Wie KMU von einem KI-Assistenten profitieren (Frau zeigt Skizze vor Bildschirm)
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Weniger suchen, mehr wissen: Wie KMU von KI-Assistenten profitieren

Einen Chatbot fragen statt Informationen im Unternehmen suchen: Genau das ist die Aufgabe eines KI-Assistenten. Im Artikel finden Sie konkrete Beispiele und Tipps zur praktischen Umsetzung.

Wie viel Zeit verbringen Sie und Ihre Mitarbeitenden mit der Suche nach Informationen? Wenn Ihre Antwort «zu viel» ist, sollten Sie weiterlesen. Wie wäre es, wenn Sie Produktehandbücher, Reglemente, Briefvorlagen, interne Weisungen, Datenschutzvorgaben und vieles mehr einfach mit einem KI-Assistent befragen könnten? «Wie wechsle ich Teil XY bei Maschine X aus?», «Wie hoch sind die Pensionskassenabzüge mit 49 Jahren?», «Bitte übersetze meine Antwort auf eine Kundenanfrage auf Französisch.» Das sind nur einige Beispiele, wie ein KI-Assistent bei der Beantwortung von Fragen helfen kann.

Was brauche ich für einen KI-Assistenten?

Zuerst eine kurze Begriffsklärung:

  • KI-Chatbots sind Allzweck-Werkzeuge, die auf Fragen («Prompts») zu unterschiedlichen Themen antworten. Beispiele für solche Chatbots sind Claude, ChatGPT, Google Gemini oder Microsoft Copilot Chat.
  • KI-Assistenten sind Chatbots, die für die Antwort spezifische, von Ihnen bereitgestellte Dokumente verwenden. Sie sind gewissermassen Spezialisten auf einem Thema. Bei ChatGPT beispielsweise heissen diese Assistenten einfach GPTs.

Damit ist bereits gesagt, dass Sie für KI-Assistenten Zugang zu generativer künstlicher Intelligenz benötigen, kurz als «GenAI» bezeichnet. Auf dieser Plattform bauen Sie nun Ihre Assistenten auf und teilen sie mit den Mitarbeitenden.

Bevor Sie sich für eine GenAI-Plattform entscheiden, sollten Sie sich Gedanken um den Datenschutz machen – gerade, wenn Sie mit vertraulichen Dokumenten arbeiten möchten:

  • In welchem Land werden die Dokumente und Prompts gespeichert?
  • Werden die Daten fürs Training der Modelle verwendet und können sie allenfalls von anderen Personen abgefragt werden?

Wenn Sie den Datenschutz gewährleisten möchten, sollten Sie sich für eine Plattform entscheiden, die die Daten in der Schweiz speichert und nicht fürs Training verwendet. Ein Beispiel dafür ist der Swiss AI Assistant von Swisscom.

Anwendungsbeispiele für KI-Assistenten in KMU

KI-Assistenten sind die Wissensträger in Ihrem Unternehmen. Natürlich könnten Sie Handbücher, Anleitungen und Dateiablagen auch manuell nach den gewünschten Informationen durchsuchen. Aber da sind wir wieder bei der einleitenden Frage. Wie viel einfacher ist es doch, eine Frage frei formulieren zu können: «Wie lautet die Telefonnummer für den Druckersupport?» Und darauf schnell eine Antwort zu erhalten.

Die folgenden Beispiele können Sie als Anregung nutzen, wie Sie KI-Assistenten in Ihrem Unternehmen einsetzen könnten.

Beispiel 1: Handbücher und Anleitungen mehrsprachig verfügbar machen

Dieser Assistent wurde mit Handbüchern und Dokumentationen zu Produkten «gefüttert». Es kann sich dabei um Geräte handeln, die Sie selbst einsetzen, etwa in der Produktion. Oder aber um Produkte, die Sie vertreiben.

Diesen Handbuch-Assistent können Ihre Mitarbeitenden nun befragen – und zwar in jeder Sprache, die das verwendete Modell unterstützt. Das heisst, Sie sparen sich die Übersetzungskosten, und die Mitarbeitenden können Informationen trotzdem in ihrer Muttersprache beziehen.

An dieser Stelle allerdings eine kleine Warnung: Es ist durchaus möglich, dass GenAI bei der Übersetzung Fehler macht («halluziniert»). Sie sollten solche Übersetzungen deshalb nur in Bereichen nutzen, in denen keine gesundheitliche Gefährdung für Ihre Mitarbeitenden besteht, wenn der Assistent falsche Informationen liefert.

Beispiel 2: Protokolle der Geschäftsleitung schnell befragen

Vielleicht erinnern Sie sich noch an einen Beschluss, aber nicht mehr ans Datum. Mit dem Protokoll-Assistent, der laufend mit den GL-Protokollen versorgt wird, finden Sie die gewünschte Information schnell und in natürlicher Sprache.

Aufgrund der Vertraulichkeit dieser Unterlagen werden Sie einen solchen Assistenten nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich machen und nicht dem gesamten Unternehmen.

