«Wir brauchen ein neues Bild von Kaffee»
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«Wir brauchen ein neues Bild von Kaffee»

Kaffeekenner gibt es viele. Einer, der sich dem Thema komplett verschrieben hat, ist Benjamin Hohlmann. Der 34-Jährige ist Barista, prämierter Sensoriker, SCAE Trainer – und Unternehmer. Seit Januar 2017 führt er die Kaffeemacher GmbH mit den Geschäftsbereichen Kaffeemacher-Akademie und «Café Frühling».

Wir besuchen Benjamin Hohlmann an seinem Arbeitsort in der Kaffeemacher-Akademie in Münchenstein. Im lichtdurchfluteten Raum riecht es intensiv nach frisch gerösteten Kaffeebohnen. Wenn es um Kaffee geht, ist Benjamin Hohlmann in seinem Element. Er ist Kaffee-infiziert: «Es passiert schnell, dass ich sehr ausführlich werde bei dem Thema», schmunzelt er, «stoppt mich einfach.» In seiner Kaffeemacher-Akademie bietet der gebürtige Deutsche Aus- und Weiterbildungen rund um das Thema Kaffee für Gastronomen und Privatpersonen an. Im Angebot sind unter anderem Barista-Kurse, Latte-Art-Schulungen, Sensorik-Trainings und vieles mehr. Mehr als 500 Personen lernen so pro Jahr, wie sie etwa aus ihrer Kaffeemaschine das Beste herausholen. «Denn eine teure Maschine alleine macht noch keinen guten Kaffee.»

Wichtig ist Benjamin bei all seinen unternehmerischen Aktivitäten vor allem eins: Er möchte, dass das Potential des Kaffees entdeckt wird. Kaffee ist nicht nur Koffeinlieferant, sondern soll als Berufsbild verstanden werden. Aus der Sicht des Kaffee-Experten ein faszinierendes Thema sowie ein hochwertiger Wissensbereich. Deshalb gibt Benjamin Hohlmann so viel von seinem Wissen weiter wie nur möglich.

«Unternehmerische Herausforderungen anzunehmen, das liebe ich total.»

Seine Leidenschaft für das Koffeingetränk entdeckte der 34-Jährige nach seinem Zivildienst in Bolivien, wo er erstmals ein Kaffeeanbauland besuchte. Nach seiner Rückkehr und einer Zwischenetappe bei einer Basler NGO wagte Hohlmann, der ursprünglich Rechtswissenschaften studiert hat, 24-jährig den Gastro-Quereinstieg im Kaffeehaus «Unternehmen Mitte» in Basel. 2010 wird er teilhabender Geschäftsführer und entwickelt die Kaffeemacher-Akademie als Projekt mit. Anfang 2017 folgt er nach zehn Jahren seinem unternehmerischen Impuls, verlässt das Kaffeehaus und gründet aus dem ehemaligen Projekt Kaffeemacher eine GmbH. Der Schritt ist eine persönliche wie auch berufliche Herausforderung. Benjamin Hohlmann nimmt sie gerne an. Er hat sich selbstständig gemacht, um etwas Neues zu wagen und noch mehr auszuprobieren. «Es ist toll, jetzt alle Freiheiten zu haben und das Unternehmen Kaffeemacher GmbH zu entwickeln, wie ich es möchte.»

Zur Kaffeemacher-Akademie gehört auch das Tochterunternehmen «Café Frühling». In der gemütlichen Location in Kleinbasel wird experimentiert. Es werden aussergewöhnliche Kaffeekreationen ausprobiert und angeboten. Geschäftsführer des Cafés ist Benjamins jüngerer Bruder Felix. Die Leidenschaft für das braune Getränk teilen sich die Brüder, die Zuständigkeiten sind dennoch klar aufgeteilt.

