SAP-S4HANA_Cloud Bild einer Frau vor dem Computerbildschirm.
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Die Cloud bringt das SAP-ERP zum Fliegen

Die Zeit für den Wechsel auf die SAP-HANA-Technologie drängt. Gleichzeitig müssen viele Unternehmen die Migration ihrer IT-Systeme in die Cloud planen. Es lohnt sich, diese beiden Schritte zu kombinieren, um SAP S/4HANA mitsamt allen Vorteilen der Cloud zu nutzen.

Die SAP-Landschaft in der Cloud zu betreiben, bringt viele Vorteile auf mehreren Ebenen: Infrastrukturen können flexibel genutzt und Services kurzfristig angepasst werden; die Applikationen arbeiten stets auf der modernsten Hardware in sicheren Rechenzentren. Die Leistungen können minutengenau abgerechnet werden (Pay-per-use). Zudem werden die eigenen personellen Ressourcen geschont, da sich die Spezialisten der Hyperscaler und Servicepartner um die Bewirtschaftung kümmern und sich mit den laufend neuen Innovationen und Services auf ihrer Cloud bestens auskennen.

«Wenn ein Unternehmen bald auf die HANA-Technologie umstellen muss und ein Wechsel in die Cloud geplant ist, entstehen die grössten Vorteile, wenn man nach der Cloud-Migration auch gleich den Wechsel auf die HANA-Datenbank durchführt.»

Omar Bumann, Head of Business Applications bei Swisscom

Hardware-Modernisierung und Sicherheitsmassnahmen für das SAP-System

Die In-Memory-Technologie von SAP S/4HANA erfordert für den Betrieb im eigenen Rechenzentrum eine entsprechend zertifizierte Hardware und ist deshalb mit vorhandener Hardware nicht kompatibel. Die On-Premises-Umstellung auf HANA ist somit nur mit neuer Hardware möglich. «Bereits bei einem kleineren Rechenzentrum bedeutet dies nicht nur hohe Investitionen, sondern auch aufwändige Installationen, während die alten Systeme für den operativen Betrieb weiterhin produktiv arbeiten müssen», sagt Omar Bumann, Head of Business Applications bei Swisscom. Dazu kommen entsprechende Tests der Applikationen sowie der Backups auf der neuen Hardware.

Dies erfordere hohe Investitionen und Aufwände, sagt Omar Bumann. «Und dies mit der Gewissheit, dass die Hardware höchstens für fünf Jahre taugt, bevor sie aufgrund der Entwicklungszyklen wieder erneuert oder bei Veränderungen im Unternehmen ausgebaut bzw. redimensioniert werden muss. Dazu kommen bei On-Premises-Installationen aufwändige Sicherheitsmassnahmen, die viel Know-how und Personal erfordern. «Es gibt zahlreiche Unternehmen, die enorme Ressourcen in die Sicherheit ihrer Systeme stecken, ohne je das Security-Level eines Hyperscalers zu erreichen. Und dies alles ohne einen eigentlichen Mehrwert fürs Business», fügt Omar Bumann an.

Ganz anders ist dies, wenn die SAP-Systeme in der Public Cloud genutzt werden. Hier entsteht durchaus ein Mehrwert, weil per Lift & Shift jederzeit auf neue, effizientere und eventuell auch günstigere Hardware innerhalb der Cloud gewechselt werden kann. «Zudem kann ein Wechsel in ein paar Stunden oder Tagen vorgenommen werden, während dies bei eigener Hardware mehrere Monate dauern kann – zumal die Lieferfristen für Unternehmen für die erforderlichen Server zurzeit mit etwa 6 bis 14 Monaten um ein Vielfaches höher sind als noch vor ein paar Jahren», so Omar Bumann.

«Einer unserer Kunden – ein Versicherer – hat seine Cloud-Hauptlast nach Irland auslagert. Weil er jede Nacht ein Backup in der Schweiz erstellt, ist die Lösung FINMA-konform und dabei kosteneffizient und sicher.»

Omar Bumann, Head of Business Applications bei Swisscom

Die Vorteile der Cloud in Kürze:

Flexibler Betrieb

Mit Cloud Computing bleibt ein Unternehmen auch bei Bedarfsschwankungen an Ressourcen jederzeit flexibel. Auch in komplexeren SAP-Systemen mit grossen Auslastungsveränderungen lassen sich Rechenleistung und Services schnell skalieren. Neue Funktionalitäten können ohne jegliche Installationen innerhalb kurzer Zeit integriert werden. So kann das System dank Skalierung mit dem Business mitwachsen oder schrumpfen. Für den Betrieb sind hybride Infrastrukturen ebenso möglich wie Multi-Cloud-Systeme.

Höchste Sicherheit in der Cloud

Nirgends sind die IT-Systeme so gut vor Datenverlust und Cyberangriffen geschützt wie in der Cloud. Hyperscaler arbeiten mit den modernsten Firewalls, starker Datenverschlüsselung und mit georedundanten Rechenzentren. Somit sind sie in der Lage, jederzeit einen reibungslosen Betrieb und einen hohen Datenschutz zu gewährleisten.  

Kosteneffizienz

Dank der einfachen Skalierbarkeit und des Pay-per-Use-Modells müssen im Cloud-Betrieb keine Infrastrukturen auf Vorrat angeschafft und unterhalten werden. Zudem ist man nicht den zurzeit steigenden Preisen im freien Strommarkt ausgeliefert und muss den Betrieb nicht mit eigenen USV-Anlagen schützen. Sowohl Microsoft Azure als auch AWS bieten in ihren europäischen Rechenzentren (Regio Nord) die besten Konditionen an – inklusive höchster Sicherheit und Performance. Voraussetzung dafür ist eine ExpressRoute oder eine redundante VPN-Verbindung in die Schweiz, welche der Servicepartner respektive Provider stellen kann.

