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Cybersecurity: Warum es alle betrifft 

Cybersecurity wird immer wichtiger, denn vielleicht kennst du’s: «Klicke hier, um deine Zollgebühren zu begleichen», informiert dich dein Smartphone. Du erwartest ein internationales Paket, gibst also deine Kreditkartendaten ein. Kurz darauf sperrt die Bank deine Karte wegen Cyberbetrugs. Dem NCSC werden wöchentlich bis zu 1700 Cybervorfälle(öffnet ein neues Fenster) gemeldet – über die Hälfte sind Betrugsversuche. Auf dieser Seite erfährst du, welche Cybergefahren es gibt und warum das Thema auch dich angeht. 

Diese Themen findest du auf dieser Seite:

Cybersecurity: Schütze deine digitale Welt

Thema

Mir kann das nicht passieren – oder doch?

Du glaubst, du seist nicht interessant genug für Hacker? Da müssen wir dich enttäuschen. Cyberkriminelle interessieren sich vielleicht nicht für dich als Person, wohl aber für deine wertvollen Daten. Diese verkaufen sie im Darknet oder nutzen deine digitale Identität, um Freund*innen und Verwandten in deinem Namen beim Phishing reinzulegen – oft ohne, dass du es bemerkst. 

Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS)(öffnet ein neues Fenster) wurden im Jahr 2024 knapp 60'000 Straftaten digitaler Kriminalität begangen. Das entspricht rund 7 Straftaten pro Stunde. Die Dunkelziffer dürfte dabei noch deutlich höher liegen. Warum ist diese Zahl so hoch?

Einer der zentralen Gründe mag der digitale Fussabdruck sein, den wir oft unbedacht im Netz hinterlassen: Ein auf Instagram gepostetes Foto transportiert Metadaten (z.B. deinen Standort). Ein Teambild im Hintergrund eines Videos auf TikTok kann darüber informieren, in welchem Verein du dich engagierst (und welche Interessen du also hast). Oder Kommentare auf X können Auskunft über deine Werte oder sogar persönliche Daten wie deinen vollen Namen verraten.  
   
Wir sind zudem vernetzter, als wir denken: Unser Smartphone speichert nicht nur Fotos, sondern auch Standorte, Kontakte oder Zahlungsdaten. Der Laptop kennt oft alle Passwörter. Und der WLAN-Router ist das unscheinbare Tor zur grossen digitalen Welt. Sei dir all dieser Informationsquellen bewusst. Denn Hacker suchen gezielt danach.

Cyberkriminelle nutzen oft eine bewährte Strategie: Sie gaukeln dir Vertrauen vor, um dich zu manipulieren. Dabei geben sie sich etwa als Freund*innen und Familie aus (Enkeltrick & Schockanrufe) oder gaukeln dir Nähe vor (Romance Scam).
 
Ihr Ziel ist es, dich dazu zu bringen, auf schädliche Links zu klicken, persönliche Daten preiszugeben oder Geld zu überweisen. Diese Methode nennt sich Social Engineering. Sie funktioniert, weil sie unsere menschlichen psychologischen Schwächen ausnutzt. 

Weil es Cyberkriminelle beim Phishing meist auf persönliche Daten wie Logindaten abgesehen haben, wird deine digitale Identität bei einem Cybervorfall schnell einmal zum Multiplikator in der Verbreitung von Phishing-Fallen oder Malware (was Malware ist, erklären wir dir hier).  

Ist z.B. dein E-Mailkonto betroffen, kann es sein, dass die Hacker deine Kontakte in deinem Namen anschreiben. Oder sich lassen sich eingehende E-Mails automatisch weiterleiten, um an weitere persönliche Daten von dir zu gelangen. Nutzt du deinen Laptop auch für die Arbeit und wurde dieser mit Malware infiziert, betrifft der Cybervorfall plötzlich auch dein Geschäft – und damit alle Unternehmensdaten. 
 
Kurz: Wenn’s dich erwischt, erwischt’s meist auch andere. Hacker wollen genau das – du vermutlich nicht. 

Deine Selbstverantwortung im Umgang mit deiner Cyber Security ist entscheidend: Schreibst du Passwörter noch auf ein Post-it und klebst es an den Computer oder speicherst du sie sicher in deinem Kopf oder in einen Passwortmanager ab? Wählst du der Einfachheit halber immer dasselbe Passwort oder unterscheidest du bewusst bei jedem Login, um deine Sicherheit zu erhöhen? Smartphones gehören mit einem Pin geschützt, damit bei einem Diebstahl nicht all deine Daten frei zur Verfügung stehen.   

