Interaktive Whiteboards

Bildschirmgiganten für Meetings und Gruppenarbeiten


Schluss mit altbackenen Sitzungszimmern und komplizierten Videokonferenzen: Interaktive Whiteboards fördern die Gruppendiskussion und aktivieren diejenigen Skills, die in der Arbeitswelt immer wichtiger werden.

Text: Urs Binder/Andreas Heer, , aktualisiert am 1. Juli 2019




Kollaborations-Tools sollen Spass machen. Das fordert über die Hälfte aller Mitarbeitenden, schenkt man einer Forrester-Studie vom Herbst 2016 Glauben. Gleichzeitig meidet jeder Dritte die herkömmlichen Meeting-Räume. Gründe dafür sind schlechtes Raum-Design, veraltete Anschlüsse, komplizierte Videokonferenzsysteme und ungenügende Tools.


Vom Sitzungszimmer zur Collaboration Area

Die Tools für die Zusammenarbeit haben sich wesentlich verbessert. In der Folge wird auch ein Konferenzraum anders genutzt: Früher trafen sich dort Mitarbeitende physisch und hielten eine Sitzung ab, wobei sie besprochene Inhalte an Whiteboards und Flipcharts festhielten. Es folgten Videokonferenzen, und heute wird im Meeting-Raum vermehrt via Notebook zusammengearbeitet. Den Teams stehen Kommunikations-Tools wie Microsoft Teams oder Cisco Webex Teams zur Verfügung, die Mitarbeitenden haben Zugriff auf Inhalte aus der Cloud und nutzen digitale Werkzeuge wie beispielsweise digitale Notizzettel – Sticky Notes oder Post-its – zum Kommentieren und Brainstormen. Das Problem: Die Meeting-Räume selbst haben sich kaum verändert. Traditionelle Konferenzräume oder «Sitzungszimmer», wie sie heute noch oft genannt werden, sind nicht für die digitale Arbeitsweise ausgestattet.

Dabei wünschen sich die Teilnehmenden die gleiche kollaborative Arbeitsweise, die sie sich aus ihrem Alltag gewohnt sind. Sie möchten physische Konferenzen mit digitalen Anwendungen kombinieren, was in traditionellen Räumen kaum möglich ist. In der Folge mögen die Mitarbeitenden die Meeting-Räume noch weniger.

Höchste Zeit also für etwas Neues: Mit dem Surface Hub 2s von Microsoft und dem erneuerten Cisco Webex Board werden die Sitzungszimmer zur Collaboration-Arena. Die grossen Multitouch-Systeme bieten weit mehr als klassische Videokonferenzsysteme. Diese Lösungen sind für eine optimale Unterstützung der Team-Arbeit konzipiert. Teilnehmer klinken sich unkompliziert in eine Konferenz ein, und Anmerkungen bringen sie mit einem Stift direkt auf dem Bildschirm an. Tools für Terminvereinbarung, Workflow-Integration und Cloud-Speicher sind von Haus aus integriert. Und die Bildschirme sind genügend gross, um bequem darauf zu schreiben und zu zeichnen.


Microsoft Surface Hub 2s

Der Surface Hub 2s ist dünner, leichter und gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert. Derzeit gibt es ihn als 50-Zoll-Variante. Der Surface Hub ist als Whiteboard für die Gruppenarbeit gedacht. Die Teilnehmer können die integrierten Anwendungen ohne Anmeldung nutzen und Elemente aus anderen Anwendungen oder Webseiten direkt von ihrem Windows-Rechner oder Android-Mobilgerät auf dem Whiteboard anzeigen. Das funktioniert kabellos via Miracast (Android und Windows 10) oder über eine Surface Hub App für macOS und iOS.

Über die Whiteboard-App von Microsoft arbeiten Teilnehmende direkt auf dem Surface Hub oder remote zusammen. Externe klinken sich via Skype for Business oder Microsoft Teams ein. Der Surface Hub verfügt dafür über zwei HD-Kameras mit 100-Grad-Gesichtsfeld, vier Mikrofone und Stereo-Lautsprecher.

Mit dem Surface Hub 2s kann ein über mehrere Standorte verteiltes Team «die Köpfe zusammenstecken» und am gleichen Whiteboard arbeiten. So wird kreative, standortübergreifende Zusammenarbeit in Echtzeit möglich: Die Teilnehmer entwerfen, kreieren, zeichnen, markieren, kommentieren und teilen Inhalte auf unkomplizierte Weise. Und natürlich lassen sich auch Office-Dokumente auf dem Surface für die Zusammenarbeit öffnen und anzeigen.  



Microsofts Surface Hub 2s eignet sich für die standortübergreifende, digitale Gruppenarbeit.