Die Mythen: Performance und Datenschutz

Die HANA-Technologie bietet für die Verarbeitung hoher Datenvolumen höchste Performance. «Viele unserer Kunden befürchten Einschränkungen in der Performance, wenn sie in die Cloud migrieren. Doch die Erfahrung zeigt, dass sich diese Befürchtungen nicht bewahrheiten», sagt Omar Bumann. So habe etwa ein Kunde mit Sitz in der Schweiz sein CRM – das lange Zeit dessen Sorgenkind war – von einem Rechenzentrum im Raum Zürich in die Azure-Cloud mit Standort Irland migriert. «Heute ist der Kunde sehr zufrieden mit seinem CRM, das nie zuvor so optimal und mit so guter Performance lief, wie jetzt in der Cloud.»

Auch Bedenken bezüglich Datenschutz und Datensicherheit relativiert Bumann. Selbst Organisationen mit speziellen Sicherheitsbedürfnissen wie etwa Versicherungen, Banken, oder Unternehmen im Gesundheitswesen können auf die Public Cloud zählen. «Einer unserer Kunden – ein Versicherer –, hat seine Cloud-Hauptlast nach Irland auslagert. Weil er jede Nacht ein Backup in der Schweiz erstellt, ist die Lösung FINMA-konform und dabei kosteneffizient und sicher», so Bumann.

«Die höchste Flexibilität und Effizienz erreicht man auch in der Cloud nur durch eine optimale Bewirtschaftung der Systeme. Dazu brauchen die meisten Unternehmen einem starken Partner, der über die entsprechende SAP- und Cloud-Expertise verfügt.»

Omar Bumann, Head of Business Applications bei Swisscom

Spezialisten optimieren die Cloud-Nutzung

Mit dem Wechsel in die Cloud fallen für die internen IT-Mitarbeitenden viele Aufgaben weg. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können sie sich nun vermehrt ihren Aufgaben widmen und das Business oder die Systeme weiterentwickeln. Doch erfordern gerade die SAP-Systeme in der Cloud eine professionelle Bewirtschaftung. So müssen immer wieder Anpassungen gemacht werden – etwa, wenn neue Services verfügbar werden oder sich im Unternehmen Prozesse ändern, SLAs aktualisiert oder neue Standorte integriert werden sollen. «Wenn der Hyperscaler neue Features anbietet, mit denen sich der Betrieb optimieren oder kosteneffizienter machen lässt, sollte man nicht zuwarten», erklärt Omar Bumann. «Doch für viele Unternehmen steht die regelmässige Kontrolle ihrer Cloud-Services nicht im Fokus oder sie stehen vor der Herausforderung, die für den optimalen Cloud-Betrieb erforderlichen Diagnose-Tools korrekt und effizient zu interpretieren.»

Wer die Cloud-Services regelmässig und korrekt bewirtschaftet, schont das Budget. So kann dank ausgeprägter Skalierungsmöglichkeiten etwa bei einem Anstieg des Datenvolumens mit einer rechtzeitigen Änderung des Backupmediums viel Geld eingespart werden, so Omar Bumann: «Voraussetzung ist jedoch, dass man stets die aktuellen Möglichkeiten des Cloud-Anbieters kennt.» Deshalb spielt der Servicepartner eine sehr wichtige Rolle. Dessen Spezialisten bewirtschaften die Systeme ihrer Kunden und kennen die aktuellen Gegebenheiten bei den Hyperscalern wie MS Azure oder AWS im Detail und ermöglichen so eine optimale Nutzung der Cloud-Infrastrukturen. Doch nicht nur das: In Zeiten des Fachkräftemangels ist es vielen Unternehmen kaum möglich, alle entsprechenden Skills inhouse bereitzustellen. Die operative Verantwortung für die Cloud-Bewirtschaftung an einen Partner auszulagern, schont also auch personelle Ressourcen.

«Sowohl Microsoft Azure als auch AWS bieten in ihren europäischen Rechenzentren gute Konditionen an – inklusive höchster Sicherheit und Performance. Voraussetzung dafür ist eine ExpressRoute oder eine redundante VPN-Verbindung in die Schweiz.»

Omar Bumann, Head of Business Applications bei Swisscom

Erst die Migration in die Cloud, dann die Transformation zu SAP S/4HANA

Bei vielen Unternehmen stehen mit dem Wechsel zu SAP S/4HANA und einer Migration in die Cloud gleich zwei Grossprojekte an. «Wenn ein Unternehmen bald auf die HANA-Technologie umstellen muss und ohnehin ein Wechsel in die Cloud geplant ist, entstehen die grössten Vorteile, wenn man diese zwei Schritte kombiniert», sagt Omar Bumann. Denn die Umstellung in zwei separaten, zeitlich weit versetzten Schritten benötige eindeutig mehr Ressourcen, die heute kaum ein Unternehmen investieren könne oder wolle. Empfehlenswert sei folgendes Vorgehen: Nach dem Umzug in die Cloud sind die SAP-Systeme direkt bereit für eine unkomplizierte S/4HANA-Transformation. Danach kann SAP S/4HANA die riesige Innovationskraft der laufend neu hinzukommenden Services und Features der Public-Cloud-Anbieter nutzen und schafft damit hervorragende Bedingungen auch für komplexe Anwendungen mit grossen Datenmengen, künstlicher Intelligenz oder IoT.

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