Digitalisierung im Arbeitsalltag 

Vom Anschluss zum Arbeitstier 

Bei der Wahl eines Mobilfunkanbieters geht es künftig um die Frage: Wer kann meine Firma am besten in der Digitalisierung unterstützen? Der Vergleich von Minuten- und Megabytekosten greift zu kurz.

Text: Michael Lieberherr, 19. März 2019

Ort- und zeitunabhängiges Arbeiten, flexiblere Arbeitsmodelle, zufriedenere Mitarbeitende – all das ist durch die Digitalisierung möglich. In nur wenigen Jahren ist die Mobilkommunikation zum Dreh- und Angelpunkt der geschäftlichen Kommunikation geworden.

 

Mobilgeräte sind längst zur modernen Werkzeugkiste mutiert. Mitarbeitende erfassen per App ihre Arbeitszeit, geben Rechnungen frei oder erhalten aktualisierte Einsatzpläne. Zudem können Firmen Produktionsmitarbeitende mithilfe von Handys oder Tablets selbst dann in die interne Kommunikation einbinden, wenn sie keine PC-Arbeitsplätze nutzen. Viele Mitarbeitende adaptieren Anwendungen aus dem privaten Umfeld für geschäftliche Zwecke, welches zu einer ungewollten Schatten-IT führt. Ein wesentlicher Treiber sind auch hier Apps und mobile Geräte. Mit 5G und dem Internet der Dinge werden Anwendungen noch enger mit den Unternehmen, ihren Produkten und ihrer Infrastruktur zusammenwachsen. Aber Vorsicht: Die mobilen Geräte sind für Mitarbeiter nur dann produktiv nutzbar, wenn sie die Brücke zwischen Geräten und Arbeitsplatzumgebungen schlagen – und nur so lässt sich die Schatten-IT verhindern.

Wie aus dem Telefon ein Werkzeug wurde 

Bei den mobilen Anwendungen hat das iPhone eine neue Ära eingeläutet. Services wie App Store, Apple Care oder iCloud schufen ein bis dahin einzigartiges Erlebnis. Das Zusammenspiel der genau aufeinander abgestimmten Services maximierte den Nutzen für die Anwender. Erst damit wurde das Mobilgerät zum Werkzeug. Apple entwickelte sich vom Gerätehersteller zum Lösungsanbieter. Eine ähnliche Entwicklung wie Apple steht den Mobilfunkanbietern langfristig bevor.

 

Bislang wurden Mobilfunkanbieter vor allem an ihren Netzen und den Unterschieden in der Netzkapazität, in der Abdeckung auf dem Land oder der Roamingqualität gemessen. Diese Faktoren bleiben auch in Zukunft relevant. Doch kommen aufbauende Services und Integrationsfähigkeiten hinzu. Diese sind notwendig, damit sich ein Unternehmen nachhaltig digitalisieren kann.

Lieferant oder Lösungsanbieter?

Welchen Mobilfunkanbieter soll man wählen? Nicht alle Kunden bewerten die gleichen Faktoren. Für die einen sind die Angebote eines Mobilfunkanbieters reine Handelsware. Ihr Argument: Die eigene Firma soll möglichst kostenoptimiert einkaufen. Deshalb überlassen sie ihren Mitarbeitenden oftmals die Wahl des Handys, Providers und Abo. Die Firma beteiligt sich allenfalls über Spesen an den Anschlüssen. Das Resultat: Ein Potpourri an Geräten, Anbietern und Abos. Andere Unternehmen erkennen die epochalen Veränderungen der mobilen Vernetzung für ihr Geschäft. Sie evaluieren bewusst weitere Faktoren wie Integrationsfähigkeit, IT-Capabilities und Innovationsgrad. Für sie sind Gesamtlösungen entscheidend, um Mobilgeräte in die Firmensysteme einzubinden, sie zu verwalten und um darauf Geschäftsdaten sicher zu verarbeiten. Sie wissen: Je mehr digitalisiert wird, desto zahlreicher die Orte, an denen Mitarbeiter und Systeme Geschäftsdaten bearbeiten.

Nokia und Apple im Vergleich

Nokia und Apple im Vergleich

Bereits heute haben Unternehmen sehr hohe Anforderungen an das Management der Anschlüsse, zentralisierte Sicherheitsfunktionen oder unterbruchsfreie Nutzung bei defekten Geräten. Hier lohnt sich ein unabhängiger und kritischer Blick auf die Angebote des Mobilfunkanbieters: Inwiefern sind die offerierten Services echt integriert und was enthalten sie genau? Natürlich kann man sich auch aus verschiedenen Anbietern ein System zusammenstellen, die Integrationsfähigkeit bleibt in der Praxis jedoch meist auf der Strecke.

