In der IT-Security klafft eine doppelte Lücke: Einerseits entstehen immer neue Angriffsformen, andererseits fehlen die Security-Fachleute. Die gute Nachricht: Unternehmen sind dieser Situation nicht schutzlos ausgeliefert. Mit Managed Security Services (MSS) können Firmen Teile der IT-Sicherheit an spezialisierte Anbieter auslagern und damit den Fachkräftemangel überbrücken respektive nachhaltig beheben.
Text: Andreas Heer, Bilder: iStock by Getty Images, erstmals publiziert am 15. Oktober 2018, aktualisiert am 19. Januar 2021 4 Min.
In der IT-Security klafft eine doppelte Lücke: Einerseits entstehen immer neue Angriffsformen, andererseits fehlen die Security-Fachleute. Die gute Nachricht: Unternehmen sind dieser Situation nicht schutzlos ausgeliefert. Mit Managed Security Services (MSS) können Firmen Teile der IT-Sicherheit an spezialisierte Anbieter auslagern und damit den Fachkräftemangel überbrücken respektive nachhaltig beheben.
Ein kurzer Rückblick reicht, um zu erklären, weshalb die Anforderungen an die IT-Security steigen: Im Mai 2018 trat die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU in Kraft. Sie betrifft auch Schweizer Unternehmen, die mit EU-Bürgern in EU-Ländern geschäften. Kurz darauf machte Cryptojacking die Runde durch die Webbrowser ahnungsloser Benutzer. Dabei nutzen Cyberkriminelle die Rechenleistung eines Webseitenbesuchers, um Kryptowährungen zu schürfen. Und geradezu ein Dauerbrenner sind Phishing- und Malware-Mails. Zudem erfolgen die Angriffe oft gezielt auf bestimmte Personen und Unternehmen.
Gleichzeitig erhöht die Digitalisierung die Komplexität der Infrastruktur: Welche Daten sind in welcher Cloud, welche auf der lokalen Infrastruktur gespeichert? Und welche zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen macht eine solche hybride Infrastruktur notwendig?
Auswege aus dem Fachkräftemangel sind aus verschiedenen Gründen gefragt. Die Wichtigkeit von IT-Sicherheit ist in der Chefetage angekommen. Denn die Digitalisierung und der Einsatz neuer Technologien schaffen auch neue Angriffsformen. Gleichzeitig professionalisiert sich Cyberkriminalität. Das führt zu einer Zunahme der Angriffe, weil nur erfolgreiche Attacken einzahlen. Diese Tendenzen bilden sich auch in den Budgets der Unternehmen ab: Derzeit fliesst rund ein Achtel der ICT-Ausgaben in die Sicherheit. Gemäss der ICT-Security-Studie haben diese Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent zugelegt.
Wichtigstes IT-Security-Thema ist aus Sicht des Business der Schutz der Unternehmensdaten. Für die IT-Abteilungen mit eher technischem Betrachtungswinkel steht der Schutz der ICT-Infrastruktur und der Netzwerke im Vordergrund.
Um fehlendes Know-how auszugleichen, greifen Unternehmen vermehrt auf Managed Security Services zurück. Deren Kerndisziplin ist der Schutz vor Angriffen mittels Firewalls, Intrusion-Detection/Prevention- und Web- und E-Mail Security. Vermehrt gefragt sind zudem Threat-Detection & Response Services, also auch Security-Operations-Center-Dienstleistungen (SOCaaS). Hinzu kommen Business-nahe Dienstleistungen wie Data Leakage Prevention Systeme, Benutzerauthentifizierung und Lösungen für digitale Signaturen.
Mit MSS lassen sich zwar viele Kernbereiche der IT-Security auslagern und fehlende Spezialisten ausgleichen. Damit der Wechsel vom Technologiebetrieb zur Dienstleistung aber gelingt, ist ein Umdenken angesagt. Es muss definiert werden, welche Prozesse und Sicherheitsmassnahmen ausgelagert werden können und wer welche Verantwortlichkeit trägt. Ein Unternehmen braucht also in jedem Fall das Know-how, eigene Sicherheitsrichtlinien zu definieren und auf dieser Basis die Beziehung zum Security-Provider zu managen.