Cloud Migration ohne Sorgen

Dank dem Cloud Empowerment-Team entspannt in die Cloud


Die Cloud ist der Wegbereiter für die digitale Transformation, falsche Vorstellungen und Bedenken bei Unternehmen verhindern jedoch oft die Einführung. Wie Swiss Re ihre Legacy-Bedenken los wurde, dorma+kaba ihre Skepsis zur Peformance überwand und eine Bank ihre Sicherheits-Vorbehalte aus dem Weg räumte.


Text: Christoph Widmer, Bilder: Keystone, 08. Februar 2018




Schweizer IT-Entscheidungsträger wissen: Die Cloud ebnet den Weg für die digitale Transformation. Das belegt die letztjährige CIO-Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), für die 57 CIOs aus Unternehmen von unterschiedlichen Branchen und Firmengrössen befragt wurden. Von ihnen sehen 75 Prozent die Cloud als Digitalisierungs-Enabler und wertvoll fürs Geschäft – aus gutem Grund: Da der Service-Provider für die Aktualisierung und Wartung der Cloud zuständig ist, entlastet sie die eigene IT-Abteilung. Geschäftsprozesse können effizient und ohne Verluste oder Medienbrüche abgewickelt werden. Und in der Cloud entwickelte Applikationen lassen sich mühelos skalieren und bereitstellen, so dass Unternehmen schnell auf Marktveränderungen reagieren können. Die Cloud verspricht Agilität, Flexibilität, und ermöglicht Unternehmen, sich vollends auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können.

Auch wenn das Potenzial der Cloud erkannt wird – der Migration begegnen Unternehmen dann doch mit gewissen Vorbehalten. «Viele Unternehmen befürchten bei der Cloud-Migration oft zu Unrecht massive Konsequenzen», erklärt Mathis Kretz, Leiter des Cloud Empowerment Teams von Swisscom. «Bei der technischen Umsetzung müssen oft falsche Vorstellungen oder Bedenken aus dem Weg geräumt werden.» Gerade wegen Legacy-Architekturen oder Performance- und Security-Bedenken hegen Unternehmen Zweifel am Einstieg in die Cloud.


Swisscom Cloud Empowerment Team


Beim Weg in die Cloud bietet Swisscom Unterstützung: Das Swisscom Cloud Empowerment Team hilft Unternehmen, aus dem Swisscom-Cloud-Portfolio die richtige Lösung zu finden – und zeigt ihnen, wie sie die Cloud-Plattformen nutzen können, um für die individuelle Digitalisierung gerüstet zu sein.


Legacy-Bedenken bei Swiss Re

Bedenken bezüglich Legacy-Systemen hatte beispielsweise die Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re, die mit der Einführung neuer digitaler Geschäftsmodelle nun auf eine hybride Cloud-Lösung setzt: Intern entwickelte businesskritische Applikationen sollten in der Swisscom Enterprise Application Cloud betrieben werden. Gewisse Anwendungen wurden allerdings schon vor rund 15 Jahren geschrieben und sind daher ursprünglich nicht für die Cloud-Migration ausgelegt: «Mit dem Schritt in die Cloud ändern Unternehmen nicht nur die Art, wie sie Software einsetzen und betreiben, sondern auch die Art, wie sie Software schreiben», erklärt Kretz.

Legacy-Systeme sind tatsächlich eine grosse Herausforderung. Zur Lösung dieses Problems arbeitete Swisscom eng mit dem Entwicklerteam von Swiss Re zusammen: Sie studierten gemeinsam die Architektur einer konkreten Business-Applikation und schrieben sie für die Migration in die Cloud-Infrastruktur um. Dieser Fall diente fortan als Orientierung für alle weiteren Applikationen: Swiss Re ist nun seit über zwei Jahren daran, im Rahmen einer Cloud-only Strategie seine Applikationen und Plattformen zu migrieren.


Skepsis bezüglich Performance bei dorma+kaba

Bei der dorma+kaba-Gruppe ging der Einsatz von Cloud-Lösungen dagegen mit Performance-Bedenken einher. Die Anbieterin von Sicherheits- und Zutrittslösungen vollzog mit «exivo», einer internetbasierten Zutrittslösung für KMU, einen Wandel ihres Geschäftsmodells: vom Produkt zum Servicegeschäft. Da dorma+kaba für die Lösung die private Enterprise Application Cloud, gleichzeitig aber auch die Public Cloud von Swisscom als Testumgebung für neue Anwendungen im Einsatz hat, waren die Ansprüche an die Rechenleistung gross: Sowohl die Zutrittslösung bei den Kunden als auch die interne Entwicklung businesskritischer Applikationen hatten einwandfrei zu funktionieren. Da Serverressourcen aber unter Cloud-Kunden geteilt werden, war der Weg in die Cloud mit anfänglicher Skepsis verbunden. Nach der erfolgreichen Migration kleinerer Services läuft heute der Service und die Entwicklungsumgebung auf einer zentralen Plattform. dorma+kaba profitiert vor allem von der Cloud-nativen Microservice-Architektur: Dank ihr können einzelne Applikationen horizontal skaliert und angepasst werden – je nach Ressourcenbedarf.


Compliance und Security bei einer Schweizer Bank

Mit der Migration in die Cloud fürchten Kunden oft auch Compliance- oder Security-Einbussen. So etwa eine Schweizer Bank, die derzeit eigens entwickelte Software und Standard-Lösungen in die Swisscom Enterprise Service Cloud migrieren will. Dabei stellen sich oft Fragen nach Autorisierung, Systemzugriffe oder Auditierung. Denn der DevOps-Ansatz, unter dem das Entwicklungsteam eng mit den Betriebsverantwortlichen zusammenarbeitet, wirkt auf Kunden mit besonders sensiblen Daten oft abschreckend. «Deshalb erarbeiten wir ein Compliance-Rahmenkonzept, dass alle rechtlichen Anforderungen festhält», erklärt Kretz. «Wir halten uns bei der Entwicklung streng an diese Regularien.»


Die Cloud setzt Kulturwandel voraus

Das Cloud Empowerment Team von Swisscom nimmt all diese Zweifel ernst: Gemeinsam mit dem Kunden entwickelt es schon in einem frühen Stadium Proofs of Concept, in denen geäusserte Bedenken direkt adressiert werden. Anschliessend begleitet das Team seine Kunden bei der Transformation eines ersten kleinen Projekts. Mit diesem können nicht nur erste Erfahrungen in der Cloud-Umgebung gesammelt werden; es dient auch als Grundlage und Richtwert für die Migration aller weiterer Services und Applikationen.

Die grössten Herausforderungen beim Weg in die Cloud sind kulturell bedingt. Für einen erfolgreichen Umstieg auf Cloud-Umgebungen müssen Unternehmen Abstand von rigiden, streng kontrollierten Change-Management-Prozessen nehmen. Interne Organisationseinheiten müssen untereinander, aber auch mit dem Cloud-Provider zusammenarbeiten, um fortlaufend Software bereitstellen zu können. Nur so kommt das Potenzial der Cloud auch zum Tragen: Flexibilität, Agilität und Skalierbarkeit. Davon ist auch Kretz überzeugt: «Der Weg in die Cloud gelingt nur, wenn Unternehmen ihre Vorteile erkennen und bereit sind, auch festgefahrene Strukturen und Prozesse zu hinterfragen.»





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