Du siehst: Bewusst mit deiner digitalen Sicherheit umzugehen und bei Datenanfragen grundsätzlich skeptisch zu bleiben, ist dein bester Schutz. Technische Massnahmen wie zum Beispiel ein Passwortmanager können dich unterstützen: Du musst dir nicht alle Passwörter merken, sie sind aber trotzdem sicher aufbewahrt. Die Verantwortung, solche sicheren Tools zu nutzen, liegt aber ganz bei dir: Für den Schutz der eigenen Privatsphäre und der Geräte gibt es keine Ausreden(öffnet ein neues Fenster) mehr. 

Schütze dich und andere, um Cyberangriffe zu verhindern.

Thema

Cybergefahren erklärt:
Was sind Phishing, Smishing und Co.?

Cyberkriminelle werden nicht müde, immer neue Tricks zu finden, um an deine Daten oder dein Geld zu gelangen. Hier erklären wir dir die häufigsten Bedrohungen, damit du sie künftig besser erkennst und dich gezielt davor schützen kannst. 

Wie oben bereits erwähnt, verfolgen Cyberkriminelle oft den Ansatz des Social Engineerings, um an ihr Ziel zu gelangen. Der effektive Angriff auf dich kann dabei unterschiedliche Formen annehmen: von gefälschten E-Mails über manipulierte Webseiten bis hin zu betrügerischen Anrufen.

Cybersecurity: Was ist Phishing?

Was ist was? Die wichtigsten Cyberbedrohungen im Überblick: 

Cyberangriffe beginnen oft mit Phishing – meist per E-Mail, aber längst nicht nur dort. Du kannst Phishing auch per SMS (dann heisst es Smishing) oder auf Webseiten antreffen. Achtung, auch Cyberkriminelle sind kreativ: QR-Codes in der Öffentlichkeit können zum Beispiel überklebt sein und auf gefälschte Webseiten führen. Bleibe deshalb auch im Alltag wachsam – nicht nur, wenn du am Laptop sitzt. Im Grundsatz geht es stets darum: Cyberkriminelle versuchen mit manipulativem Text zu erreichen, dass du auf einen schädlichen Link klickst, der deine Geräte mit Malware infiziert oder deine persönlichen Informationen mit den Cyberkriminellen teilt. 

Oft kombinieren sie Dringlichkeit mit scheinbarer Autorität – zum Beispiel eine angebliche Sicherheitsprüfung deiner Bank. Dabei wird eine Angst geschürt: «Dein Konto wird gesperrt», um dich zum Handeln zu bewegen. Auch beliebt sind scheinbar amtliche Dokumente: gefälschte Gerichts- und Amtsbescheide oder passwortgeschützte Ordner, die Malware oder Ransomware enthalten. 

Phishing: 305 von 1322 gemeldeten Cybervorfällen in KW 28/2025(öffnet ein neues Fenster)

Cyberkriminelle nutzen auch das Telefon für ihre Machenschaften. Beim Vishing (kurz für Voice Phishing) geben sich Betrüger*innen oft als Mitarbeitende von Behörden, Banken oder eines IT-Supports aus. Sie wollen dich zu kostenpflichtigen Abos überreden, die du scheinbar unbedingt brauchst, oder auch hier persönliche Daten von dir ergattern.  
 
Eine besondere Variante des meist internationalen Telefonbetrugs ist
Wangiri (japanisch für «einmal [klingeln] und Schnitt») oder auch bekannt unter dem Namen: One-Ring-Betrug. Dabei rufen die Betrüger*innen dich an, lassen es einmal klingeln und legen sofort wieder auf – in der Hoffnung, dass du zurückrufst. Der Haken? Bei deinem Rückruf fallen oft hohe Gebühren an. 
 
Eine andere Form des Telefonbetrugs sind
Schockanrufe: Dabei ruft dich jemand an und setzt dich unter Druck, indem er oder sie dir vorgibt, ein Familienmitglied von dir sei in einen Unfall verwickelt oder verhaftet worden. Nach ihren Überlegungen wirst du verwirrt und verängstigt leicht unüberlegt Geld an sie überweisen, um etwa die vorgegaukelte Kaution zu bezahlen oder Utensilien für den Spitalaufenthalt zu kaufen.

Und auch KI kann eine Rolle spielen: Wenn Cyberkriminelle bei einem harmlosen Telefonat mit dir deine Stimme aufnehmen, um sie anschliessend von einer KI nachahmen zu lassen. So können sie deinen Verwandten oder Freund*innen anrufen, um in deinem Namen und mit deiner Stimme nach Geld zu fragen.

