Thymio: Spielerisch programmieren lernen

Vom komplexen Problem zur einfachen Lösung

Computational Thinking (CT) hilft, komplexe Probleme zu verstehen und zu lösen. Swisscom ermöglicht die Anwendung der Methode im Unterricht.

Was ist Computational Thinking?

Sie selbst nutzen Computational Thinking bereits im Alltag: Stellen Sie sich vor, Sie kochen ein Gericht nach Rezept. Während die Sauce auf dem Herd köchelt, schnippeln Sie das Gemüse. Das Kochen beinhaltet Arbeitsschritte, die aufeinander folgen, aber auch solche, die parallel stattfinden. Wer den Unterschied zwischen solchen sequentiellen und parallelen Prozessen versteht, kann Lösungsstrategien für Probleme entwickeln. Er wendet die Methode des Computational Thinking an.

Mit CT werden Probleme und deren Lösungen so formuliert, dass sie sowohl Menschen als auch Maschinen verstehen und ausführen können. Das Problem wird methodisch so zerlegt, dass Muster erkannt und Regeln formuliert werden können, die schliesslich zur Problemlösung führen. So vereinfacht, kann das Problem auch von einem Computer gelöst werden.

  • «Computer sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Es ist wichtig, dass Kinder früh lernen, sie sinnvoll einzusetzen.»

    Michael In Albon

    Leiter «Schulen ans Internet» und Jugendmedienschutz-Beauftragter, Swisscom

Die vier Schritte des Computational Thinkings

1. Dekomposition

Ein komplexes Problem wird in verschiedene verstehbare Teilprobleme unterteilt.

2. Mustererkennung

Innerhalb der Teilprobleme werden Muster gesucht. Dabei wird auf Erfahrungswerte zurückgegriffen: Oft sind die erkannten Abläufe bereits ganz oder in Teilen aus anderen Problemlösungsprozessen bekannt.

3. Abstraktion

Unwichtige Aspekte des Problems werden ausgeblendet. Der Fokus liegt auf den relevanten Details. Das Ausgangsproblem wird stark vereinfacht.

4. Algorithmen

Durch die vorangehenden Denkschritte wissen wir, nach welchen Mustern das Problem funktioniert und wie wir diese beeinflussen können. Nun können Regeln respektive Algorithmen definiert werden, die zur Problemlösung führen.

Computational Thinking –
Ein Engagement für die Zukunft

Die Schweiz entwickelt sich zur Informationsgesellschaft. In Zukunft wird die informatische Bildung eine Kernkompetenz sein. Mit der Initiative «Schulen ans Internet» fördert Swisscom seit 2002 aktiv den Bildungsstandort Schweiz. Sie unterstützt Schulen dabei, die Chancen der vernetzten Welt zu nutzen und weckt bei den Schülerinnen und den Schülern die Neugier auf die wichtigen Skills von morgen. Mit dem Lernroboter Thymio lernen sie bereits in der Primarschule Computational Thinking – lehrplangerecht und spielerisch. Die entscheidenden Kompetenzen und die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte wird gefördert.

Bereit für die Herausforderungen von morgen.

Um das Gelernte zu visualisieren und anzuwenden, eignet sich er Einsatz von Lernrobotern bestens. Dabei sticht Thymio wegen seiner vielfältigen Sensoren und Aktoren und dem schulbudget-freundlichen Preis heraus.

 

Thymio wurde an der EPFL (École polytechnique fédérale de Lausanne) entwickelt und wird nun vom gemeinnützigen Spin-off Mobsya weiterbetrieben.

 

Informationen zum Thymio

Fragen und Antworten zum Thema

  • Warum sollen Kinder wie Computer denken? Wo bleibt in der Zukunft die Kreativität?

    «Computational Thinking» führt zu kreativen Lösungsansätzen. Durch die Reduktion komplexer Probleme auf viele, einfachere Teilprobleme, werden Muster erkannt. So entstehen neue, nachhaltigere und bessere Lösungen.

  • Kinder sollen Kinder sein dürfen. Und nicht schon in der Schule die grossen Probleme der Welt lösen!

    Kinder sind von Natur aus wissbegierig. Sie können nicht «nicht lernen». Spielerisches Lernen fällt ihnen besonders leicht und macht Spass. Kennen SchülerInnen Lösungsstrategien wie das «Computational Thinking», können sie die Methode bewusst und/oder unbewusst in ihrem Alltag anwenden – auch im Spiel.

  • Legen wir mit Computational Thinking im Unterricht den Fokus nicht zu stark auf Computer und ICT?

    Nein. Computational Thinking hat nur am Rande etwas mit Computern zu tun. Mit dieser Methode können komplexe Probleme übersichtlich beschrieben werden. Die Problemlösungen werden so formuliert, dass sie von Computern verstanden und realisiert werden können.

  • Will man mit Computational Thinking alle Kinder zu Programmierern machen?

    Nein. Die Methode wird nicht nur auf Computer oder Programme angewendet. Computational Thinking kann auf sehr viele alltägliche Herausforderungen übertragen werden. Es eignet sich z.B. auch für die Analyse und Lösung sozialer oder sprachlicher Probleme.

  • Wird die Methode des Computational Thinkings nur in den Computerwissenschaften genutzt?

    Nein. Computational Thinking ist älter als der Computer. Jedoch hat sich die Methode in den vergangenen Jahrzehnten besonders in den Computerwissenschaften als sehr hilfreich erwiesen. Mit der Zeit haben auch andere Wissenschaften das Potential von Computational Thinking für sich entdeckt. Heute wird es in vielen unterschiedlichen Lebensbereichen angewandt.

  • Kann auch ich Computational Thinking lernen?

    Ja, und wahrscheinlich können Sie es bereits. Computational Thinking bedeutet nichts anderes als: Die Komplexität eines Problems durch Unterteilung zu reduzieren, Muster zu erkennen, den Kern des Problems zu identifizieren und am Ende mittels Handlungsanweisungen und Regeln (oder wenn der Computer helfen soll: mit Befehlszeilen) eine Lösung zu beschreiben. Ein Kinderspiel!

Computational Thinking im Einsatz

Thymio geht in die Berge

Der kleine Roboter Thymio wurde von der EPFL entwickelt. Er macht Computational Thinking sicht- und erlebbar.


Swisscom, die SUPSI und digitalswitzerland schicken Thymio zur Schule. Fünf Schulklassen aus vier Bergkantonen werden über zwei Jahre intensiv mit dem Roboter arbeiten.

Weitere Engagements von Swisscom

#digitalistüberall

Digital ist überall – digitale Technologien sind längst in Alltag und Beruf angekommen. Schülerinnen und Schüler sollten deshalb das Potential der neuen Technologien nutzen können und deren Zusammenspiel mit der Gesellschaft verstehen.

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Mit unserer Broschüre enter und den ergänzenden Beiträgen online beleuchten wir die Chancen und Risiken von digitalen Medien und vermitteln Jugendlichen den sicheren und selbstverantwortlichen Umgang mit Smartphone, Internet und Fernsehen.