Den Arzt im Bild

Von Facetime zur Videokonsultation


Immer mehr Patienten schätzen Telemedizin als Alternative zum Praxisbesuch. Dank neusten Tools schauen sie ihrem Arzt dabei sogar in die Augen.


Text: Roger Welti, Bilder: Medgate, 19




Die Telemedizin ist heute ein etablierter Bestandteil des Gesundheitssystems. Weltweit soll sich die Zahl der Telemedizinpatienten 2018 gegenüber dem Vorjahr auf 7 Millionen verdoppeln. Hierzulande sind 13% der Bevölkerung in einem Telmed-Modell krankenversichert.



Allein Medgate, der führende Anbieter telemedizinischer Dienstleistungen in der Schweiz, verzeichnet an Spitzentagen bis zu 5'000 Patientenkontakte. Was ist der Grund für diesen Boom?

Zeigs doch schnell dem iDoktor

Schauen Sie sich den Beitrag des TV-Magazins 10vor10 zum Potenzial der Videokonsultation und der Telemedizin generell an.

> 10vor10 Beitrag


«Wenn ich krank im Bett liege, will ich nicht zum Arzt gehen, sondern mir Hilfe nach Hause holen.»


Manuel Puntschuh


Zeit und Geld

«Wenn ich krank im Bett liege, will ich nicht zum Arzt gehen, sondern mir Hilfe nach Hause holen», bringt es Manuel Puntschuh auf den Punkt. Der Oberarzt in der Medgate Tele Clinic in Basel sagt: «Wer die Einfachheit der Telemedizin einmal erlebt hat, will sie nicht mehr missen.» Die Nutzung einer App tritt also für gewisse Patientengruppen wie selbstverständlich an die Stelle eines umständlichen und zeitraubenden Praxisbesuchs.

Neben mehr Convenience verspricht die Telemedizin aber auch ökonomische Vorteile. «Die Triage-Funktion, die dank Telemedizin möglich wird, beurteile ich als sehr positiv», sagt etwa Gesundheitsökonom Heinz Locher. Bei weniger schwerwiegenden Krankheiten reicht eine telefonische Beratung oder eine Videokonsultation oft aus. Ein Gang zum Arzt oder in die Notaufnahme erübrigt sich dadurch – die entsprechenden Kosten fallen für die Gesellschaft gar nicht erst an.


«Smartphones haben neue Dimensionen wie die Übertragung von Bildern oder Videokonsultationen eröffnet.»


Den Vertrauensarzt per Video zuschalten

Längst findet Telemedizin nicht mehr nur – wie es der Name vermuten lässt – telefonisch statt. Smartphones haben neue Dimensionen wie die Übertragung von Bildern oder Videokonsultationen eröffnet. Mit der neusten Version der Medgate App etwa können Patienten bis zu 48 Stunden im Voraus einen Termin für eine Behandlung per Video vereinbaren – egal, ob sie gerade Zuhause, unterwegs oder in den Ferien sind. «Dabei werden die Symptome, die Sprache sowie ein passender Zeitpunkt für die Videokonsultation angegeben», erklärt Medgate Arzt Puntschuh. Wer mag, kann zudem Bilder oder ein kurzes Video hochladen, die sich der behandelnde Arzt anschaut, bevor er den Patienten kontaktiert. Nach der erfolgten Arztkonsultation hat der Patient die Möglichkeit, die Qualität der Beratung und Behandlung zu bewerten. «Möchte er zukünftig wieder vom gleichen Arzt behandelt werden, fügt er diesen ganz einfach als Lieblingsarzt hinzu», so Puntschuh.


1/3 Arztkonsultation mit der Medgate App

2/3 Arztkonsultation mit der Medgate App

3/3 Arztkonsultation mit der Medgate App

1/3 Arztkonsultation mit der Medgate App

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte

Doch wie gerne lassen sich Patienten überhaupt auf eine Videokonsultation ein? Gewisse würden sich weiterhin lieber telefonisch beraten lassen oder seien anfänglich etwas zögerlich, sagt der Medgate Arzt. «Für andere ist der Schritt von Facetime mit Freunden zur Videokonsultation mit dem Arzt einfach nur logisch.» Zudem kann der Austausch per Video handfeste Vorteile bringen. Neben dem Krankheitsbild geht es bei einem ärztlichen Untersuch ja auch um Emotionen und nonverbale Aspekte. Die Ärzte von Medgate sind zwar sehr geübt darin, am Telefon auch das zu erfassen, was sie nicht sehen können. Der Blickkontakt kann aber trotzdem von grossem Wert sein, sagt Puntschuh. «Das Gespräch wird sofort persönlicher, und die Beteiligten erkennen besser, ob ihr Gegenüber sie richtig verstanden hat.» Kommt dazu, dass gewisse Beschwerden mittels Video auch einfacher beurteilt werden können, weil zum Beispiel Bauchschmerzen exakt lokalisiert oder die Grösse und Art einer Hautveränderung genau festgestellt werden können.


«Für andere ist der Schritt von Facetime mit Freunden zur Videokonsultation mit dem Arzt einfach nur logisch.»


Manuel Puntschuh


Auch das Rezept kommt digital in die Apotheke

Das Potenzial moderner Telemedizin-Apps wie jener von Medgate oder eedoctors ist mit Beendigung der Videokonsultation übrigens nicht ausgeschöpft. Medgate sendet dem Patienten im Anschluss an die Beratung einen digitalen Behandlungsplan in die App, in dem alle Informationen zur empfohlenen Nachbehandlung angezeigt werden. «Und natürlich können wir auch ein Rezept für Medikamente ausstellen, die der Patient dann in seiner Apotheke beziehen kann», so Puntschuh. Wie gesagt: Wer die Einfachheit der Telemedizin einmal erlebt hat, will sie wohl nicht mehr missen.


Die App bringt den Arzt in die Hosentasche


Die neue Medgate App mit Online-Terminbuchung und Telefon- oder Videokonsultation steht für Android und iOS kostenlos zur Verfügung. Damit haben Patienten rund um den Globus schnellen und sicheren Zugang zu medizinischer Betreuung. Die App von Medgate, einer Beteiligung von Swisscom, können viele Versicherte folgender Krankenversicherungen nutzen: Agrisano, Assura, Atupri, Aquilana, CSS, EGK-Gesundheitskasse, Glarner Krankenversicherung, Krankenkasse Stoffel Mels, ÖKK, Sanitas, Sanagate, SLKK und Sympany.

Hier geht’s zu den Machern der Medgate App




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