«Als erstes verschaffen wir uns immer einen Überblick über die aktuelle Kühlungslösung und sammeln Ideen, welche neuen Technologien wir einbauen könnten.» Während der Innenbesichtigung stehen wir einander regelmässig im Weg, denn die kleinen Zwischenräume verhindern ein Kreuzen grösstenteils. Plötzlich ertönt ein heftiger Knall und ich zucke zusammen. Als ich aufblicke sehe ich, dass Flückiger die Eingangstüre geöffnet hat, die der starke Wind sofort wieder zugeknallt hat. Ich folge ihm nach draussen auf ein kleines Metallgerüst, welches das Haus umrundet. Der Regen macht das Gehen unglaublich schwierig – das Metallgitter gleicht einem Eisfeld. An der einen Aussenseite entdecke ich zwei massive Freecoolinggeräte, welche bis zu 300 Kilogramm wiegen können. «Der Standort Brienz wurde sehr aufwändig installiert und ist somit auch in der Demontage nicht einfach rückzubauen», erklärt Flückiger. «Wir mussten bei der Installation die Äste absägen, damit mit dem Kran die Freecoolinggeräte richtig platziert werden konnten. Das wollen wir bei der neuen Lösung vermeiden.» Die grosse Frage stellt sich nun, für welche Kühlungsvariante sich die beiden Experten entscheiden. Gibt es eine neue Freecoolinganlage oder doch nur eine Mistral-Lösung? Ich höre diverse Ideenvorschläge und Diskussionen über Themen wie Klimaverhältnisse oder die Standortslage und schlussendlich messen die Profis den Innenraum mit einem Meter zentimetergenau aus – alles ist viel komplizierter, als ich es mir vorgestellt hatte. Nach ein paar Minuten höre ich ein zufriedenes: «Das ist es. Es gibt eine neue Mistral-plus Anlage». Welche Argumente für diese Lösung sprechen, überlasse ich den beiden Experten.