Internet of Things

IoT-Daten – das digitale Gold

Mit IoT kann jedes Unternehmen selbst das «digitale Gold» in Form von Daten schürfen, analysieren und daraus etwas Gewinnbringendes entwickeln. Dazu braucht es Know-how, geeignete Technologien und Vertrauen in Partner.

Text: Felix Raymann, Bild: Unsplash,

Das Internet der Dinge ist mehr als nur das Verbinden von Sensoren und Geräten mit dem Internet. Längst ist IoT zur komplexen Angelegenheit geworden, bei der unterschiedliche Faktoren wie Technologie, Information, Businessmodell und Sicherheit eine Rolle spielen und bei der immer mehr Know-how bezüglich Geräte-Management, Access-Technologien, IT-Integration und Datenanalyse benötigt wird.

 

Statt einzelne «Dinge» werden also ganze Systeme vernetzt, die je nach Anwendung sehr unterschiedliche Lösungen benötigen. «Während für IoT-Anwendungen bis anhin meist in einem linearen Prozess beispielsweise Messdaten eines Sensors ans Rechenzentrum des Betreibers gesendet wurden, gestalten sie sich nun vielschichtiger. So können etwa Hersteller, Logistik, Service-Unternehmen, Benutzer usw. dieselben Daten für verschiedene Zwecke nutzen, die ein solches Gerät erfasst», sagt Julian Dömer, Head of IoT bei Swisscom.

 

Zusätzlich könnten auch historische Daten, öffentlich verfügbare Daten oder Daten anderer vernetzter «Dinge» aggregiert werden. Um ein IoT-Projekt durchzuführen, muss folglich Know-how in unterschiedlichsten Bereichen wie Connectivity, Cloud-Management, IT-Security oder Datenanalyse vorhanden sein. Dabei wird das Spektrum der Anwendungen immer breiter: Lokale IoT-Anwendungen mit Vor-Ort-Bearbeitung der Daten sind ebenso möglich wie weltweite Netzwerke, bei denen Roaming-Management und Compliance-Anforderungen verschiedener Länder eine Rolle spielen.

IoT fordert Firmen aller Grössen

Selbstredend, dass die wenigsten Unternehmen in der Lage sind, solch komplexe IoT-Projekte im Alleingang durchzuführen. Die Kooperation mit Partnern, die fundierte Fachexpertise mitbringen und in einem starken IoT-Ökosystem vernetzt sind, ist unabdingbar, insbesondere für Unternehmen, die mit IoT Neuland betreten oder ein bestehendes, rudimentäres IoT-System gewinnbringend ausbauen wollen. Künftig wird IoT in allen anderen Arbeits- und Lebensbereichen an Bedeutung gewinnen und nicht etwa nur von hochtechnisierten Grossunternehmen eingesetzt, sondern in zahlreichen KMU und Start-ups einen entscheidenden Mehrwert schaffen. Nach der Vernetzung von Dingen, dem Geräte-Management und der Datensammlung steht vor allem die Analyse der Daten im Zentrum der IoT-Wertschöpfung. Das Internet der Dinge ist nur das Mittel zum Zweck, um Daten zu gewinnen. Das Ziel von IoT-Projekten sind die Erkenntnisse, die aus den Daten gewonnen werden können. Wann ist ein Service an einer Maschine nötig? Wie lange wird ein Gerät benutzt? Daraus können neue Nutzenszenarien abgeleitet werden.

Ein Ökosystem für umfassende IoT-Lösungen

IoT ist die Basis für weiterentwickelte Geschäftsmodelle mit fast grenzenlosen Möglichkeiten. Die Entwicklung der Technologien rund um IoT ist sehr vielfältig, sie findet in sehr kurzen Zyklen statt. «Kunden haben das Business-Know-how für Anwendungen, das sie meist jahrzehntelang aufgebaut haben. IoT-Anbieter haben das Technologie-Know-how. In der Zusammenarbeit entsteht ein Win-win zwischen IoT-Technologie-Anbietern, den Betreibern und dem Unternehmen, das die Anwendung entwickelt», sagt Julian Dömer. «Besser also, man konzentriert sich auf das Kerngeschäft und setzt auf Partner. Swisscom ist in der Lage, IoT-Projekte jeder Grösse und jeder Komplexität zu entwickeln, zu betreiben und als Plattform System-Lösungen aus einer Hand anzubieten. Dabei helfen kompetente Partner, die mit Branchenwissen und speziellem Know-how das Portfolio ergänzen.»

 

Auch Security spielt eine wichtige Rolle. «Bei aller Komplexität muss man immer wissen, wer wann auf welche Daten Zugriff hat», sagt Dömer. Je nach IoT-Anwendung sind Devices und Daten unterschiedlich zu schützen. «Werden die Verbindungen zu vernetzten Geräten über das öffentliche Netz gemacht, sind sie viel angreifbarer als in eigenen oder gesicherten Netzwerken. In etwa 80 Prozent unserer B2B-Projekte nutzen wir gesicherte Netzwerke», sagt Dömer. Personen oder unternehmensbezogene Daten müssen besser geschützt werden als anonymisierte Daten. Zudem muss die Hardware an ihren Standorten vor Zugriffen geschützt werden können. Um auf Device-, Netzwerk- und Daten-Ebene sicher zu sein, braucht es vertrauenswürdige Partner. «Da Swisscom sowohl in der Schweiz als auch international über ein umfassendes Ökosystem verfügt, können unsere IoT-Kunden davon profitieren.»

IoT bedingt einen Kulturwandel

IoT-Anwendungen sind keine Insellösungen, sondern komplexe Systeme, bei denen zu jedem Zeitpunkt ein Überblick vorhanden sein muss. An IoT-Projekten sind meist nicht nur mehrere Unternehmen, sondern auch innerhalb eines Unternehmens unterschiedliche Abteilungen involviert, sodass Kooperation und gegenseitiges Verständnis elementar wichtig sind. «Um ein IoT-Projekt zum Gelingen zu bringen, muss die ganze Firma – und vor allem auch die Geschäftsleitung – voll dahinterstehen», sagt Roger Kaspar, Head of Sales IoT.

 

 

Die Komplexität der Projekte kann verunsichern. «Wenn es darum geht, bestehende Prozesse mit IoT effizienter zu machen, sind die Hemmschwellen niedriger. Der Nutzen ist nachvollziehbar und das Budget fürs Projekt wird ohne grosse Hürden gutgeheissen.» Doch wenn es darum gehe, eine Innovation, eine völlig neue Business-Idee innerhalb des Unternehmens schmackhaft zu machen, seien die Hemmschwellen grösser, erläutert Roger Kaspar. «Der Nutzen ist für viele Beteiligte noch sehr diffus, die Investitionen zeigen oft keinen unmittelbaren oder offensichtlichen Return. Folglich ist die Skepsis gross.»

 

Unternehmen, die bisher sämtliche Entwicklungen selbst gemeistert haben, müssen umdenken. In IoT-Projekten sind sie auf das spezielle Fachwissen von Partnern angewiesen. Sie müssen Vertrauen in Partner entwickeln, was einem Kulturwandel gleichkommt. Die Hürde, IoT gewinnbringend einzusetzen, liegt denn auch oft nicht in technischen Belangen. Diese können von den Partnern im IoT-Ökosystem gelöst werden. Die Öffnung und den Kulturwandel hingegen müssen die Unternehmen selbst herbeiführen können.

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