Swisscom geht davon aus, dass die Blockchain-Technologie – dezentrale, digitale Transaktionsprotokolle – in der digitalen Wirtschaftsordnung eine zentrale Rolle spielen wird. Sie könnte Systeme ermöglichen, die noch vor kurzer Zeit als rein utopisch angesehen wurden. Die Einsatzgebiete reichen vom Banking-Anwendungen, digitalen Transaktionen, E-Voting und Vertragswesen bis ins Internet der Dinge. Swisscom erforscht die Technologie und ihre Anwendungen seit 2015. In Zusammenarbeit mit einer Grossbank hat Swisscom einen Prototyp für ein Loyalitätsprogramm auf Basis der Blockchain-Technologie umgesetzt. Aktuell arbeitet sie mit weiteren Partnern an einer Plattform für den ausserbörslichen Handel im Rahmen eines KTI-Projekts mit der Hochschule Luzern oder prüft eine Smart-Contract-Plattform.
Nun wird Swisscom erstes Schweizer Mitglied im Hyperledger-Project, das die Entwicklung eines industrieübergreifenden Blockchain-Standards fördert. "Hyperledger setzt auf den viel versprechenden und erprobten Weg, den man schon mit Linux gegangen ist: Standardisierung, breite Trägerschaft, offener Informationsaustausch", erklärt David Watrin, Leiter des Blockchain-Entwicklerteams bei Swisscom. Mit an Bord sind Unternehmen wie Airbus, BNP Paribas, BNY Mellon, Deutsche Börse, IBM, Intel oder JP Morgan.
Swisscom unterstützt das Konsortium mit der Expertise ihres Digital Banking Think Tank e-foresight sowie den Erkenntnissen aus den eigenen Projekten, profitiert vom Austausch mit den anderen Partnern, eröffnet Interessierten den Zugang zu Hyperledger-Wissen und kann die Weiterentwicklung mitgestalten. «Das Internet überträgt Informationen, die Blockchain überträgt Besitzverhältnisse. Die Schweiz kann mit dem Einsatz von Blockchain die digitale Wirtschaft vorantreiben und eine Pionierrolle einnehmen. Wir wollen dabei als Katalysator mit Wissen, Erfahrung und Umsetzungskompetenz unterstützen", kommentiert Johannes Höhener, Leiter des Fintech-Clusters bei Swisscom.