Unter der Ägide von Walter fand das damalige Nationale Autotelefon (Natel) in der Schweiz schnell aus den Kinderschuhen. Viele von uns haben diese Zeiten miterlebt und sind stolz auf unsere Vorreiterrolle. Gerne liessen wir uns von seinem Enthusiasmus und Unternehmergeist mitreissen, die ihn ein Leben lang prägten.

Das Handy wird Alltag

In den 1990-er Jahren war die damalige Telecom PTT immer wieder für eine Neuerung gut und wusste die Fachwelt damit zu überraschen. Erste Roamings mit den skandinavischen Staaten Schweden, Norwegen und Finnland konnten an der Telecom 1991 vorgestellt werden, und bald war das Kommunizieren über alle Landesgrenzen auch mit dem Handy die Norm. Mit dem GSM-Standard bekam der Mobilfunk als Natel C und D immer mehr Nutzerinnen und Nutzer. Eine Erfindung in der Verantwortung von Walter Heutschi sorgte für einen phänomenalen Anstieg der Mobilnummern ab 1997: Das Prepaid-Handy ermöglichte auch Wenignutzenden den Einstieg in die mobile Kommunikation. Was man nur «im Notfall», «für die Erreichbarkeit der Kinder» oder «auf Wanderungen» nutzen wollte, wurde schnell Alltag für die ganze Bevölkerung. Erst recht als Swisscom das Prepaid-Handy – natürlich als Erste – auch Roaming-fähig machte und das Mobiltelefon auch in die Ferien mitkam. Mit zum Erfolg trug auch der gute Kundendienst bei. Erstmals wurde eine Dienstleistung nicht mehr an jedem der 17 Direktionsstandorte aufgebaut, sondern konzentriert auf die Standorte Lausanne, Olten, Chur und Bellinzona. Ähnlich konzentriert verlief auch die Netzüberwachung, zuerst in Olten und Lausanne, bald auch in Chur. Die internationale Zusammenarbeit verfolgte Telecom/Swisscom nicht nur mit den nordischen Pionieren in Europa, sondern mit Partnern in der ganzen Welt. Walter Heutschi und seinem Team gelang es, Indien und Malaysia Mobilfunk auf Prepaid-Basis aufzubauen. Sie hatten die Marktlücke gesehen, die sich in Ländern mit schlecht funktionierendem Postpaid-System auftat.

SMS erst unterschätzt

Nicht immer war es der Chef, der eine Chance als erstes wahrnahm: Walter Heutschi sah den Sinn eines Textdienstes mit 160 Zeichen – ohne Umlaute oder Accents – nicht ein und stimmte der Einführung des SMS-Dienstes erst zu, als ihm seine Spezialisten versicherten, dieser gehöre zur Grundversorgung. Der Siegeszug der Kurzmeldungen um die Jahrtausendwende liess niemanden mehr an deren Selbstverständlichkeit zweifeln.

Unternehmer durch und durch

Walter Heutschi verliess Swisscom im Frühling 2000. Es ist kein Geheimnis, dass für den Pionier und Unternehmer ein Manager für das mobile Kommunikationsgeschäft gesucht und in der Figur von Carsten Schloter auch gefunden wurde. Ihm hinterliess er einen Mobilfunkbereich, der die hervorragende Marktposition von Swisscom stärkte und es dem Unternehmen erlaubte, auch nach dem Markteintritt der Mitbewerber (damals Orange und Diax) an der Spitze zu bleiben. Das Roaming-Geschäft nahm Walter Heutschi mit in seine Firma Togewa, in die auch die Auslandaktivitäten der Tochtergesellschaften von Swisscom Mobile, Swiss Clearline und Comfone, einflossen. Der Unternehmer Heutschi hatte erkannt: Die in der ganzen Welt entstandenen und entstehenden Gesellschaften brauchten Roaming-Dienstleistungen, SIM-Karten und eine einfache Verrechnung über eine Plattform. Als das Roaming für Swisscom ans Unternehmen zurückging, war es auch für Walter Heutschi Zeit etwas kürzer zu treten und sich einem Herzensprojekt zu widmen: In Balsthal, woher der gelernte Coiffeur stammt, waren die Traditionshotels Rössli, Kornhaus und Kreuz nicht mehr auf der Höhe der Zeit und drohten zu verschwinden. Er sah es als seine grosse Aufgabe, das Dreieck mitten in der Stadt zu erneuern und in die Zukunft zu führen. Dies ist ihm und seiner Partnerin Géraldine Philippe mit dem Hotel Balsthal ausgezeichnet gelungen, wie sich alle überzeugen können, die ihren Weg ins Thaler Städtchen finden.

Die Abschiedsfeier für Walter Heutschi findet am 17. Februar 2023 um 15 Uhr in der Friedhofskirche in Balsthal statt.

Bemerkung der Redaktion

Nach den letzten Nachrufen und Gratulationen haben uns erneut Anfragen erreicht, weshalb die Liste mit den Todesfällen und den runden Geburtstagen nicht mehr geliefert werden. Aus Datenschutzgründen dürfen uns die Pensionskassen die Liste der Versicherten nicht mehr aushändigen. Zudem verfügt die Redaktion nicht über die Kapazität, eventuelle Todesfälle herauszulesen. Deshalb können wir keine Auskunft über Pensionierte geben. Am ehesten wissen die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Regionen über Personalien Bescheid.

Da Menschen aber immer am meisten interessieren, veröffentlicht piazzetta vereinzelt Beiträge über Personen, die über den Sektionsstandort hinaus bekannt sind und entweder einen sehr hohen Geburtstag feiern oder verstorben sind. Vereinzelt haben wir auch schon Porträts veröffentlicht von Pensionierten, die sich in den Sektionen oder in anderer Form für die Branche engagieren oder mit ihrer Tätigkeit in der Pension neue Wege beschreiten.

Dabei gilt:

  • Wir nehmen Vorschläge gerne auf, sind aber nicht zur Veröffentlichung verpflichtet. Deshalb empfehlen wir, vorerst über piazzetta@swisscom.com anzufragen, ob das Thema in Frage kommt, ehe ihr mit dem Schreiben anfangt.
  • Die Beiträge sollten verfasst zu uns gelangen und auch Bilder (oder deren Quellen) beinhalten.
  • Die Redaktion bearbeitet den Text anschliessend noch redaktionell.

Kontaktieren Sie uns

Media Relations

media@swisscom.com
Tel. +41 58 221 98 04

Aktuelle Meldungen zu Swisscom