Ein Blick in die Zukunft

Mit 5G wird die Grenze zwischen Telecom und IT schon bald ganz fallen. Je mehr ein Unternehmen seine Abläufe digitalisiert, desto mehr wird die Mobilkommunikation zum zentralen Nervensystem. Bereits heute generieren Mobilgeräte massiv Daten, die in Zukunft noch viel mehr dazu dienen werden, Geschäftsabläufe zu optimieren. Für Firmen werden technologische Innovationen zum Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerber. Auch hier lohnt es sich zu fragen, ob der potentielle Anbieter einen hohen Innovationsgrad, eine solche Zukunftsfähigkeit, bieten kann und ob er eine entsprechende Strategie verfolgt. Die Wahl eines Anbieters ist also weit mehr als ein simpler Kostenvergleich von Gesprächsminuten und Megabytes. Was auf den ersten Blick als kostengünstige Lösung erscheint, kann unter Umständen zum teuren Unterfangen werden. Nicht umsonst wechseln Kunden oft zum vorherigen Anbieter zurück. Die Wahl der Komplettlösung entscheidet massgeblich, wie gut ein Unternehmen die Basis zur eigenen Digitalisierung legt.

Verschiedene Services im Überblick

Erst im Verbund werden Mobilgeräte zum mächtigen Werkzeug. Nachfolgend eine Auflistung an Services im Überblick.

Sicherheit für mobile Daten – in Enterprise Mobile standardmässig in der Ausprägung S enthalten

Für die IT-Security wird die neue Welt der mobilen Arbeitsgeräte zur Herausforderung; der zu schützende Perimeter vergrössert sich massiv. Hier sind zentrale Management Tools – auch bekannt als Enterprise Mobile Management – notwendig. Dank ihnen können beispielsweise Geräte bei Verlust aus der Ferne gelöscht oder sensitive Geschäftsdaten über Anwendungen aufgerufen werden, die vom regulären Betriebssystem separiert sind. Potpourris an Geräten, Anbietern und Betriebssystemversionen erschweren solche Anwendungen.

Volle Flexibilität für Firma und Mitarbeitende – in Enterprise Mobile standardmässig in der Ausprägung S enthalten 

Firmen befinden sich oft im Dilemma zwischen geschäftlicher und privater Nutzung, ebenso wie zwischen den Wünschen der Mitarbeitenden und einheitlichen Firmenvorgaben. Viele private Geräte wie Tablets nutzen Mitarbeiter teilweise auch geschäftlich. Elektronische Flottenmanagementlösungen, bei Swisscom mit dem Namen Mobility for Work, lösen das Dilemma. Die Firma entscheidet sich für ein definiertes Grundangebot, Mitarbeitende können via Kundencenter online alles selbst managen: Datenpakete im Ausland, bessere Geräte, mehr Leistungen in Abos, zusätzliche SIM-Karten für private Tablets, iWatches (Multidevice) – und sie bezahlen je nach Firmenvorgabe die Differenz über ihre private Rechnung selbst. Dies entlastet den Flottenmanager stark und erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit, welche besonders attraktive Angebote erhalten.

Alles rund um Geräte und deren Logistik – in Enterprise Mobile standardmässig in der Ausprägung S enthalten

Bei defekten Geräten ist schnelle Hilfe wichtig. Solche Hilfe bieten sogenannte Device-as-a-Service-Modelle. Weitere Optionen sind beispielsweise Leasing- statt Kaufmodelle für mobile Geräte oder auch die Verwaltung ganzer Geräteflotten.

Digitale Gesprächsaufzeichnung – Mobile Voice Recording

Je nach Branchen sind Aufzeichnungen von Kundengesprächen wie z.B. im Effektenhandel eine Compliance-Vorgabe. Hier gilt es, den Service genau zu analysieren, insbesondere wo und wie die Daten gespeichert werden.

Mobilfunkversorgung in Gebäuden

Rund 80 Prozent der Zeit werden mobile Geräte innerhalb von Gebäuden genutzt. Hier zählt generelle die Indoor Netzabdeckung der Anbieter respektive wie sie eine erweiterte Innenversorgung anbieten – und zwar so, dass der Benutzer bei einem Netzwechsel nichts spürt.



Enterprise Mobile ist die Mobile-Komplettlösung für Unternehmen und enthält viel mehr als nur einen Anschluss. Bereits in der Grundausführung sind zusätzliche Services enthalten, die aus einem Anschluss ein mächtiges Werkzeug machen und die Arbeit mit den mobilen Geräten erleichtert und sicherer macht.

 

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