Beispiel 3: Der Korrespondenz-Assistent

In der geschäftlichen Korrespondenz verstecken sich viele Routineaufgaben. Die Anfragen und die Antworten gleichen sich. Mit Vorlagen und Textbausteinen können Sie hier Zeit sparen – und mit diesen Vorlagen einen KI-Assistenten erstellen, den Ihre Mitarbeitenden bequem nutzen können: «Das sind die Informationen zum Produkt XY. Bitte erstelle daraus eine Antwort mit der Vorlage für Produktanfragen. Antworte in Italienisch in der Sie-Form.»

Routineaufgaben erledigen Sie auf diesem Weg nicht nur schneller. Der Umgang mit einem KI-Assistenten macht auch schlicht mehr Spass.

Beispiel 4: Der HR-Assistent

Mit einem KI-Assistenten können Sie die Personalabteilung entlasten. Häufig nachgefragte Informationen rund um Anstellungsverhältnisse, Ferien, Krankheit, interne Regelungen und Weisungen und dergleichen speisen Sie in den HR-Assistenten ein. Dadurch finden Mitarbeitende die gesuchten Informationen schneller. Allenfalls verursacht der HR-Assistent etwas Pflegeaufwand, weil Sie veraltete Dokumente regelmässig durch aktuelle Informationen ersetzen müssen.

Beispiel 5: Der Support-Assistent

Sie können häufige Kundenfragen im Umgang mit Ihren Produkten in einem Support-Assistenten sammeln. Kombinieren Sie dazu unbedingt die Anfragen mit den Lösungsvorschlägen. Meldet sich ein Kunde mit einem bereits vorgängig behandelten Anliegen, weiss der Support-Assistent ziemlich sicher die richtige Antwort. Das hilft insbesondere neuen Mitarbeitenden, die mit Ihren Produkten noch nicht im Detail vertraut sind.

Anleitung: einen KI-Assistenten erstellen

Eigene KI-Assistenten zu erstellen funktioniert ohne Programmierkenntnisse. Etwas Zeit und Experimentierfreude sollten Sie allerdings mitbringen. Ein Vorgehen für den Handbuch-Assistenten aus Beispiel 1 könnte mit dem Swiss AI Assistant wie folgt ablaufen:

Datei-Upload im Swiss AI Assistant.
Hochgeladene Dokumente dienen dem Swiss AI Assistant als Informationsquelle.
  1. Sammeln Sie alle benötigten Dokumente im PDF- oder Word-Format.
  2. Erstellen Sie einen neuen Assistenten im Swiss AI Assistant, geben Sie ihm einen erklärenden Namen und erstellen Sie eine Kurzbeschreibung.
  3. Nun kommt der spannende Teil: Erstellen Sie die Grundanweisung, was der Assistent machen und wie er mit Anfragen umgehen soll. Dieser sogenannte System-Prompt bestimmt das grundlegende Verhalten und könnte wie folgt lauten:
    «Du gibst Auskunft über unsere Produkte, indem du Informationen aus den Handbüchern und der Produktedokumentation nutzt. Du verwendest dazu nur die hochgeladenen Dokumente.»
  4. Laden Sie die vorbereiteten Dokumente hoch.
  5. Probieren Sie den Assistenten aus – das sollten Sie von jetzt an nach jedem Schritt machen.
  6. Nun geht es ans Feintuning: Sie können den System-Prompt und Details ergänzen, wie der Assistent seine Antwort formuliert. Hier ein paar Beispiele:
  • Gib in der Antwort immer die Quelle an.
  • Antworte in einer allgemein verständlichen Sprache, die auch Laien verstehen.
  • Nutze Schweizerdeutsche Rechtschreibung.
  • Verwende immer «ss» statt «ß».
  • Duze (Sieze) in deiner Antwort.
  • Wenn du eine Frage aufgrund der Dokumente nicht beantworten kannst, antworte mit «Es tut mir leid, darauf habe ich keine Antwort.»
  • Antworte immer höflich und zuvorkommend.

Experimentieren Sie mit verschiedenen Anweisungen und prüfen Sie, wie der Assistent reagiert – auch auf eher unhöfliche und unerwartete Fragen. Wenn Sie mit dem Resultat zufrieden sind, können Sie den Assistenten mit Ihren Mitarbeitenden teilen. Um den Einstieg zu erleichtern, können Sie unter «Gesprächseinstiege» ein paar Beispiel-Prompts festhalten.

Und selbstverständlich können Sie Plattformen wie den Swiss AI Assistant auch als Chatbot verwenden und auf dessen bestehendes Wissen zurückgreifen – etwa für Fälle, in denen Sie keinen spezialisierten Assistenten erstellen möchten.

Swiss AI Assistant: Datenschutz inbegriffen

Mit dem Swiss AI Assistant machen Sie künstliche generative Intelligenz in Ihrem Unternehmen verfügbar – ohne Datenschutz-Kopfzerbrechen. Alle Daten werden in der Schweiz bei Swisscom gespeichert und verarbeitet. Nutzen Sie Assistenten mit Ihren geschäftlichen Dokumenten für einen effizienten und sicheren Informationsaustausch. Dabei profitieren Sie von einem Abo fürs gesamte Unternehmen. Testen Sie den Swiss AI Assistant jetzt kostenlos für einen Monat.

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