio-Notsender-Netz in den Schutzanlagen erreichen. Major Christian Klinger, Leiter Operation & Service Management bei Swisscom Broadcast, ist verantwortlich für den IBBK-Betrieb. "Da man nie weiss, wann eine ausserordentliche Lage auftritt, ist die IBBK-Radio Infrastruktur in einer ständigen Grundbereitschaft", so Christian Klinger.
Die Stimmung im Fachstab Telecom sei eine ganz besondere, meint er. "Die Kameradschaft im Militär ist unvergleichlich. Wenn es heiss zu und her geht, packt jeder an – ganz egal ob Soldat oder Oberstleutnant. Wir haben das grosse Glück, dass wir diese Kameradschaft in unseren Geschäftsalltag übertragen dürfen."
Die Telecom Brigade wurde 1866 ins Leben gerufen und bestand aus über 6000 Angehörigen der Armee. Sobald ein Wehrpflichtiger bei der damaligen PTT unter Vertrag ging, wurde er automatisch in die Telecom Brigade eingeteilt. Das änderte sich erst 2004 mit der Privatisierung der PTT und Umbenennung in Swisscom. Die Telecom Brigade wurde aufgelöst und neu mit einem Bestand von 200 AdA in den Armeestabsteil 360 eingeteilt. 2011 wurde der Fachstab Telecom geschaffen. Er besteht aus den Detachements Glasfaserkabel, IBBK und Sprachkommunikation. Rund 100 Mitarbeitende des Swisscom Konzerns sind heute Teil des Fachstabs Telecom.