Generation Z

(K)eine Chance für den Nachwuchs

Die Lehrabschlüsse 2020 sind geschafft oder stehen an. Viel wurde geschrieben und diskutiert, doch letztlich hat die Vernunft gesiegt: die Anstrengungen der Lernenden und Ausbildner führen zu einem vollwertigen Lehrabschluss als Basis des weiteren Berufslebens.
Esther Hüsler
Esther Hüsler, Mediensprecherin
14. Juli 2020

Alleine bei Swisscom schliessen an die 300 jungen Leute ihre Berufslehre ab; IT, Mediamatik, Verkauf sind die gesuchtesten Berufsbilder. Das zeigt sich auch bei den abgeschlossenen neuen Lehrverträgen.

 

Der Einstieg in die erste “richtige” Stelle war in den letzten Jahren nicht einfach und ist im Moment noch schwieriger. Viele Unternehmen sind vorsichtig und warten ab, wie sich die wirtschaftliche Situation entwickelt. Dabei wären in der sich schnell entwickelnden Digitalisierung gerade die Fähigkeiten der Lehrabgänger gefragt, die sich engagiert ans Werk machen und neue Wege gehen.

 

Bei Swisscom wird fast die Hälfte der Abschliessenden eine Anschlusslösung als Dauerstelle oder Young Professional finden. Doch was erwarten die jungen Leute selber? Wie wollen sie sich einbringen und was können Arbeitgeber von ihnen lernen? Wie können Unternehmen die Fähigkeiten dieser Generation einbinden und damit ein attraktiver Arbeitgeber bleiben oder werden? Wir haben der Generation Z das Wort zum Thema gegeben.

So will die Generation Z arbeiten

Handysüchtig, flatterhaft und immer top gestylt für Instagram – das muss sich die Generation Z stetig anhören. In der Arbeitswelt werden die jungen Menschen deshalb oft unterschätzt. Gerade die schnelle Digitalisierung der letzten Monate zeigt, dass wir durchaus vom Verhalten der digital Aufgewachsenen lernen können. Statt lange reden wollen sie lieber konkret etwas verändern, anpacken und Sinn stiften, am liebsten digital. Auch in ihrem Privatleben wollen sie möglichst digital unterwegs sein: ob Kontakt mit den Behörden oder die Organisation ihrer Freizeit. Für sie heisst es «digital first». Das hat damit zu tun, dass sie die erste Generation sind, die von Geburt an nur die digitale Welt erlebt hat. Festnetztelefonie, Fax und Hängemappen sind ihnen fremd.

«Wir arbeiten mit unserem Smartphone»

Giulia Langhi, 20, Leiterin Swisscom Fototeam, ist eine typische Vertreterin ihrer Generation. Gerade hat sie ihre Ausbildung zur Mediamatikern EFZ abgeschlossen und arbeitet sich in ihre neue Anstellung als Leiterin des Swisscom internen Fototeams ein.

 

Giulia, was ist für dich bei einem Arbeitgeber besonders wichtig?

Unsere Generation wünscht sich kurze Entscheidungswege und möchte gerne Verantwortung übernehmen. Wir wollen etwas bewirken. Eine Du-Kultur und unkomplizierte Kommunikation vereinfacht den Arbeitsalltag und schafft eine persönliche und respektvolle Arbeitsatmosphäre.

 

Weshalb sollten Arbeitgeber euch Verantwortung überlassen, wenn sich euer Alltag nur um Instagram & Co. dreht?

Unserer Generation wird oft vorgehalten, wir seien ständig online. Und das stimmt auch, wir nutzen unser Smartphone viel mehr als die älteren Generationen. Hier geht oft vergessen, dass wir nicht nur auf Social Media surfen. Wir arbeiten mit unserem Smartphone. Deshalb erwarten wir auch von unserem Arbeitgeber, dass wir immer und überall auf unsere Daten zugreifen können und so auch mobil von überall her arbeiten können. Unsere Generation will sowohl zeitlich als auch örtlich unabhängig arbeiten. Damit meine ich nicht, bis tief in die Nacht. Uns ist die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben sehr wichtig. Aber wir wollen unsere Arbeitszeit auch unserem Rhythmus anpassen können. Gerade weil wir unsere Aufgaben gut machen wollen.

 

Welche Infrastruktur wünschst du dir von deinem Arbeitgeber?

Wichtig ist primär Cloud Computing, damit ich mich jederzeit und von überall ins Firmennetz einwählen kann. Zusätzlich ist es wichtig, dass es eine Möglichkeit für dezentrale Sitzungen gibt. Ein Beispiel dafür ist etwa Microsoft Teams. Dieses Tool kann ich ganz einfach per App auf meinem Smartphone öffnen und so online an Sitzungen teilnehmen. Das Beste ist, dass die App über eine Chatfunktion verfügt. In unserer Generation schreiben wir viel lieber eine kurze Textnachricht als ein E-Mail, das unser Postfach füllt. Der schöne Nebeneffekt: Telefonate können reduziert werden. Denn telefonieren umgehen wir wenn möglich, es ist uns einfach zu ineffizient. Uns ist auch wichtig, dass Unternehmen offen für neue Arbeitsweisen sind. Die Digitalisierung geht so schnell voran, neue Tools sind nach Monaten wieder veraltet, darauf muss ein Unternehmen reagieren können. Dazu können wir mit unserer Erfahrung unseren Beitrag leisten

Revision des KV

Die kaufmännische Lehre (KV) galt über Jahre als die Grundausbildung, die für die Zukunft alles offenhielt. Doch Diktat, Listen führen, Terminplanung und Korrespondenz zählt kaum mehr, gefragt ist eine breite Ausbildung mit Schwerpunkt Softwareanwendung und Gestaltung. So hat auch bei Swisscom die Mediamatiker-Lehre dem KV längst den Rang abgelaufen: In diesem Sommer werden fast doppelt so viele Mediamatiker wie Kaufleute ihre Grundausbildung abschliessen. Und auch die Informatiker haben sie überholt.

 

Die Revision des KV ist nun auf 2022 geplant. Im neuen KV soll die digitale Kommunikation stärker gewichtet werden – Kauffrauen und Kaufmänner der Zukunft lernen Informationen in leicht verständlicher Sprache aufzubereiten und könnten so zu Redaktoren von Websites oder Newslettern werden.

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