Start in die Migration: gesamtheitliche Beurteilung mit dem Migration Readiness Assessment
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Start in die Migration: gesamtheitliche Beurteilung mit dem Migration Readiness Assessment

Welchen Mehrwert verschafft die AWS Cloud dem eigenen Business? Diese Frage möchte jedes Unternehmen möglichst genau beantwortet haben, bevor es sich für die Migration entscheidet. Die Antwort ist schwer quantifizierbar, denn der tatsächliche Mehrwert wird über Kosteneinsparungen hinausgehen. Der Weg dorthin ist allerdings nur erfolgreich, wenn das Unternehmen alle blockierenden Faktoren sehr früh kennt und proaktiv angehen kann.

Für einen guten Start muss die tatsächliche Bereitschaft innerhalb des Unternehmens, die Migration anzupacken und gemeinsam zum Erfolg zu führen, transparent einschätzbar sein. Das Migration Readiness Assessment liefert dazu Vorgehensschritte, die die Kommunikation unter den Mitarbeitenden strukturiert fördern. Damit werden die wichtigsten blockierenden Faktoren für die Migration im Unternehmen ermittelt. Die offenen und teils auch kritischen Diskussionen, die dazu standardisiert geführt werden müssen, sind manchmal recht schmerzhaft – und können sich sogar auf die Unternehmenskultur auswirken.

Gleichzeitig muss das Unternehmen verstehen, dass im Cloud-Betrieb die weitaus grössten Mehrwerte mit Vorteilen erzielt werden, die über einfache Kosteneinsparungen hinausgehen. Dazu gehören die Produktivität der Mitarbeitenden, die betriebliche Ausfallsicherheit und die Agilität im Business oder das Potenzial für neue Innovationen. Für die meisten Unternehmen ist es deshalb wichtig, diese Vorteile zu quantifizieren und sich auf den geschäftlichen Gesamtnutzen der Migration zu einigen. Diese Zahl ermöglicht dem Unternehmen eine verlässliche Vorhersage zum künftigen Nutzen der Migration.

Pragmatischer Ansatz bei der Ermittlung des Gesamtnutzens

Nun könnten sich unterschiedliche Mitarbeitende im Unternehmen wochen- oder gar monatelang damit herumschlagen, die genaue Zahl des geschäftlichen Gesamtnutzens zu ermitteln. Nur um später festzustellen, dass die Zahl doch nicht zuverlässig ist. Darum ist ein pragmatischer Ansatz hier viel sinnvoller: Analyst*innen stellen gemeinsam mit dem Unternehmen sicher, dass genügend Informationen gesammelt werden, um eine Entscheidung treffen zu können – und dass der Aufwand für die Datenerfassung dennoch so gering wie möglich bleibt. Dabei werden Benchmarks und Schätzungen genutzt, um den Aufwand für die Berechnung des Gesamtnutzens auf die Bedürfnisse des Unternehmens auszurichten und nur dort vertieft zu analysieren, wo es wirklich nötig ist.

Die drei Phasen des AWS Migration Acceleration Program

Der strukturierte Migrationsprozess mit dem AWS Migration Acceleration Program beinhaltet drei Phasen. Diese fokussieren darauf, die AWS-Migration erfolgreich abzuschliessen.

Übersicht und Einführung
Phase 1: Assessment. Davon handelt der vorliegende Artikel.
Phase 2: Mobilisieren der Ressourcen
Phase 3: Migrieren und modernisieren

Migration Readiness Assessment – methodisch geführt zur Gesamtsicht

AWS bietet mit dem Migration Readiness Assessment (MRA) Framework an, einen Business Case zu generieren. In einem moderierten Workshops nehmen Stakeholder aus verschiedenen Unternehmensbereichen teil. Über 70 Fragen werden in einem straff moderierten Setting behandelt. Das Ziel: Erkenntnisse über die sechs Dimensionen des AWS Cloud Adoption Framework zu gewinnen:

