Umfassender Check auf Interaktionen und Risiken in Echtzeit, Verknüpfung mit der Selbstdispensation und der Leistungsabrechnung sowie die Möglichkeit, verschiedene Medikationspläne zusammenzuführen und einen ROWA-Rüstautomaten anzubinden: Das ist zusammengefasst das neue Medikationstool von curaMED.
Text: Swisscom, Bild: curaMED,
«Das neue Medikationsmodul besteht aus mehreren ineinander verzahnten Komponenten», erklärt Messerli, Product Owner curaMED «Im Zentrum steht der Medikationsplan des Patienten mit der Rezeptierung und der Selbstdispensation.»
Integriert sind das Expertensystem Documedis mit dem Clinical Decision Support, BlueMedication für das erweiterte Zusammenführen von Medikationsplänen sowie der Ausdruck des schweizerischen Medikationsplans gemäss IG eMediplan.
«Der Aufwand hat sich gelohnt. Wir haben meines Erachtens eines der besten Medikationstools der Schweiz für ambulante Arztpraxen entwickelt.»
Jean-Pierre Messerli
1. Interaktionen, Allergien und Risiken werden in Echtzeit überprüft
Der/die Ärzt*in kann die Medikation dank Inline-Editing unkompliziert in der Krankengeschichte überprüfen und aktualisieren. Er kann Medikamente absetzen, neue verordnen, Dosierungen anpassen. «Während der Arzt alles einträgt, prüft das Tool in Echtzeit mögliche Interaktionen, Allergien oder Unverträglichkeiten, Doppelmedikationen, Überschreiten der maximalen Tagesdosierungen, Notwendigkeit von Dosisreduktionen infolge Leber- oder Niereninsuffizienz, Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit, Kontraindikationen bei Schwangerschaft oder Stillzeit, Nahrungsmittel Interaktionen sowie Doping bei Sportlern», sagt Jean-Pierre Messerli.
Das ist möglich, da das Medikationstool mit dem Expertensystem Documedis verknüpft ist, das einen Clinical-Decision-Support Check (CDS) durchführt. «Einfache farbige Symbole zeigen sofort an, ob alles in Ordnung ist oder nicht», erklärt Jean-Pierre Messerli. «Mit einem Klick auf das Icon werden allfällige Probleme detailliert angezeigt, so dass der Arzt den Medikationsplan bei Bedarf anpassen kann. Dank der Hinterlegung der Risiken beim Patienten wird ein Over-Alerting vermieden.»
2. Optimierter Dispensationsprozess
In einem zweiten Schritt erfolgt die Abgabe der Medikamente – entweder als Rezept oder als Selbstdispensation. Rezepte können unkompliziert gedruckt werden. Bei der Selbstdispensation ist immer der aktuelle Lagerbestand der Praxisapotheke einsehbar. Für jede von Ärzt*innen erfasste Selbstdispensation bekommt die Medizinische Praxisassistenz einen separaten Rüstauftrag, weshalb sie die Medikamente mit den gedruckten Dosierungsetiketten bereitstellen kann. Falls die Praxis einen ROWA-Rüstautomaten hat, werden die Medikamente dort ausgeworfen. Die selbstdispensierten Medikamente werden automatisch verrechnet. Bei direkter Eingabe von Medikamenten in der Leistungserfassung werden der Medikationsplan und die Selbstdispensation automatisch nachgeführt.
3. Zusammenführen und Ausdruck von Medikationsplänen
Falls Patient*innen einen eMediplan mitbringen, kann dieser in den Medikationsplan der Krankengeschichte überführt werden. Die Anbindung an BlueMedication erlaubt zudem, unterschiedliche Medikationspläne komfortabel zusammenzuführen. Der Ausdruck des Medikationsplans für die Patient*innen erfolgt als Schweizer Medikationsplan inklusive QR-Code, wie dieser durch die IG eMediplan vorgegeben ist. Patient*innen haben auf diese Weise immer einen aktuellen Medikationsplan.
«Wir investierten etwas mehr als ein Jahr Entwicklungsaufwand», sagt Jean-Pierre Messerli. «Der Aufwand hat sich gelohnt. Wir haben meines Erachtens eines der besten Medikationstools der Schweiz für ambulante Arztpraxen entwickelt.»
Den Ärzt*innen bleibt so mehr Zeit für das Wesentliche: «Am Schluss stehen immer die Patient*innen und die Patientensicherheit im Zentrum des Medikationstools.»