Gemüseanbau
Vertical Farming

Gemüseanbau neu erfunden

Swisscom richtet sich seit über 20 Jahren mit Erfolg auf Nachhaltigkeit aus und nimmt so ihre Verantwortung gegenüber Umwelt, Mensch und Gesellschaft wahr. Stolz ist das Unternehmen deshalb, Technologiepartner von Growcer zu sein. Das Basler Startup hat nämlich nichts weniger getan, als den Gemüseanbau neu zu erfinden – und ihn dabei nachhaltiger als je zuvor zu machen.
Res Witschi
Res Witschi, Delegierter für nachhaltige Digitalisierung
20. Juli 2020

Das Startup Growcer AG betreibt in einer ausgedienten Lagerhalle der SBB die schweizweit erste «Vertical Farm». Diese wird langfristig vollautomatisiert laufen und ist somit die erste ihrer Art in der Schweiz. Swisscom ist erfreut, Technologiepartner des jungen Unternehmens zu sein. «Wir waren von Anfang an von der Mission des Vertical Farmings in Stadtnähe begeistert», erzählt Res Witschi, Delegierter für Nachhaltigkeit in der Digitalisierung bei Swisscom. Und weiter: «Für uns zeigt sich hier geradezu idealtypisch wie modernste Informations- und Kommunikationstechnologie helfen kann, Umweltproblematiken in den Griff zu bekommen.»

Folgende moderne Technologien haben den innovativen Geistern von Growcer bei der Entwicklung ihrer Lösung geholfen:

  • 5G on premise als Basis-Infrastruktur
  • VoIP für die die Telefonie
  • Managed Network Solutions
  • Cloud as a Service

Vervielfachung des Kulturlandes

Vertical Farming befördert durch den Einsatz von Technik die Landwirtschaft auf die nächste Evolutionsstufe. Mitten in urbanen Gebieten können in leerstehenden Industriegebäuden grosse Kulturen an Gemüse, Kräutern und Beeren bepflanzt und geerntet werden. Ziel ist es anti-zyklisch zu produzieren und dabei die Importe zu verringern – Produkte lassen sich ganzjährig bei gleichbleibender Qualität, Menge und Kosten in nächster Nähe des Konsumenten anbauen. Hierdurch werden zudem Transportwege wie auch Food Waste auf ein Minimum reduziert. Dadurch dass die Bewässerung in einem geschlossenen Kreislauf die hors-sol Kulturen gezielt mit Nährstoffen versorgen kann, wird bis zu 90% Wasser gespart. So beherbergt die Halle im ehemaligen Güterbahnhof in Basel auf rund 400 Quadratmetern eine Anbaufläche von gut 1‘500 Quadratmetern Kulturland.

Zukunftstechnologie für die Nachhaltigkeit

Vertikale Landwirtschaft (engl. vertical farming) ist ein Begriff der Zukunftstechnologie, die eine tragfähige Landwirtschaft und Massenproduktion pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse im Ballungsgebiet der Städte in mehrstöckigen Gebäuden (sogenannten Farmscrapers) ermöglichen soll. Sie ist damit eine Sonderform der urbanen Landwirtschaft. Basierend auf Kreislaufwirtschaft und Hydrokulturen unter Gewächshausbedingungen sollen in Gebäudekomplexen auf mehreren übereinander gelagerten Ebenen ganzjährig Früchte, Gemüse, essbare Speisepilze und Algen erzeugt werden. Die Befürworter der vertikalen Landwirtschaft argumentieren damit, dass die traditionelle landwirtschaftliche Produktion in einen naturbelassenen Ursprungszustand zurückgeführt werden soll und sich Energiekosten für den Transport von den Erzeugern bis zu den Konsumenten dadurch reduzieren lassen. Ausserdem wird durch die Kreislaufwirtschaft der Treibhauseffekt des atmosphärischen Kohlendioxids minimiert. Kritiker merken jedoch an, dass Mehrkosten für die künstliche Beleuchtung und andere operative Arbeiten in der vertikalen Landwirtschaft anfallen, die den Nutzeneffekt durch die räumliche Nähe von Produktion und Konsum wieder nivellieren.

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Robotic Urban Farming: Growcer mit Eindrücken aus der vollautomatisierten Gemüseproduktion. Video Gesamtlänge 2:42 Min.

Ganz der Nachhaltigkeit verpflichtet

Nicht allein mit der Ressource Land wir beim Vertical Farming schonend umgegangen. «Gegenüber dem herkömmlichen Gemüsebau sparen wir rund 90 Prozent Wasser ein», erklärt Marcel Florian, CEO von Growcer AG. Auch die stets gleichbleibenden atmosphärischen Bedingungen in der Halle haben einen grossen direkten Nutzen: auf den Einsatz von Pestiziden kann grundsätzlich verzichtet werden. Gemüse und Beeren von Growcer können dadurch ohne vorgängiges Waschen zubereitet und verzehrt werden. Namhaft ist ferner die Einsparung an CO2 bei dieser Produktionsweise: Die Kulturen stehen sehr nahe bei den Konsumenten, lange Transportwege entfallen.

Auch politische Vorteile

Wie viele andere Länder auch, muss die Schweiz Lebensmittel importieren. Mit Lösungen wie diesen von Growcer ist es dementsprechend möglich, eine Unabhängigkeit gegenüber ausländischen Produzenten zu generieren. «Wir können hier eine neue Stufe der Regionalität und Kontinuität bieten.», verspricht Marcel Florian von Growcer AG. Die reichhaltigen Vorteile des vollautomatisierten Vertical Farmings mitten in einem urbanen Zentrum haben offensichtlich auch den Grossverteiler Migros überzeugt: Bereits seit Juni 2020 sind die Produkte von Growcer in Basler Filialen erhältlich. Ergo: aus der Region für die Region.

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Beitrag zu Nachhaltigkeit

Growcer leistet mit Vertical Farming einen konkreten Beitrag zu den folgenden Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen:

Growcer hat sich als Mission gesetzt, mit einfacheren Farmen in Afrika gegen Hunger anzukämpfen.

Der Einsatz von Wasser kann mit Vertical Farming bis zu 90% reduziert werden. Das trägt zur Verfügbarkeit und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser bei.

Vertical Farming sichert die ganzjährige Produktion von Lebensmitteln und trägt so zur Nachhaltigkeit der Stadt der Zukunft bei.

Growcer trägt zur bedarfsgerechten Produktion und der Verwendung nachhaltigen Saatguts, Nährstoffen und Verbrauchsmaterial bei.

Die Anlagen von Growcer werden klimaneutral mit 100% erneuerbarer Energie betrieben.

Vertical Farming schützt das Grundwasser und verzichtet auf umweltschädliche Pflanzenschutzmittel. Dies verringert die Bodendegradation sowie den Verlust der biologischen Vielfalt.