Die Schweiz ist mit 5G früh und gut gestartet, sowohl mit der Frequenzvergabe durch die Comcom als auch mit dem Ausbau durch die Anbieter. Allerdings wie in anderen Ländern auch, vorerst mit 5G-Technologie auf bestehenden Antennen. Die Benchmarks attestieren Bestleistungen für den Status quo. Um die gute Rangierung halten zu können, muss die Schweiz jetzt aber Gas geben: Denn der Netzausbau hält aktuell nicht mit der gesteigerten Nutzung Schritt. In nur zehn Jahren hat sich die Datenmenge pro Kunde verhundertfacht. Was heute nicht gebaut wird, fehlt morgen an Kapazität.
Für die Nutzung der neu vergebenen Frequenzen auf 3,5 GHz und den weiteren Ausbau sind Hunderte von Baugenehmigungen ausstehend. Und dies mitunter wegen angeblich ausstehender Regelwerke. Spätestens mit der Veröffentlichung der Vollzugshilfe für adaptive Antennen durch das Bundesamt für Umwelt ist dieses Argument jedoch vom Tisch. Widerstände gegen den Antennenausbau drohen dazu zu führen, dass die Schweiz den Vorsprung beim Ausbau von 5G verspielt und ins Hintertreffen gerät – zum Schaden des Standortes Schweiz, unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft.
Paradox ist auch, das in vielen Ländern die Mittel für den 5G Ausbau fehlen. In der Schweiz wollen die Anbieter investieren, ihnen sind jedoch vielerorts die Hände gebunden.
Aktuell hält der Netzausbau nicht mit der gesteigerten Nutzung Schritt. Ändert sich das nicht, werden wir in naher Zukunft Platz um Platz verlieren – vor allem gegenüber anderen europäischen Staaten.