Felix Raymann, 15. Februar 2016
Für die Industrie eignet sich das neuartige Herstellungsverfahren insbesondere für die Produktion von Prototypen. Statt Einzelteile manuell herzustellen, können sie direkt aus den 3-D-Daten generiert werden. Aber auch für die automatisierte Serienproduktion eignet sich der sogenannte 3-D-Druck.
Häuser

In der chinesischen Boom-Stadt Suzhou hat ein Unternehmer die ersten bewohnbaren Häuser «drucken» lassen. Während das erste Modell noch an eine rustikale Hütte erinnert, sieht der neuste Prototyp aus wie eine luxuriöse Villa. Ein selbst entwickelter 3-D-Drucker produzierte die Einzelteile, die innert weniger Tage zu einem kompletten Haus zusammengebaut wurden. Das Haus bietet 1100 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Geschossen.

Hotel-Suite
Ein Hotelbesitzer auf den Philippinen hat vom 3-D-Pionier Andrey Rudenko als Erweiterung seines Hotels eine ganze Suite per 3-D-Drucker bauen lassen – Bestehend aus zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer und einem Whirlpool. Die Erweiterung soll 60 Prozent günstiger sein als eine konventionell gebaute Suite.
Mini-Schloss
Rudenko sorgte bereits für Aufsehen, als er ein ganzes Schloss auf dieselbe Weise erstellt hatte. Dabei baute ein 3-D-Drucker ein Mini-Schloss mit einem Grundriss von 3 x 5 Metern aus Zement Schicht für Schicht auf.
Lebensmittel
Die 3-D-Drucker lassen sich nicht nur mit Kunststoff oder Beton füttern, sondern auch mit essbaren Werkstoffen. So lassen sich beispielsweise «Printed Pasta» herstellen.
Die Alaska Airline soll bereits solche 3-D-Drucker an Bord ihrer Flugzeuge haben, um unterwegs die Mahlzeiten für die Passagiere zubereiten zu können. Das vorgestellte Modell scheint aber lediglich in der Lage zu sein, Omeletten zu machen.
Kleider und Accessoires
Der finnische Künstler und Designer Janne Kyttanen produziert Kleider und Schuhe mit dem 3-D-Drucker.
Autos
Print my Audi: Wie Autoteile am 3-D-Drucker entstehen. Video: Youtube/Audi Deutschland
Audi stellt mit dem 3-D-Druckverfahren nicht nur Teile für neue Automodelle her, sondern hat mit dem Auto Union Typ C auch einen historischen Sportwaten aus dem Jahr 1936 nachgebaut (Bild am Anfang des Artikels).
Das erste weitgehend mit einem 3-D-Drucker hergestellte Auto fährt in den USA bereits auf den Strassen. Das Start-up-Unternehmen Local Motors baut seine Autos aus demselben Kunststoff, aus dem auch Legosteine bestehen.

Waffen
Sogar funktionstüchtige Waffen können mit einem 3-D-Drucker hergestellt werden, was neue Gefahren mit sich bringt: Statt Waffen zu transportieren genügt eine Datenleitung und ein Drucker, auf den eine entsprechende 3-D-Datei geschickt wird.
Selbstbildnisse
Diverse Anbieter wie MiniSizeMe in Adliswil oder My3DWorld in Zürich bieten unter anderem an, kleine Figuren nach dem Ebenbild der Kunden nachzubauen. Dazu genügt es, sich dreidimensional scannen zu lassen. Danach werden die Daten vom PC verarbeitet und an den 3-D-Drucker gesendet, der Schicht um Schicht den Homunkulus aufbaut. Der Anbieter Funky 3D Faces wiederum bietet den Service, anhand von Fotos Lego-Figuren mit dem Gesicht einer beliebigen Person herzustellen.

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