Glasfaserausbau

Wie ist Swisscom auf Stromunterbrüche vorbereitet?

Das primäre Ziel von Swisscom ist es, trotz einer potenziellen Strommangellage die Qualität wichtiger Sprach- und Datendienste beizubehalten. Für eine kurzfristige Sicherstellung der Telekommunikationsdienste während gewisser Phasen der Strommangellage sind jedoch andere Massnahmen seitens der Betreiber, aber auch der Behörden notwendig.

 

 

 

Strommangellage


Eine Strommangellage tritt dann ein, wenn über eine längere Zeit die Stromnachfrage das verfügbare Angebot übersteigt.

 

 

 

Behördliche Massnahmen bei einer Strommangellage

 

Im Falle einer lang andauernden Strommangellage vollzieht die OSTRAL (Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen) die vom Bundesrat angeordneten Massnahmen in mehreren Eskalationsstufen.


In erster Instanz wird die Versorgungslage detailliert überwacht. Falls nötig, erfolgen daraufhin Appelle an die Verbraucher und Verbraucherinnen, auf freiwilliger Basis Strom zu sparen.


Sollten diese Massnahmen nicht ausreichen, um Produktion und Verbrauch ins nötige Gleichgewicht zu bringen, können als weitere Schritte eine Kontingentierung von Strom bis hin zu Netzabschaltungen verfügt werden.

 

 

Auswirkungen auf Swisscom

 

Von einer Kontingentierung ist auch Swisscom betroffen. Swisscom führt mit dem Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung - BWL und der OSTRAL Gespräche, um aufgrund ihrer Systemrelevanz eine Ausnahmeregelung bei der Kontingentierung zu erreichen.

 

 

Wie lange kann Swisscom einen Stromunterbruch überbrücken?


Dank seiner stromautonomen Auslegung kann das Swisscom Netz bei einem schweizweiten Stromunterbruch (Blackout) allen ihren Endkunden während mindestens 1 Stunde die Verfügbarkeit von Fest- sowie Mobilfunk-Services sicherstellen.

 

  • Dauert der Stromunterbruch länger als 1 Stunde, sind Festnetz-Services für alle Endkunden, die über einen direkten Link in Swisscom Zentralen verfügen, sichergestellt. Die Mobilfunkantennen verfügen in diesem Fall jedoch über eine Stromautonomie von mindestens einer Stunde, wodurch es danach zum Unterbruch der Mobilfunk-Connectivity kommen würde.

 

  • Dauert der Stromunterbruch länger als 4 Stunden, besteht im Anschlussnetz (Access) keine Verbindung mehr. Das Core-Netz (Backbone Offices) und die Services (Data Centers) verfügen jedoch über eine Stromautonomie von mindestens 72 Stunden.

 

 

 

Notkonzept Swisscom Zentralen - Was bedeutet dies für Sie als Wholesale Flächenkunde?

 

Swisscom stellt in den Swisscom Zentralen die Energieversorgung mit 48VDC gesichert bereit.
Mit 48VDC kann Swisscom dank seiner stromautonomen Auslegung (Batterien) in den Zentralen bei einem Stromunterbruch den Betrieb während 4h aufrechterhalten.

 

Sollte der Unterbruch länger als 4 Stunden dauern, kann Swisscom einen der rund 65 mobilen Notstrom Generatoren anfordern und somit auch einen längeren Stromunterbruch regional überbrücken.

 

 

 

Stromautonomie


Wie bereitet sich Swisscom auf eine mögliche Strommangellage im Winter 2022/23 vor?


Ende September 2022 hat Swisscom entschieden, in einer ersten Phase rasch umsetzbare Massnahmen zu ergreifen, die insbesondere ihre Bürogebäude und Shops betreffen.

 

Bis November wird in den Abendstunden und in der Nacht die Innen- sowie Aussenbeleuchtung schrittweise in allen Shops sowie Bürogebäuden so weit wie möglich reduziert. Ausserdem senkt Swisscom die Raumtemperatur in allen Gebäuden auf maximal 20 Grad Celsius und informiert ihre Mitarbeitenden und Kunden über einfache sowie effiziente Stromsparmassnahmen.


Weitere Massnahmen wie beispielsweise eine vorübergehende Schliessung von Bürostandorten oder stromsparende Anpassungen in der Netz- und IT-Infrastruktur sind ebenfalls in Prüfung.

 



Was unternimmt Swisscom generell zur Senkung des Energieverbrauchs?

 

Strom macht im gesamten Energieverbrauch von Swisscom mit 87% den grössten Anteil aus. Seit Jahren widmet sich Swisscom fokussiert der Verbesserung ihrer Energieeffizienz. So betreiben wir das gesamte Netz seit über zehn Jahren mit 100% erneuerbarer Energie aus Wasserkraft, Sonne und Wind. Wir engagieren uns kontinuierlich, um die Energieeffizienz mit verschiedenen Massnahmen zu verbessern u.a.:

 

 

Modernisierung der Netze und Einsatz moderner Geräte

 

Trotz stetigem Netzausbau sowohl im Breitband- wie im Mobilnetz konnte der Stromverbrauch praktisch stabilisiert werden. Dies einerseits durch den Einsatz von neuen, effizienteren Technologien und durch die konsequente Umsetzung weiterer Effizienzmassnahmen wie etwa der Modernisierung von Netzbauteilen, aber auch durch den Abbau von veralteten Plattformen und Netzelementen.


Swisscom ersetzt überdimensionierte und energieintensive Kühlsysteme und Klimageräte, wenn immer möglich durch umweltfreundliche und kostengünstige Lüftungen, die durch Aussenluft gekühlt werden und ohne Kompressor und Kühlmittel funktionieren.

 

Einsparungen in Gebäude


Den Stromverbrauch in Gebäuden kontrollieren und verbessern wir laufend. Die entsprechenden Checks helfen Fälle von überdurchschnittlichem Energieverbrauch aufzudecken und die Betriebszustände von Gebäuden zu optimieren.

 

Verwendung von Abwärme


Die Abwärme aus den IT-Infrastrukturen in den Betriebsräumen oder aus Rechenzentren nutzen wir zum Heizen unserer Büros oder von Nachbarsiedlungen, indem wir die Abwärme an Fernwärmenetze liefern.

 

Erzeugung von eigenem Solarstrom


Wir erzeugen und nutzen eigenen Strom aus Photovoltaikanlagen auf unseren Sendestationen, Basisstationen und Telefonzentralen. Wir produzieren mit unseren 87 eigenen Solarstromanlagen rund 3 GWh Strom, was dem Stromverbrauch von rund 800 Schweizer Haushalten entspricht. Weitere Ausbauprojekte sind geplant.

 

 

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