Vielleicht die beste Innovation ist der optionale Akku. Damit wird der Surface Hub 2s mobil. Per WLAN vernetzt, lässt sich das Whiteboard frei durch den Open Space bewegen.


Cisco Webex Board

Die Anmeldung am Webex Board geht denkbar einfach über die Bühne: Mit «Proximity Pairing» verbindet sich das Mobilgerät via Ultraschall automatisch, wenn man sich dem Webex Board nähert. Einmal angemeldet, stehen sämtliche Inhalte des Webex Team Space eines Teilnehmers für die Verwendung auf dem Board bereit – das Board wird gewissermassen zum eigenen Webex-Gerät. Alles, was im Meeting geändert oder neu geschaffen wird, landet ohne weiteres Zutun im persönlichen Webex Space.

Für Videokonferenzen bietet das Webex Board eine 4K-Kamera und eine «akustische Antenne» (Mikrofon-Array) mit zwölf Elementen. So werden die Stimmen der Teilnehmer unabhängig von ihrer Position klar erfasst und in hoher Qualität übertragen.

Die Whiteboard-App wurde im Juni 2019 erweitert, unter anderem um endlose Zeichenflächen und digitale Notizzettel. Und Spracherkennung und künstliche Intelligenz sollen das Benutzererlebnis zusätzlich verbessern. Das Board versteht dann gesprochene Befehle wie «Hey Webex, start recording the meeting» oder «Hey Webex, add John to the meeting».

Ein anderes Szenario nutzt die Gesichtserkennung. Wenn jemand den Raum betritt und das Webex Board erkennt, dass die Person ein Meeting geplant hat, ertönt eine Begrüssung aus den Lautsprechern: «Hello John, do you want to join your planned meeting right now?»

> Mehr zu Cisco Webex Board



Beim Webex Board von Cisco sind sämtliche Anwendungen und Inhalte in der Cloud gespeichert.


Google Jamboard

Google hat mit «Jamboard» 2017 ein vergleichbares Produkt präsentiert. Es umfasst Features wie Whiteboard, Direktzugang zu Cloud-Speicher und Video-Conferencing. Wie der Surface Hub und das Webex Board ist auch das Jamboard Teil eines umfassenden Ökosystems – in diesem Fall der Google G-Suite. Derzeit ist Jamboard in der Schweiz nicht erhältlich.


Meetings und die Räume verändern sich

Der Meeting-Raum hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Grosse, selten genutzte Sitzungszimmer werden zu kleinen «Huddle Rooms» umgestaltet, die einen spontanen Austausch ermöglichen. Auch die Möbel müssen neu gedacht werden. Mit einem digitalen Whiteboard sind Stühle und Tische oft nicht mehr nötig und verhindern nur den «Flow», den man sich im «Ideation Workshop» wünscht.

Cloudbasierte Anwendungen machen es möglich, nur mit dem Smartphone den Raum zu betreten und sofort mit der standortübergreifenden Zusammenarbeit zu starten. Dabei lässt sich die grosse Bildschirmfläche des digitalen Whiteboards nutzen.

Auch die Vor- und vor allem Nachbearbeitung eines Meetings gestaltet sich komplett anders. Während des Treffens wird alles direkt annotiert und online gespeichert. Die Nachbearbeitung – Notizen, Protokolle, Abfotografieren von Flipcharts und der Versand an alle Teilnehmenden – entfällt.

Die interaktiven Whiteboards sind ein wichtiger Evolutionsschritt auf dem Weg zu einer modernen Arbeitsumgebung, wenn es um gemeinsame Projektarbeit, Ideenfindung und die Kommunikation mit den Kollegen geht. Mitarbeitende müssen aber unbedingt mit einem Change-Management-Programm begleitet werden, damit sie die neuen Möglichkeiten wirklich für sich nutzen können.

Die Anmeldung am Spark Board geht denkbar einfach über die Bühne: Mit «Proximity Pairing» verbindet sich das Mobilgerät via Ultraschall vollautomatisch, wenn man sich dem Spark Board nähert. Einmal angemeldet, stehen sämtliche Inhalte des Spark-Bereichs eines Teilnehmers für die Verwendung auf dem Board bereit – das Board wird gewissermassen zum eigenen Spark-Gerät. Alles, was im Meeting geändert oder neu geschaffen wird, landet ohne weiteres Zutun im persönlichen Spark-Bereich und muss nicht explizit gesichert werden. Für Videokonferenzen – auch externe Teilnehmer kommunizieren über den Spark-Service – bietet das Spark Board eine 4K-Kamera und eine «akustische Antenne» (Mikrofon-Array) mit zwölf Elementen. So werden die Stimmen der Teilnehmer unabhängig von ihrer Position klar erfasst und in hoher Qualität übertragen.


Interaktive Whiteboards im Vergleich


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