5 Apps spionieren Sie heimlich aus – Sofort deinstallieren

Dank seiner Apps bietet dir dein Handy unendlich smarte Möglichkeiten – gerade die Vielfalt an Anwendungen birgt jedoch auch Tücken. Vor allem, wenn du ein Android-Smartphone besitzt, lohnt es sich, auf der Hut zu sein und nicht blindlings alle möglichen Apps zu installieren. Wir verraten dir, wo am häufigsten Gefahren lauern – und was du tun kannst. 

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Die gute Nachricht vorab: Betrüger-Apps und Spionage-Anwendungen haben in der Regel eine überschaubare Halbwertszeit und werden über kurz oder lang enttarnt. Worauf sie dann sofort aus den grossen App-Stores verbannt werden und so zumindest keinen neuen Schaden anrichten können. Die schlechte Nachricht: Wer sie bereits auf seinem Smartphone hat, dem können Sie noch weiter schaden. Sagen dir zum Beispiel Apps wie «Noizz», «Essential Horoscope», «UC Webbrowser» oder «SuperVPN» was? Sie und weitere standen vor einiger Zeit unter Verdacht, ihre Nutzer auszuspionieren, Daten abzuzweigen oder persönliche Informationen der Nutzer unerlaubterweise weiterzugeben oder für eigene Zwecke zu missbrauchen. Solltest du also eines dieser Apps noch auf deinem Phone haben: Am besten sofort löschen. Aus dem Google PlayStore wurden diese Apps inzwischen entfernt. Im App Store von Apple waren sie gar nicht erst verfügbar, oder wenn, dann nur kürzeste Zeit. 

Der Apple-Zaun ist höher

Generell gilt festzuhalten: Wenn Du besonderen Wert auf Datenschutz und Sicherheit legst, bist du bei Apple in Sachen Apps besser aufgehoben als im Android-Universum. Der Grund dafür ist simpel: Apple hat für seine Geräte – also iPhone, iPad und Apple Watch, aber auch iOS – ein eigenes App-Ökosystem. Heisst: Jede einzelne App durchläuft ein strenges Prüf- und Zulassungsverfahren, bevor sie im App Store zum Download angeboten werden darf. Android hingegen funktioniert nach dem Open-Source-Prinzip: Hier kann grundsätzlich also jeder Entwickler seine Anwendung frei anbieten, was die Vielfalt und Auswahl natürlich enorm gross macht, aber halt leider auch Betrügern und Kriminellen in die Karten spielt. Kurzum: Es ist vergleichsweise einfach, per App auf ein Android-Handy zu gelangen – entweder über den PlayStore oder auch direkt über den Download auf einer externen Anbieter-Website. Dessen solltest du dir bewusst sein, wenn du dir irgendeine fragwürdige App auf dein Android-Smartphone lädst.

Grosse Player, grosse Fragezeichen

In vielen Fällen ist die Grenze zwischen Betrug und Sorglosigkeit ausgesprochen fliessend. Entsprechend gross ist der Graubereich, in dem viele Apps agieren – und Nutzer das fragwürdige Treiben mit Daten und vertraulichen Infos ohne besseres Wissen befeuern. Oder hast du die Nutzungsbedingungen von TikTok, Instagram, WhatsApp, Facebook & Co. tatsächlich mal durchgelesen, bevor du sie mit einem Häkchen oder einem «Ich bin einverstanden» vollumfänglich akzeptiert hast? Falls nicht, bist du in bester Gesellschaft. Tatsächlich ist es so, dass gerade Social-Media- und Messenger-Apps mitunter am meisten Schabernack mit Nutzerdaten treiben, und dies – leider – ganz offiziell: mit deinem Einverständnis. Nun magst du denken: «Jäno, was sollst – das macht ja sowieso jeder!» – Stimmt. Die Konzerne und ihre Plattformen leben davon, dass die achtlose Verwendung ihrer Dienste quasi von Anfang an zur Normalität gehörte und sich lange Zeit kaum jemand Gedanken über die Folgen machte. Nur: Das macht die Sache natürlich nicht besser. Auch für dich und deine Privatsphäre nicht – oder diejenige deiner Kinder. Etwas mehr Vorsicht und Skepsis wären also durchaus von Vorteil. 

