Drohnen im Einsatz über Blatten

Foto: Kanal9

Nach dem Felssturz im Mai 2025 im Walliser Dorf Blatten wurde das betroffene Gebiet über Wochen rund um die Uhr überwacht. Der Zivilschutz war im Dauereinsatz – eine wichtige, aber aufwändige Aufgabe. Um die Überwachung langfristig sicherzustellen und die Einsatzkräfte zu entlasten, suchte die Gemeinde nach einer sicheren und effizienten Lösung.

Drohnen im Einsatz über Blatten           2 Min.

Video: Kanal9

Unterstützung aus der Luft

Trotz klarer Kommunikation und unmissverständlichen Absperrungen kam es immer wieder vor, dass Unbefugte das gesperrte Gebiet betraten. Für die Gemeinde war klar: Die Sperrzone muss dauerhaft überwacht werden, um Menschen zu schützen und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur zu verhindern.

Seit Ende Juli 2025 übernimmt eine autonome Drohne diese Aufgabe. Sie ist in einer wetterfesten Dockingstation direkt am Sperrgebiet stationiert, die zugleich als Lade- und Startbasis dient. Dadurch ist sie jederzeit einsatzbereit und kann innerhalb weniger Minuten starten, um das Gelände zu erfassen und Livebilder zu übertragen.

Ausgestattet mit hochauflösender Kamera, Wärmebildsensor sowie modernsten Navigations- und Kommunikationssystemen liefert die Drohne kontinuierlich präzise Daten an das Operation Control Center (OCC) in Ittigen bei Bern. Von dort aus planen und überwachen zertifizierte Drohnenpilotinnen und -piloten sämtliche Flüge. Während des Einsatzes werden die Bild- und Sensordaten in Echtzeit übertragen. So kann das Team in Bern jederzeit beurteilen, ob im Sperrgebiet Handlungsbedarf besteht und gegebenenfalls die Behörden von Blatten informieren.

«Mit der Drohne von Swisscom Broadcast können wir verhindern, dass Personen in die Gefahrenzone hineinlaufen. Gleichzeitig schützen wir die intakten Gebäude vor Vandalismus und Einbruch und erkennen mit der Drohne auch Brände und andere Umweltereignisse frühzeitig.»

Elmar Ebener, Gemeinderat Blatten

Sicherheit in der Luft

Da auf dem Schadenplatz sehr viele Helikopterflüge für Material- und Personentransporte sowie Luftaufnahmen stattfanden, richtete das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) auf Antrag eine temporäre Flugverbotszone ein.

Um den Luftraum zusätzlich zu schützen, wurde das Drohnendetektionssystem DroneDefence installiert. Das war notwendig, da es wiederholt zu Verletzungen der Flugverbotszone durch private Drohnen kam. Solche unerlaubten Flüge stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Helikopter dar, die im Auftrag der Behörde im Einsatz standen.

Dank DroneDefence konnten diese Vorfälle frühzeitig erkannt und der Luftraum wirkungsvoll überwacht werden. 

Zwei abgestimmte Drohnenlösungen im Einsatz

In Blatten arbeiten die beiden Drohnenlösungen Drones-as-a-Service (DaaS) und DroneDefence Hand in Hand. Während die autonome Drohne das Gelände am Boden überwacht, schützt das Detektionssystem den Luftraum. So bleibt die Sperrzone dauerhaft gesichert – effizient, zuverlässig und ohne die Einsatzkräfte Gefahren auszusetzten.

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