Die Faktenlage ist somit geklärt: Für ambulante Leistungserbringer birgt die Digitalisierung ein hohes Sparpotenzial. Es ist davon auszugehen, dass immer mehr Hausärztinnen und Hausärzte ihre Prozesse digitalisieren werden. Wie schnell das geht, entscheidet nicht zuletzt der Patient: «Die Akzeptanz der Patienten wird eine grosse Rolle spielen, ob Ärzte im ambulanten Sektor früher oder später mit einem elektronischen Patientendossier(öffnet ein neues Fenster) arbeiten und generell auf digitale Prozesse umsteigen», erklärt Andreas Zürcher, Head of Healthcare Professionals bei Swisscom Health.
In Zeiten, in denen man seine Flüge online bucht, via Smartphone einkauft und seinen Coiffeurtermin übers Web vereinbart, ist man auch im Gesundheitsbereich immer weniger gewillt, auf entsprechende Annehmlichkeiten zu verzichten. In einem digitalisierten Gesundheitswesen hat der Patient nicht nur einen sicheren Online-Zugriff auf seine Patientendaten, sondern muss auch nicht mehr wochenlang auf ein Überweisungsschreiben per Post warten oder seine Röntgenaufnahmen persönlich von Arzt zu Arzt schleppen. Die Prozesse werden insgesamt effizienter, schlanker und kürzer. Das Praxispersonal hat mehr Zeit für seine Kernaufgaben und kann sich besser um seine Patienten kümmern.
Digitalisierung ist auch nicht nur ein Thema für jüngere Praxen: «Die Digitalisierung steigert den Wert einer Praxis und damit auch die Chance, einen Nachfolger zu finden», beobachtet Zürcher. Und Dr. Grahmann ergänzt: «Natürlich beeinflusst die Digitalisierung auch unser Geschäftsmodell, denn durch die höhere Effizienz steht am Ende eine deutlich höhere Qualität unserer Arbeit. Und das bedeutet auch eine bessere Qualität unserer praktizierenden Medizin.»