Kolumne: Was sich 5G Innovations Manager Matthias Jungen vom 5G-Netz auf und neben dem Bauernhof wünscht.
Matthias Jungen

Der Autor Matthias Jungen ist 5G Innovations Manager bei Swisscom. Der Ökonom ist überzeugt von den technischen Möglichkeiten: «Ich glaube an Augmented Reality, an autonome Roboter und Fahrzeuge, an intelligente Assistenzsysteme – und daran, dass wir keine Ahnung von der Zukunft haben.»
Für ein genussvolles Essen verwende ich am liebsten lokale Produkte, die ich direkt beim Bauern oder auf dem Markt einkaufe. Denn der Geschmack ist intensiver, wenn Früchte und Gemüse ausgereift sind. Ich habe grösseres Vertrauen in die Lebensmittel, wenn ich den Produzenten kenne. Und der CO2-Ausstoss ist dank kurzer Transportwege tiefer. Trotzdem kaufe ich aus Bequemlichkeit ab und zu auf dem Heimweg beim Grossverteiler ein oder gleich online. Dann verzichte ich aber auf all die lokalen Vorteile.
Smart Farming macht Bauern und Konsumenten glücklich
Damit bin ich wahrscheinlich ein ziemlich typischer moderner Konsument. Doch für die Bauern machen solche Ansprüche das Leben nicht einfacher. Der Margen- und Konkurrenzdruck in der Landwirtschaft ist gross. Ich wünsche mir, dass die Bauern auf diese Ansprüche reagieren können. Doch das geht erst mit moderner Technik, die die Produktionskosten senkt und den Direktvertrieb vereinfacht.
Smart Farming
Mittels Technologien wie IoT-basierten Sensoren lassen sich Felder punktgenau analysieren und bewirtschaften. So können Sensoren beispielsweise die Feuchtigkeit oder den Stickstoffgehalt des Bodens messen. Oder Kameras erkennen Unkraut und Krankheiten. Diese detaillierten Informationen ermöglichen es den Bauern, Düngemittel, Herbizide, Pestizide und Bewässerung gezielt dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden. Damit trägt Smart Farming zu einer effizienten Bewirtschaftung bei, die Kosten senkt und die Umwelt schont.
Wenn ein Acker erstmal mit Sensoren ausgestattet ist, können die Bewässerung und der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln optimiert werden. Übers 5G-Netz melden die Sensoren beispielsweise, dass in einer Ecke des Feldes der Stickstoffgehalt zu tief ist, während eine andere Ecke zu trocken ist oder an Schädlingsbefall leidet. Der Bauer kann nun gezielt diese Stellen düngen respektive bewässern oder die Schädlinge bekämpfen und spart so Wasser, Dünge- und Pflanzenschutzmittel und damit Kosten. Die ausgereiften Früchte und Gemüse bestelle ich dann bequem im Online-Shop des Bauerns.
Drohnen bringen die Tomaten
Wenn ich noch weiter denke, sehe ich noch ganz andere Optimierungsmöglichkeiten. Anstelle von Pestiziden kämen Feldroboter zum Einsatz, die gezielt Unkraut aufspüren und ausreissen. Das freut die Umwelt, weil das Grundwasser weniger belastet wird. Auch das Tierwohl kann verbessert werden. Beispielsweise könnten mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen vor dem Mähen Rehkitze ausfindig machen. Der Wasserverbrauch wird exakt dosiert, Hitzesommer hin oder her. Roboter und Drohnen bewegen sich autonom und kommunizieren verzögerungsfrei übers 5G-Netz.
Und wenn ich mir vorstelle, dass mir eine solarbetriebene 5G-Transportdrohne anstelle eines LKWs meine frischen Tomaten direkt vom Bauern in die Stadt liefert, hat neben meinem Gaumen auch mein Gewissen Freude!
5G: Das Mobilnetz der nächsten Generation
Swisscom plant bis Ende Jahr 5G für die ganze Schweiz anzubieten, das bedeutet für Stadt, Land und Bergregionen. Welche Orte aktuell mit 5G erschlossen sind, kann unter www.swisscom.ch/5G nachgeschaut werden.
Die erhöhte Geschwindigkeit, enorme Bandbreite, kurze Reaktionszeit, Energieeffizienz und Kapazität machen 5G zur Schlüsseltechnologie in vielen Anwendungsbereichen. So werden Dinge möglich, an die wir heute noch gar nicht denken. Freuen Sie sich mit uns auf die Zukunft.