Nina und Reto Fehr sind ein mögliches Beispiel, wie man es auch machen kann, wenn es um Familie und Job geht. Also um die sogenannte Balance, die irgendwie nirgends so recht in Balance zu sein scheint.
Nina: 80% waren uns irgendwie zuviel, weil die Kinder noch so klein sind. Und die Kinderbetreuung ging wunderbar auf so – Reto ist ein Tag daheim, ich meistens zwei, meine Mutter hütet an einem weiteren Tag und Reto’s Eltern an einem anderen.
Reto: Für mich war von Anfang an klar, dass ich maximal 80 Prozent arbeite, wenn wir Kinder haben. Ich will nicht erst wissen, was meine Kinder für Hobbys haben, wenn ich die Rechnung dafür erhalte. Ich bin zu 70% angestellt, habe aber noch ein Mandat für die restlichen 10%."
Reto: Vor den Kindern war ich bei Watson Leiter der Sportabteilung. Bedeutete: viele Sitzungen, viele Wochenend-Einsätze, viele Abende, an denen ich weg war. Ein Jahr nach der Geburt meines ersten Sohnes wechselte ich ins Datenteam. Ein Segen, denn es bedeutete mehr 9 to 5, ein weniger voller Terminkalender – für mich.
Nina: Bei mir war es genau umgekehrt. Ich war schon bei Swisscom bevor ich Kinder hatte. Und habe schon damals «nur» 90 Prozent gearbeitet. Dieser Luxus von Extra-Zeit für mich selbst habe ich voll und ganz ausgekostet. Zum Beispiel mit einer Ausbildung im Fitnessbereich.
Der Schritt zu 70% nach der Geburt des ersten Kindes war dann gar nicht so gross. Ich hatte vor drei Jahren dann auch die Chance, die Funktion als Verantwortliche Kommunikation im Privatkundenbereich zu übernehmen. «Geht denn das, mit (damals) zwei kleinen Kindern?», habe ich mich gefragt.
Das hat sich Swisscom aber nicht gefragt. Da standen nie Zweifel im Raum.
Es ging um meine fachliche Kompetenz, nicht ums Rundherum. Ich hätte den Job aber nie angenommen, wenn ich nicht Reto daheim gehabt hätte, der Familie zur Familiensache machte. Schon ohne Kinder haben wir besprochen: Er wollte als Vater nicht 100% arbeiten. Und ich als Mutter nicht 100% daheim sein. Er hat mich immer stark ermutigt, Karriere zu machen und hält mir den Rücken frei wo er kann.
Nina: Nein. Dreimal hatte ich wieder eine unbändige Lust, arbeiten zu gehen.
Nina: Aber klar hat es das. Obschon ich keines hätte haben müssen, schliesslich waren die Kinder ja jeweils bei Reto oder unseren Eltern – besser geht’s nicht!
Reto: Um ehrlich zu sein: Ich wär gern noch mehr daheim. Ich denke auch, dass Männer das schlechte Gewissen generell besser abstellen können als Frauen.
Nina: Ja, am Anfang konnte ich das viel schlechter als du.
Reto: Man(n) muss sagen: Ich kann es noch nicht so gut wie du, aber ich lerne es jetzt.
Nina: Es ist mir bewusst, dass nicht alle solche Vorzüge geniessen, wie ich es mit meiner Arbeitgeberin tue. Den Präsentismus gibt es fast nirgends mehr bei uns - es kommt nicht drauf an, wann man seinen Job macht, Hauptsache, man macht ihn gut.
Für mich ist es super, mal um 17 Uhr den Laptop zuzuklappen und ihn dann, wenn die Kinder schlafen, wieder hervorzuholen. Dies mag (für viele) nicht die perfekte Work-Life-Balance sein, aber für mich stimmt es.
Reto: Dass man Aufstiegschancen hat, wenn man nicht 100% arbeitet. 80 Prozent sollten definitiv reichen für eine Leitungsposition. Darunter wird es sicher knapp. Auch die Flexibilität des Home Office hilft. Natürlich nicht um nebenbei Kinder zu bespassen – das ist unmöglich. Aber es schenkt dir Zeit durch den Wegfall des Arbeitsweges.
Nina: Das unterstreiche ich so. Der Austausch mit den Menschen ging in den letzten 2.5 Jahren jedoch etwas verloren. Gerade wer Teilzeit arbeitet, sollte sich auch mal wieder im Büro zeigen.
Nina: Ja, ich hoffe, wir sind Rollenbilder. Wie Reto schon sagte: In unserem Umfeld geht es schon traditionell zu und her.
Jede Familie muss für sich selbst entscheiden, wie sie sich aufstellen möchte. Ich sehe uns soweit als Rollen-Vorbilder, dass wir aufzeigen, wie es auch funktionieren kann.
Reto: Wenn ich mit unseren drei Kindern am einkaufen bin, drehen sich schon die Köpfe. «Wow», sagen die Leute dann und bewundern mich, als wäre ich ein Held. Dabei tue ich das, was Nina auch tut. Die Kinder betreuen.
Ist Besuchstag oder sonst ein Anlass tagsüber an der Schule, bin ich nicht der einzige Vater, aber viele sind wir nicht. Es ist noch immer ungewohnt. Aber ich will da sein. Dabei sein. Wir können nicht nur von Rollenaufteilung und Gleichberechtigung bei der Kindererziehung reden, wir müssen es machen. Auch wenn dies (manchmal) Mehraufwand bedeutet.
Vereinbarkeitsmassnahmen der Swisscom:
Flexible Arbeitsformen
Mehr Zeit für Privates
Arbeitsmodell
Weiterbildungsangebote
Dieser Artikel wurde von Tadah erfasst.
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