  • Geschäft
  • Prozess
  • Menschen
  • Plattform
  • Betrieb
  • Sicherheit

Das Assessment dauert in vielen Unternehmen in der Regel einen ganzen Tag – die Teilnahme ist für alle Beteiligten obligatorisch. Durch den Fokus auf die sechs Dimensionen wird sichtbar, wo sich Lücken im Migrationsvorhaben befinden, und die Mitarbeitenden aus unterschiedlichsten Unternehmensbereichen stimmen sich ab. Sie alle sollen in einem geschützten Rahmen ihre Meinung zum Ausdruck bringen können. Kritische Statements werden nicht nur gefördert, sondern sind zwingend nötig. Dabei lernt das Unternehmen, die eigenen unterschiedlichen Standpunkte innerhalb des Unternehmens besser zu verstehen. Hartes Timeboxing ist nötig, um diesen intensiven Tag möglichst effektiv zu nutzen. Bedenken werden protokolliert und die unterschiedlichen Themen straff moderiert durchgegangen.

Das Resultat: Es gelingt, den schwer zu quantifizierenden geschäftlichen Gesamtnutzen – zu dem auch Resilienz und Agilität gehören – von den reinen Finanzmodellen zu unterscheiden, die leichter ermittelbar wären. Ausserdem gewinnen die Mitarbeitenden ein gemeinsames Verständnis dafür, warum die Migration sinnvoll ist. Ihnen ist klar, welche auch nicht präzise kalkulierbaren Vorteile zu erwarten sind und wie sie diese erreichen können.

«In Migrationsprojekten für unsere Kunden machen wir mit dem Migration Readiness Assessment sehr gute Erfahrungen. Es löst Gespräche aus, die eine neue Ebene des gegenseitigen Verständnisses zwischen Menschen schaffen, die einander oft nicht mehr zuhören. Das bedeutet, dass die Schlussfolgerungen auf allgemeine Akzeptanz stossen. Sie werden anschliessend verwendet, um einen Plan zu formulieren, bei dem sich alle über die obersten Prioritäten im Backlog einig sind.»

Tristan Woerth, Cloud Architect bei Swisscom

Vorsicht: Lücken! Und wie man sie schliesst.

Im Gegensatz zu einfacheren Beurteilungen beschränkt sich das MRA nicht darauf, dem Unternehmen eine Bewertung des Status quo zu verschaffen. Vielmehr erhält es eine Heatmap, die die Lücken in seiner Readiness für die Migration aufzeigt. Sie dient ganz direkt als Grundlage für eine Reihe praktischer Empfehlungen für die nächsten Migrationsschritte. Dies wird mit einem Modell der Gesamtbetriebskosten kombiniert.

Zusatznutzen: verbesserte Kommunikation

Durch das Assessment können Gespräche zwischen Mitarbeitenden wieder in Gang gebracht werden, die nicht mehr effizient miteinander kommunizieren konnten. Und: In gewissen Bereichen geht die Geschäftsleitung davon aus, dass alles unter Kontrolle ist. Die Mitarbeitenden vor Ort erzählen aber eine ganz andere Geschichte. Das MRA dient ihnen als wichtiger Verstärker für ihre Anliegen.

Die Tiefe des Business Case hängt vom jeweiligen Kundenbedürfnis ab. Einige Unternehmen haben sich bereits für eine Migration entschieden. Hier kann sich die Analyse darauf fokussieren, einige wichtige Entscheidungspunkte zu erfassen, den Umfang abzustimmen und direkt mit der Planung der Migration zu beginnen. Unternehmen, die noch nicht so weit sind, werden in der Mobilisierungsphase ihre Entscheidungsgrundlagen weiter vertiefen.

«Der Schlüssel zum Business Case liegt in der Ausrichtung auf die tatsächlichen Geschäftstreiber. Es ist nicht hilfreich, sich auf ein Thema zu beschränken, das nur teilweise relevant ist. Die relevanten Bereiche werden später verfeinert, aber in einem ersten Schritt sind die Businesstreiber entscheidend. Zudem sollte man sich nicht auf Kommazahlen fixieren. Gemeinsam weiterzukommen, ist wichtiger.»

Tristan Woerth, Cloud Architect bei Swisscom

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