Was KMU beim Einrichten eines Online-Shops beachten müssen
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Damit das Geschäft im Netz blüht

Viele Unternehmen drängt es in den Online-Handel. Wer einen Online-Shop errichten will, sollte aber einiges beachten beim Einstieg in den E-Commerce.

Die Schweiz ist ein Land der Online-Shopper: Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Studie der Kommunikationsagentur Y&R Group Switzerland. 97 Prozent aller Personen, die sich im Internet bewegen, kaufen auch dort ein. Kein Wunder stürmen Händler und solche, die es werden wollen, das Eldorado.

Die Idee, Kunden dort zu begegnen, wo diese viel Zeit verbringen, ist verlockend – aber sie sollte gut geprüft und sorgfältig umgesetzt werden. Denn einen Webshop einzurichten, ist mehr als Software herunterladen und loslegen. Die folgenden Punkte müssen beachtet werden:

Software finden

Die einfachste Lösung ist der Kauf eines fertigen Softwarepakets. Diese sind relativ günstig, bieten aber auch nur wenig Spielraum. Die Gefahr besteht, dass sie nicht zum Unternehmen passen und nicht in bestehende Prozesse integriert werden können.

Prüfenswert ist auch der Anschluss an E-Commerce-Portale wie siroop.ch für Händler oder renovero.ch für Handwerker. Daneben kann man sich auch von einer professionellen Agentur einen massgeschneiderten Webshop erstellen lassen. Dies ist die teuerste Variante.

Der Verband des Schweizerischen Versandhandels (VSV) empfiehlt, sich auf jeden Fall Zeit für die Evaluation zu nehmen und bei Softwareherstellern und Shop-Betreibern Referenzen einzuholen. Neben dem Preis sollten auch der Umfang der Funktionen wie Bedienbarkeit, Produktedarstellung oder Mehrsprachigkeit berücksichtigt werden.

Über Erfolg und Misserfolg eines Webshops entscheidet auch der Umgang mit analytischen Tools wie Google Analytics, die es erlauben, Nutzerverhalten und Transaktionen zu messen und darzustellen. Ein wichtiges Werkzeug ist auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Sie sorgt erst dafür, dass der Webshop in den Suchmaschinen gefunden wird.

Kunden verstehen

Kunden erwarten auch online ein hohes Mass an Service. Warum die Leute online kaufen und was sie zum Kauf animiert, sollte darum immer wieder neu ergründet werden.

Laut Y&R-Studie legen die Konsumenten am meisten Wert auf Informationen zum Produkt und gute Produktbilder. Dies darum, weil sich die Waren beim Online-Shopping nicht anfassen lassen. Ebenso möchten viele der Befragten die Produkte gratis zurücksenden können. Ganze 64 Prozent zögern beim Kaufabschluss, wenn ein Anbieter hohe Versandkosten erhebt.

Online-Shopper wünschen auch Angaben zum Liefertermin und die Avisierung der Lieferung. Auch geschätzt wird die Möglichkeit zur Rücksendung mit derselben Verpackung, möglichst mit beiliegender Etikette.

Das Schweizer Recht sieht für den Online-Handel weder Rücknahmefrist noch Rückgaberecht vor. Der Verband der Versandhändler empfiehlt in seinem Ehrenkodex aber ein Rückgaberecht von zehn Tagen. Kulanz ist auch hier oberstes Gebot.

Vertrauen schaffen

Auch im Internet möchte der Kunde sein Gegenüber kennen. Der Nachweis einer physischen Existenz schafft Vertrauen. So gilt in der Schweiz eine Impressumspflicht. Auf jeder Seite sollten in einem gut sichtbaren Kontaktfeld Name, Adresse, PLZ, Ort, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und der Name einer Ansprechperson aufgeführt werden. Wenn es der Chef persönlich ist, umso besser.

Vertrauen schaffen auch Angaben über die Verfügbarkeit der Produkte sowie die Lieferbedingungen. Auch einfache, klar formulierte allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind ein Muss, in denen alle rechtlichen Aspekte des Geschäfts zusammenfasst werden. Es ist ratsam, das Dokument mit Hilfe eines spezialisierten Anwalts zu erstellen.

Zahlungsarten anbieten

Das am meisten verwendete Zahlungsmittel in der Schweiz ist die Rechnung. Laut dem Verband der Versandhäuser würden Kunden am liebsten alles über Rechnung kaufen, «für einen Shop-Betreiber ist es fast Pflicht, den Kauf auf Rechnung anzubieten.» Immerhin besitzt ein Drittel aller Schweizer Haushalte keine Kreditkarte.

Dennoch gehören auch Kreditkarten, genauso wie Debitkarten und PayPal, zu den schnell wachsenden Zahlungsarten. Grundsätzlich gilt: Je mehr Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden, desto besser. Die Anbindung der Zahlungsarten an den Webshop übernehmen Dienstleister wie Postfinance E-Payment.

Quellen und Service:

 

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