Ramzi Bouzerda
IoT Climate Award

Intelligentes Wassermanagement senkt CO2-Emissionen

Während die globale Erwärmung für häufigere Dürreperioden sorgt, steigt der Wasserverbrauch der wachsenden Weltbevölkerung weiter an. Und obwohl Trinkwasser eine knappe Ressource ist, wird noch immer viel Wasser verschwendet. Die intelligente Wassermanagement-Lösung von Droople schafft Abhilfe. Mit den intelligenten Geräten und der Water-Intelligence-Plattform von Droople lassen sich der Wasser- und Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen erheblich senken.
Res Witschi
Res Witschi, Delegierter für nachhaltige Digitalisierung
27. Mai 2022

Das EPFL-Startup Droople wurde im Jahr 2018 durch den Visionär und Informatiker Ramzi Bouzerda gegründet. «Da ich Vater bin, liegt mir die Zukunft der jüngeren Generationen sehr am Herzen», erklärt Ramzi Bouzerda. Deshalb verfolgt Droople eine klare Vision: «Wir wollen den Wasserverbrauch aller vermindern, um der Menschheit eine nachhaltige Zukunft zu sichern.» Mit einem auf KI basierenden System, das die Messung, Überwachung und Analyse der Wasserprozesse beim Kunden erlaubt, leistet Droople einen Beitrag zur Erfüllung dieser Vision. Das System eignet sich sowohl für Haushalte als auch für Anwendungen in Industrie und Gewerbe.

Bewusstsein schaffen

Analoge und digitale Sensoren erfassen Daten wie Durchflussmenge, Temperatur und Wasserhärte. Das Kommunikationsmodul iLink® empfängt die Rohdaten und bereitet sie in nutzbare Formate auf. Der Mini Hub® fungiert als Access-Gateway zum Internet. Die Droople-Geräte verwenden das Low Power Network (LPN) LoRaWAN von Swisscom, wenn dieses zur Verfügung steht. Droople setzt auf Fog-Computing, einen Ansatz mit einer dezentralisierten Struktur zwischen der Cloud und den iLink®-Modulen. Die iLink®-Module können darin Ergebnisse austauschen und voneinander lernen. Die Daten lassen sich in einer benutzerfreundlichen App anzeigen. Die Nutzer des intelligenten Wassermanagements von Droople können Lecks ermitteln, den Wartungsbedarf vorhersagen und die Beschaffung von Verbrauchsmaterialien automatisieren. Ramzi Bouzerda ergänzt: «Daneben steigert das System das Bewusstsein der Konsumenten für ihren Wasserverbrauch. Es hilft ihnen, ihr Verhalten zu ändern und das Wasser wirtschaftlicher zu nutzen.»

Geringere Kosten

Das Droople-System reduziert den Anteil unvorhergesehener Einsätze um durchschnittlich 20% und verlängert die Lebensdauer der Wasser-Infrastruktur im Schnitt um 10%. Darüber hinaus können dank frühzeitig erkannter Lecks Wasser-Folgeschäden vermieden und die Kosten für Mieter, Eigentümer und Versicherungsgesellschaften gesenkt werden. «Alles in allem amortisiert sich das System in weniger als einem Jahr», erklärt Ramzi Bouzerda.

Weniger Verschwendung und CO2-Emissionen

«Angesichts der Tatsache, dass im bebauten Raum nahezu ein Viertel des Wassers durch Leckagen, veraltete Infrastrukturen, Fehlfunktionen und menschliches Versagen verloren geht, sind weltweit enorm hohe CO2-Emissionen auf die Wasserverschwendung zurückzuführen», so Ramzi Bouzerda, der den Handlungsbedarf auch aus Sicht des Umweltschutzes als dringend erachtet. Mit Droople steht nun ein Tool zur Verfügung, mit dem sich Wasser- und Energieverschwendung und damit auch die CO2-Emissionen reduzieren lassen. Auf einer Fläche mit 40 Wasserentnahmestellen wie Wasserhähnen, Urinalen und Toiletten senkt das intelligente System von Droople die Wasserverschwendung im Schnitt um mindestens 10%. In Mehrfamilienhäusern kann die Energieverschwendung bei der Herstellung von Warmwasser sogar um bis zu 15% verringert werden. Pro 1’000 Liter Wasserverbrauch entstehen zwischen 7 und 15 kg Kohlendioxid. Eine geringere Wasserverschwendung hat also einen bedeutenden Einfluss auf die Bekämpfung des Klimawandels», so Ramzi Bouzerda.

Von einer Küche in die ganze Welt

Doch wie kam der Gründer überhaupt auf diese Idee? Im Gegensatz zu anderen Startups wurde Droople nicht in einer Garage, sondern in einer Küche geboren. Seine Geschichte beginnt mitten in einer Septembernacht 2016. «Ich wachte vom hungrigen Schreien meines kleinen Jungen auf. Als ich sein Fläschchen mit Wasser und Milchpulver füllte, war ich zu müde, um das Wasser genau abzumessen», erzählt Ramzi Bouzerda. «In diesem Moment kam mir die Idee eines intelligenten Wassermanagement-Systems, das in der Lage sein müsste, das Wasservolumen zu messen.» Inspiriert vom Daten-Mining durch Google, von der Leistungsfähigkeit der Apple-Produkte und vom Konzept einer Schweizer Präzision bereits in einem einzigen Tropfen gründete Ramzi Bouzerda ein Unternehmen, das er «Droople» nannte. Heute beschäftigt Droople zwölf Mitarbeitende zehn verschiedener Nationalitäten (die sich selbst die «Drooplets» nennen) und beliefert zufriedene Kunden in ganz Europa, Nordamerika und Asien. Im Jahr der Markteinführung 2021 konnte Droople bereits über 1’000 Einheiten verkaufen und mehr als 8 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. «Das ist ungefähr so viel wie der Jahresausstoss von fünf Personenwagen in der Schweiz», vergleicht Ramzi Bouzerda stolz.

 

Mit Blick auf das äusserst gelungene erste Geschäftsjahr kann getrost davon ausgegangen werden, dass Droople seine Unternehmensvision des nachhaltigen Trinkwassermanagements – getreu seinem ambitionierten Motto «Jeder Tropfen zählt» – erfolgreich in die Tat umsetzen wird.

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