Kaffee als Bestechungsmittel

Bei der Gründung der GmbH war dem Juristen sein Wissen in Rechtsfragen nützlich: «Wenigstens verstehe ich die Verträge, die ich unterschreibe.» Kleinere behördliche Schwierigkeiten hat er beseitigt, indem er mit Kaffee «bestochen» hat. «Kaffee ist einfach ein wunderbares Thema, das auch mal Prozesse erleichtert», lacht er. Einen typischen Arbeitstag gibt es jetzt so kurz nach der Gründung noch nicht. Allerdings einen Wunscharbeitstag, scherzt Hohlmann. Dieser startet um 7.30 Uhr mit der Begleitung der Tochter in den Kindergarten, gefolgt von einer Kaffee-Degustation aller am Vortag gerösteten Kaffees und der individuellen Schulung und Beratung von Gastronomen und Servicemitarbeitern. So vielfältig Benjamin Hohlmanns Arbeit mit dem Kaffee ist, er verbringt auch sehr viel Zeit am Schreibtisch, schreibt E-Mails und führt Gespräche mit Mitarbeitenden und Kunden. An Schulungstagen doziert er den ganzen Tag – es sind lange, aber schöne Arbeitstage. Oft ist er auch unterwegs, an Meisterschaften oder auf der Suche nach neuen und hochwertigen Kaffees auf der ganzen Welt.

Die insgesamt zehn zum Teil freien Mitarbeitenden der Kaffeemacher-Akademie sind bereits ein eingeschworenes Team: Sie alle haben schon im Projektstatus für die Kaffeemacher gearbeitet. Jetzt nach der eigentlichen Gründung müssen jedoch innerhalb der neuen GmbH Strukturen geschaffen werden, um als Unternehmen professionell und eigenständig agieren zu können. Stabile Strukturen, auf denen das dynamische Team sein Potential voll und ganz ausschöpfen kann, das ist Benjamin Hohlmann ein wichtiges Anliegen. Neuen Aufgaben etwa wie der Buchhaltung nimmt er sich gerne an. Er möchte auch in diesem Bereich auf intelligente und pragmatische Lösungen setzen.

Auch wenn jeder Neuanfang seine Faszination hat, freut sich Hohlmann bereits darauf, wenn so etwas wie ein Alltag einkehrt. Damit er sich statt Pensionskassen und weiteren organisatorischen Angelegenheiten wieder mehr seinem Lieblingsthema, dem Kaffee, widmen kann.

Geht der 34-Jährige heute in ein x-beliebiges Café, ist die Gefahr gross, beim Kaffeetrinken in den Analysemodus zu verfallen. «Aber man muss ja nicht austrinken», scherzt er, «ausserdem ist das ein wichtiger Realitätscheck und zeigt uns, wie viel Arbeit noch auf unser Team wartet.» Darauf freut er sich – genauso wie auf die kommende Kaffee-Weltmeisterschaft in Budapest, an der er für Deutschland in der Kategorie Cup Tasters antritt, sowie die beruflichen Reisen in die Kaffee-Anbauländer Nicaragua und Mexiko.

Die Kaffeemacher setzen auf Lösungen von Swisscom

Das sagt der Start-up-Gründer Benjamin Hohlmann:
«Ich wollte bereits bestehende Swisscom Verträge auf die neue Liegenschaft der GmbH übertragen und meldete mich dafür bei Swisscom. Weil ich mit der Gründung der GmbH in den Start-up-Bereich rutschte, hatte ich eine extrem persönliche Betreuung. Das Gespräch mit meiner Beraterin Birgit Ketterlé war sehr offen und zuvorkommend. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr wirklich wichtig ist, dass wir eine gute Beratung haben. Es hat sich ein schönes Gespräch ergeben – wobei es nicht nur um meine Kommunikationslösung ging, sondern auch um Kaffee. Das ist schön. Kaffee ist ja ein Alltagsthema.»

Das sagt die StartUp-Beraterin Birgit Ketterlé:
«Ich konnte beim Gespräch mit Herrn Hohlmann förmlich den Kaffeeduft durch den Telefonhörer riechen. Ich arbeite allgemein sehr gerne als StartUp-Beraterin. Mit gezielten Fragen kann ich den Firmengründer auf die für ihn optimale Geschäftslösung führen. So auch bei Herrn Hohlmann. Es macht Freude, für den Kunden einzustehen und ihm die Sicherheit einer Ansprechperson geben zu können. Dies wird von den Kunden ungemein geschätzt.»

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