Vorsicht vor Wölfen im Schafspelz

Nebst berühmter und beliebter Apps wie den oben erwähnten gibt es natürlich eine ganze Reihe weiterer, meist unbekannter Anwendungen, die versuchen, auf deinem Mobile ihr Unwesen zu treiben. Und dies dann definitiv nicht mehr im Graubereich, sondern in der Verbotszone – sprich in der Illegalität. Einzelne Anwendungen zu nennen ist da schwer, da Spionage-Apps enorm schnell kommen, gehen – und dann unter anderem Namen und neuer Tarnung wieder auftauchen. Auch gelingt nur selten der lückenlose Nachweis, dass sie wirklich verboten agieren – es bleibt oft bei Indizien und Verdachtsmomenten. In den folgenden App-Kategorien tauchen aber besonders oft schwarze Schafe auf: 

  • Taschenlampe & Blitzlicht: Gerade Apps, die besonders harmlos (oder gar etwas sinnlos) erscheinen, verfolgen oft einen anderen Zweck als denjenigen, den sie vorgeben. Klassiker sind Taschenlampen- oder Flashlight-Apps: Immer wieder fliegen solche auf, weil sie nicht nur dein Handy-Lämpchen zum Leuchten bringen, sondern im Hintergrund Daten aufzeichnen oder Nutzerinfos abgreifen. Da jedes modernere Smartphone ohnehin über einen eigenen Zugriff auf die Steuerung der Taschenlampe verfügt: verzichte am besten auf die Dienste von Drittanbietern.
  • Wetter: Sie gehören zu den beliebtesten und meistgenutzten Apps auf Smartphones: Wetter-Apps. Und, ja: Es gibt viele sehr gute, nützliche und seriöse von ihnen. Gerade weil Wetter-Apps aber nicht unter Generalverdacht stehen, versuchen immer mal wieder Betrüger, über diese Tarnung auf dein Gerät zu kommen. Vertrau bei den Wetter-Apps am besten auf diejenigen, die von einem Anbieter stammen, den du kennst (etwa SRF Meteo) oder dann auf diejenigen, die im App-Store deiner Wahl zu den bekanntesten und bestbewerteten gehören.
  • Spiele: Auch hier verstecken sich die schwarzen Schafe gern in der Masse. Je nach Art des Games sind auch bei seriösen Apps Zugriffe auf die Systemsteuerung oder Nutzerdaten von dir nötig. Jedoch solltest du vorsichtig sein, wenn ein Spiel bereits nach dem ersten Öffnen alle möglichen Berechtigungen und Zugriffe von dir einfordert. Wieso etwa sollte ein Ego-Shooter Zugriff auf dein Mikrofon haben? Du sprichst ja keine Baller-Befehle ins Telefon… Bei einer Musik- oder Karaoke-App hingegen macht dieser Zugriff Sinn. Versuche also möglichst logisch zu überlegen bei deinen Zusagen – und sei bei Unsicherheit lieber skeptisch. Du kannst Zugriffe auf dein Telefon auch jederzeit im Nachhinein noch erteilen, wenn sie zum Spielen wirklich nötig sind. 
  • Gesundheit, Fitness & Ernährung: Gleiches Prinzip wie beim Wetter und den Spielen. Viele nützliche, coole, seriöse Anwendungen vernebeln die Sicht auf einzelne betrügerische. Da man bei Gesundheits-Apps besonders gutgläubig persönliche Daten von sich preisgibt, sind sie ein beliebtes Ziel von Betrügern. Vertraue also auch hier nur Anbietern, die renommiert sind – oder mach dich schlau über eine App, die du nicht kennst – bevor du sie herunterlädst. Die App deiner Krankenkasse? Kein Problem. Die App irgendeiner Fun-Fitness-Challenge aus dem Netz? Vorsicht.
  • Browser & Gratis VPN: Unbekannte Webbrowser, angeboten von Einzelpersonen oder unbekannten Webstudios sollten dich schon mal stutzig machen. Ebenso: VPN-Dienste, die kostenlos sind. Gerade Letztere sammeln oft deine Daten, werten deine Browserverläufe aus – und verkaufen wertvolle Infos über dein Nutzerverhalten dann weiter an Dritte. 

5 wertvolle Tipps in aller Kürze: 

  • Nur vertrauenswürdige Apps herunterladen: Aus offiziellen App-Stores wie Google Play oder dem Apple App Store.
  • Berechtigungen überprüfen: Apps nur die nötigsten Berechtigungen erteilen, beispielsweise Zugriff aufs Mikrofon, deine Foto-Library, deinen Standort, deine Kamera und sonstiges.
  • Regelmässige Updates: Apps und dein Smartphone-Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand halten.
  • Bewertungen und Rezensionen lesen: Vor der Installation die Erfahrungen anderer Nutzer prüfen. Faustregel: Je mehr Bewertungen es gibt und je positiver diese ausfallen, desto kleiner das Risiko.
  • Antivirus-Software nutzen: Auf dem Gerät installieren, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen oder Gefahren anzuzeigen.

Last but not least: So simpel und belehrend es auch klingen mag, aber der einfachste Weg, dich vor Spionage-Apps in Sicherheit zu bringen, ist es, wirklich nur diejenigen Anwendungen auf dein Handy zu laden, die du wirklich brauchst. Mit dieser Strategie fährst du am besten – jetzt, und auch in Zukunft. 

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