Netzausbau

PRIORIS und Swisscom einigen sich beim Glasfaserausbau in Luzern West

PRIORIS und Swisscom haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt, das einen möglichst flächendeckenden Glasfaserausbau in 13 Gemeinden der Region Luzern West vorsieht. Der Ausbau soll bis Ende 2030 abgeschlossen sein. Swisscom erschliesst die Bauzone aller PRIORIS-Gemeinden mit Glasfaser und trägt die Kosten dafür – wie ursprünglich geplant – vollumfänglich selbst. Um die Häuser ausserhalb der Bauzone zu erschliessen, erhebt PRIORIS bei den betroffenen Hauseigentümerinnen und -eigentümern einen einmaligen Beitrag. Nebst ihnen beteiligen sich auch die Gemeinden sowie Swisscom an den Ausbaukosten ausserhalb der Bauzone.

Bauarbeiter verlegt Kabel

Seit 2020 führen PRIORIS und Swisscom Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit beim Glasfaserausbau in der Region Luzern West. Beide Parteien hatten ursprünglich eigene Vorhaben in Aussicht gestellt. Nun haben sie sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt und eine Vereinbarung unterzeichnet. Sie wollen bis 2030 in 13 Gemeinden der Region Luzern West ein möglichst flächendeckendes Glasfasernetz erstellen.

Dem Solidaritätsprinzip verpflichtet

Die Zusammenarbeit orientiert sich am Solidaritätsprinzip, dem sich PRIORIS bereits bei ihrer Gründung verpflichtet hat. Es zielt darauf ab, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig zu sichern, auch für kommende Generationen. Gleichzeitig profitieren Hauseigentümerinnen und -eigentümer von einem nachhaltigen Mehrwert ihrer Liegenschaft – durch den Anschluss an eine zukunftsfähige Netztechnologie mit höchster Internetgeschwindigkeit. Der Glasfaserausbau ausserhalb der Bauzone ist mit Mehrkosten verbunden, die insbesondere durch ungeeignete oder fehlende Rohranlagen entstehen. Die Vereinbarung mit Swisscom hält fest, dass grundsätzlich PRIORIS die notwendigen Tiefbauarbeiten verantwortet. Finanziert werden diese erstens durch finanzielle Beiträge der PRIORIS-Gemeinden. Zweitens beteiligen sich die Hauseigentümerinnen und -eigentümer ausserhalb der Bauzone mit einem einmaligen Beitrag an den Erschliessungskosten. Und drittens wird allen Unternehmen sowie allen Einwohnerinnen und Einwohnern in den PRIORIS-Gemeinden die Möglichkeit eröffnet, sich mit einem freiwilligen Solidaritätsbeitrag am Glasfaserausbau ausserhalb der Bauzone zu beteiligen. Nicht zuletzt leistet auch Swisscom einen Beitrag an die Mehrkosten zur Erschliessung von Häusern ausserhalb der Bauzone. Den Glasfaserausbau in der Bauzone finanziert das Unternehmen gemäss ihrer ursprünglichen Planung zudem vollumfänglich aus eigener Kraft und modernisiert dafür ihre bestehende Netzinfrastruktur in der Region.

In wenigen Ausnahmefällen wird die Internetversorgung mit leistungsstarken alternativen Erschliessungstechnologien sichergestellt. Insbesondere dann, wenn die Erschliessungskosten mit Glasfaser den Finanzierungsrahmen deutlich übersteigen und die Kostendifferenz auch mit Solidaritätsbeiträgen nicht gedeckt werden kann.

Voraussetzungen zur Glasfasererschliessung eines Hauses

Voraussetzung für die Glasfasererschliessung eines Hauses ausserhalb der Bauzone ist ein Basisvertrag zwischen Eigentümerschaft und PRIORIS. Dieser regelt den finanziellen Beitrag für die Erschliessung, welcher sich im Fall eines Einfamilienhauses auf 2'500 Franken beläuft. In einem zweiten Schritt erfolgt ein Erschliessungsvertrag zwischen Eigentümerschaft und Swisscom. Dieser ist während des ordentlichen Ausbaus durch Swisscom mit keinen Kosten verbunden. Die endgültige Erschliessung eines Hauses ausserhalb der Bauzone hängt schlussendlich davon ab, ob die Tiefbauarbeiten von PRIORIS wie vereinbart durchgeführt werden können und ob insgesamt eine kosteneffiziente Realisierung im betroffenen Gebiet möglich ist. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass die Basisverträge zwischen PRIORIS und den Hauseigentümern erfolgreich abgeschlossen werden.

Hauseigentümerinnen und -eigentümer innerhalb der Bauzone benötigen keinen Basisvertrag mit PRIORIS und können direkt und ohne Kostenfolge einen Erschliessungsvertrag mit Swisscom abschliessen. Sie haben aber die Möglichkeit, einen freiwilligen Beitrag für den Glasfaserausbau an PRIORIS zu leisten.

Ein offenes Netz für alle Anbieter

Das Glasfasernetz in den PRIORIS-Gemeinden wird von Swisscom nach der Glasfaserarchitektur «Point-to-Point» (P2P) gebaut und steht allen Anbietern zur Mitbenutzung offen. Dadurch profitiert die Bevölkerung von einer umfangreichen Auswahl an Diensten und Produkten.

Weiteres Vorgehen

Hauseigentümerinnen und -eigentümer müssen vorerst nichts weiter unternehmen. Um eine reibungslose Abwicklung der Planung sicherzustellen, wird PRIORIS die Bevölkerung, Hauseigentümer und Gemeinden in den kommenden Wochen umfassend über das weitere Vorgehen informieren. Bereits abgeschlossene Erschliessungsverträge mit Swisscom behalten ihre Gültigkeit. In der Zwischenzeit stehen auf der Internetseite von PRIORIS weiterführende Informationen zur Verfügung: www.prioris.com(öffnet ein neues Fenster)

Franzsepp Erni, Verwaltungsratspräsident von PRIORIS, über die Zusammenarbeit:

«Wir freuen uns, mit Swisscom eine starke Partnerin für den Glasfaserausbau in Luzern West an unserer Seite zu wissen. Unsere intensiven sowie zielgerichteten Gespräche haben Vertrauen geschaffen und eine gemeinsame Vision geformt. Gemeinsam bündeln wir unsere Kräfte für ein flächendeckendes Glasfasernetz, das eine leistungsfähige Internetversorgung sichert – für uns alle und für kommende Generationen. Ein Meilenstein für die digitale Entwicklung unserer Region.»

Markus Reber, Leiter Swisscom Netze, ergänzt:

«Der schweizweite Glasfaserausbau, den Swisscom bis 2035 in allen Gemeinden fertigstellen möchte, ist ein Generationenprojekt. Bereits seit über 15 Jahren treiben wir den Glasfaserausbau deshalb auch gemeinsam mit regionalen Partnern voran und haben mit über 90 von ihnen in mehr als 300 Gemeinden rund 1,5 Millionen Glasfaseranschlüsse realisiert. Mit PRIORIS gewinnen wir nun eine weitere vertrauensvolle Partnerin und freuen uns darauf, gemeinsam einen echten Mehrwert für die Region zu schaffen.»