Metallrohre mit Messgeräten
IoT Climate Award

Ein smartes Ventil an den Heizungsrohren, schon sinkt der CO2-Ausstoss

Unsere Heizungen liefern zu viel Leistung, ohne dass wir es merken. Die Schweizer Firma BELIMO schafft mit IoT-Technologie Abhilfe.
Res Witschi
Res Witschi, Delegierter für nachhaltige Digitalisierung
12. August 2021

Um in kalten Monaten nicht zu frieren, heizen wir unsere Räume. Weil aber in der Schweiz nach wie vor überwiegend mit Öl geheizt wird, schadet jedes Grad mehr Raumtemperatur der Umwelt in Form von CO2-Ausstoss. Dabei wäre beim Heizen einiges an Effizienz rauszuholen. Das hat das Unternehmen BELIMO erkannt – und deshalb beim diesjährigen IoT Climate Award von Swisscom den zweiten Platz gewonnen.

Wie eine Heizung funktioniert

Mittels «Internet of Things» (IoT) sorgt die Hinwiler Firma dafür, dass Gebäude bei gleicher Temperatur weniger Energie verbrauchen. Dazu muss man zunächst verstehen, wie eine Heizung im Grundsatz funktioniert: Mithilfe einer Energiequelle – heute meist noch Heizöl – wird Wasser erhitzt, welches vom Keller aus über die Heizungsrohre im Gebäude in die Radiatoren der Räume fliesst. Dort kann per Ventil die gewünschte Temperatur eingestellt werden. So weit, so einleuchtend, doch jetzt kommt BELIMO ins Spiel. «Für die verschiedenen Stockwerke ist es notwendig, dass der gewünschte Durchfluss, mit dem das Wasser in die Heizungen gepumpt wird, den Anforderungen entspricht. Dafür gibt es ein Regelventil, das den Durchfluss dynamisch nach Bedarf regelt, auch in Teillast», sagt Business Development Manager von BELIMO, Daniel Senn. Dieser dynamische, hydraulische Abgleich sei sehr relevant, werde aber oft nicht gemacht. Im Gegenteil: «Der statische hydraulische Abgleich wird immer auf 100 Prozent Volllast ausgelegt, eine Situation, die in der Realität äusserst selten auftritt», führt Senns Kollege Rony Riedo aus. Er ist Bereichsleiter Verkauf Schweiz beim Unternehmen.

31'055 Tonnen CO2 eingespart

Nötig ist also eine Optimierung des Wasserdurchflusses, denn eigentlich müsste jedes Mal, wenn jemand an der Heizung dreht, der erwähnte Abgleich neu gemacht werden. Genau das übernimmt das Ventil Belimo Energy Valve™, und zwar automatisch. Senn: «Das Ventil misst die Temperaturunterschiede im Heizwasser und wenn die Differenz zu klein ist, merkt es das und stellt es richtig ein.» Seit 2012 konnten dank dieser Lösung weltweit 31'055 Tonnen CO2 eingespart werden. Und das Potential wäre riesig: Gebäude sind für rund 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

 

Aber wo ist hierbei jetzt das IoT? «Ein grosses Problem, das heute zu Ineffizienz führt, ist das Fehlen von Daten. Daten sind generell matchentscheidend für erfolgreiche Betriebsoptimierung», sagt Daniel Senn. Darum sind die smarten Ventile mit einer Cloud verbunden. Ein entsprechendes Monitoring-System kann so aufzeigen, wohin die Wärme in einem Gebäude fliesst und wo sie verschwendet wird. Riedo erklärt: «Anders als bei der Konkurrenz ist bei uns der Zugriff auf die Cloud integriert und kostenlos, man muss kein Abo lösen. Man kauft die Ventile und alles andere ist inklusive.»

Es besteht Aufklärungsbedarf

Die eingesparten Heizkosten summieren sich in der Folge ebenso. Da fragt man sich, warum bei Neubauten nicht flächendeckend mit solchen technischen Optimierungsmethoden des Heizsystems gearbeitet wird. «Tatsächlich entscheiden die Bauherren, was verbaut wird. Diesen fehlt aber meist die Fachkompetenz und sie wissen gar nicht, dass es diese neuen, viel effizienteren Systeme gibt», meint Senn. Es bestehe also Aufklärungsbedarf bei Bauherren, wobei auch Architektinnen und Planer in der Pflicht seien, diese neuen und effizienten Systeme zu promoten. Rony Riedo ergänzt: «Es bräuchte mehr Pilotprojekte, wo man sich das anschauen gehen kann. Von der Branche her ist eher noch Skepsis gegenüber der Cloud-Technologie zu spüren».

 

Allgemein sind den beiden die einzelnen IoT-Lösungen noch zu wenig vernetzt untereinander. «Wir haben bereits viel investiert in diese Cloud-Plattform, die wir immer weiter ausbauen werden. Und wir versuchen immer mit der Technologie voraus zu sein», so Riedo. Das ist tief in der DNA des Unternehmens verankert. Zwischen 7 und 8 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert.  

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