USA führen Berufslehre ein

Das Ausbildungsmodell Swisscom ist Vorbild

Nach jahrelanger Vorbereitung ist es diesen Spätsommer so weit: Die USA führen die Berufslehre ein. Sie soll dabei vor allem gestandene Firmen ausserhalb des Silicon Valleys in jeder Hinsicht verjüngen. Als Vorbild dient dabei die Schweiz.

Wer Geschichte schreiben will, muss früh aufstehen. Jetlag hin oder her. Und an diesem jungen Morgen Anfang Juli liegt trotz der langen Anreise aus Denver jede Menge frische Energie in der Luft. Denn die Delegation aus den USA ist angereist, um die Berufsbildung in ihrer Heimat nach Jahren der Vorbereitung radikal zu verändern. Bereits in zwei Monaten werden in Teilen des Bundesstaates Colorado die ersten Lehrlinge ihre Lehre beginnen. Eine Lehre ganz nach Schweizer Vorbild, in hochqualifizierten Berufen, die bislang nur übers College zu erreichen waren. Nun weilt die Gruppe ein letztes Mal für zwei Wochen in der Schweiz, um unter Führung der ETH letzte Erfahrungen zu sammeln. An diesem Morgen steht ein Besuch bei Swisscom an, die im Bereich IT als Vorbild dient.

War begeistert: Gouverneur John Hickenlooper im Gespräch mit einer Lernenden von Swisscom. © Jana Wicky

Damit endet das erste Kapitel einer Geschichte, die ihren Durchbruch Anfang 2016 schaffte. Damals begab sich John Hickenlooper, Gouverneur von Colorado, auf grosse Europareise. Er wollte die Ausbildungssysteme kennenlernen und vergleichen. Am Swisscom Hauptsitz in Bern traf er sich mit Lernenden zum Gespräch und war beeindruckt von einem System, dass «scheinbar nicht nur ausbildet, sondern die Jugendlichen verändert. Ich könnte mir aktuell nicht vorstellen, dass ein Jugendlicher in den USA diese riesige Verantwortung übernehmen könnte», sagte Hickenlooper. Reiste zurück und propagierte fortan die schnellstmögliche Einführung der Berufslehre, «explizit nach Schweizer Vorbild». Er begeisterte andere Gouverneure und so ist heute die Lehre in mehreren Staaten von Kentucky bis Washington in der Vorbereitung.

Die USA lernen die Lehre: Wieso Colorado die Lehre nach Schweizer Vorbild einführt – von Salomé Näf und Loriane Sonderegger, Lernende von Swisscom

Doch wieso dieses Interesse von einem Land, das als Hort der westlichen Innovation gilt? Im Rahmen der Besuche zeichneten Regierungs- und Wirtschaftsvertreter ein etwas differenzierteres Bild. Es war das Bild eines Landes, das Nachwuchssorgen plagt. Denn ausserhalb des öffentlichen Fokus auf Höhenflieger aus Silicon Valley gibt es viele grosse und gestandene Unternehmen, die in den nächsten Jahren ihre kreativsten Köpfe in den Ruhestand schicken müssen. Ihre potentiellen Nachfolger sind theoretisch gut. Aber eben nur in der Theorie. In der Praxis tun sich die College-Absolventen schwer, brauchen Jahre, um ihr theoretisches Wissen praktisch anwenden zu können. Ein Unternehmen mit einer Geschichte wie Swisscom weckte darum bei den Besuchern grosses Interesse. Nicht zuletzt, weil hier bereits Lernende in hohem Masse in den Alltag einbezogen werden. Sie wählen auf einem virtuellen Marktplatz aus unzähligen Angeboten die für sie passenden Projekte aus, in denen sie für eine begrenzte Zeit mitarbeiten. Und werden so schnell vom Schüler zum Nachwuchs-Spezialisten, dessen Meinung auch innerhalb der Projekte durchaus Gewicht hat. So prägen die Lernenden das Unternehmen nicht nur – sie stossen teilweise sogar neue Entwicklungen an oder gründen, so ein Fall aus jüngerer Zeit, sogar ein Startup mitten im Grossunternehmen.

Swisscom gehört zu den drei innovativsten Unternehmen der Schweiz

Über einen Zeitraum von jeweils mehreren Jahren erarbeitet eine interdisziplinäre Forschergruppe im Auftrag des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» eine Untersuchung über die Innovationskraft der Schweizer Unternehmen. Ihre jüngste Untersuchung machten die Forscher in der Juli-Ausgabe publik – und stuften dabei Swisscom unter den untersuchten Schweizer Unternehmen auf Platz 3 ein, hinter Logitech und Roche.

Swisscom betreibt Innovation in zahlreichen Bereichen – seit Ende 2015 etwa im Bereich Digital Business, der neue Ansätze in der Innovation beschritten hat. Dazu gehört die offene Innovation (Open Innovation) und die Schaffung mehrerer Schnittstellen zu Schweizer Startups: Durch Förder- und Zusammenarbeitsprogramme oder gemeinsamen Arbeitsflächen.

Auch intern treibt Swisscom Innovation kontinuierlich voran: Swisscom TV ist zum grössten Teil eine Eigenentwicklung, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Schweizer Kunden. Der im letzten Jahr lancierte Router «Internet Box 2» wurde ebenfalls vollständig im eigenen Haus entwickelt. Und im Netzbereich gehört Swisscom zu den innovativsten Unternehmen der Welt. So ermöglicht die Technologie «G.fast» auf dem herkömmlichen Kupferkabel Geschwindigkeiten von neu bis zu 500 Mbit/s pro Sekunde. Damit können auch Agglomerationsgemeinden und Randregionen von Geschwindigkeiten profitieren, wie sie sonst nur mit Direktanschluss an Glasfaser erreicht werden.

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