 
Anrufe im Namen von Fake-Behörden: 162 von 470 gemeldeten Betrugsversuchen in KW 28/2025 (öffnet ein neues Fenster)

Malware ist der Oberbegriff für schädliche Software, die von Cyberkriminellen heimlich auf deinem Gerät installiert wird. Das Ziel der Cyberkriminellen ist: Zugriff auf weitere Daten von dir oder dein System zu erlangen oder dieses komplett zu übernehmen.   

Besonders unangenehm ist in diesem Zusammenhang die Ransomware – eine Art digitale Erpressung. Die Schadsoftware verschlüsselt deine Daten und macht sie für dich unbrauchbar. Ransomware gibt’s in verschiedenen Unterarten: Manchmal wird nur vorgetäuscht, dass Daten verschlüsselt werden oder dein Bildschirm wird gesperrt.  
   
Erst gegen Zahlung eines Lösegeldes (engl. ransom) versprechend die Cyberkriminellen dann, deine Daten wieder freizugeben. Doch ob du ihnen trauen kannst? Selbst nach einer Zahlung hast du keine Garantie, dass du deine Daten zurückerhältst. 
 
Malware gelangt oft durch Phishing-E-Mails, infizierte USB-Sticks oder Downloads aus unsicheren Quellen (z.B. dubiose Online-Shops) auf dein Gerät. Einmal installiert, arbeitet sie im Verborgenen und ist meist schwer zu entdecken – bis es dann zu spät ist.

 
Mehr über Ransomware erfährst du bei Swisscybersecurity.net(öffnet ein neues Fenster)

Bei einem Datenleck gelangen persönliche Informationen ungewollt an die Öffentlichkeit, meist durch Hackerangriffe auf Unternehmen oder unsichere Datenbanken. Davon hört man manchmal in den Medien.  
 
Diese so gewonnenen persönlichen Informationen können die Cyberkriminellen dann für den Identitätsdiebstahl nutzen: Sie geben sich als du aus, um in deinem Namen Verträge abzuschliessen, von deinen Freund*innen Geld zu fordern oder Online-Käufe zu tätigen.  
 
SIM-Swapping ist eine spezifische Form des Identitätsdiebstahls. Dabei versuchen Betrüger*innen, (vorübergehend) die Kontrolle über deine Handynummer zu erlangen. Damit können sie z.B. Zwei-Faktoren-Authentifizierungen via SMS umgehen und auf diesem Weg Zugang zu deinen Online-Konten erhalten.  

Gefälschte Online-Shops locken mit unglaublich günstigen Angeboten. Diese scheinbaren Schnäppchen entpuppen sich aber oft als Betrug: Entweder erhältst du minderwertige Ware oder gar nichts – dafür sind deine Zahlungsdaten in den Händen von Cyberkriminellen.   

Wie du gefälschte Online-Shops erkennst? Fehlende Kontaktdaten oder eine verdächtige URL sind ein gutes Indiz. Aber auch niedrige Preise, schlechte Übersetzungen oder ausschliesslich die Zahlung per Vorkasse – und keine oder die immer gleichen, gefälschten Bewertungen. Auch kopierte Produktbilder sind ein Warnsignal. 
 
In sozialen Netzwerken verbreiten sich betrügerische Online-Shops (beliebt sind Onlineshops für Markenprodukte) übrigens besonders rasch: ein hübsches Bild, ein toller Preis – der attraktive Köder führt aber rasch zu einer teuren Enttäuschung.  

Mehr über Fake-Online-Shops und wie man sie erkennt, erfährst du bei swisscybersecurity.net(öffnet ein neues Fenster)

Betrügerischer Webshop: 24 von 470 gemeldeten Betrugsversuchen in KW 28/2025(öffnet ein neues Fenster)

Spam bezeichnet unerwünschte E-Mails, die massenhaft verschickt werden. Neben nerviger Werbung können Spam-E-Mails auch schädliche Anhänge oder Links zu Phishing-Seiten enthalten.   

Spam-Filter fangen zwar viele dieser Nachrichten ab, doch Cyberkriminelle versuchen diese gezielt zu umgehen. Sie nutzen zum Beispiel aktuelle Ereignisse, personalisieren die Anfrage oder nutzen täuschend echte Absenderadressen, um ihre Nachrichten authentisch und überzeugend wirken zu lassen.

 Spam: 420 von 1322 gemeldeten Cybervorfällen in KW 28/2025(öffnet ein neues Fenster)

Spoofing bedeutet übersetzt «Verschleierung» und meint die Vortäuschung einer falschen Identität im digitalen Raum. Hacker fälschen beispielsweise IP-Adressen oder E-Mail-Absenderadressen, um sich als vertrauenswürdig auszugeben. 
 
Ein Beispiel? Du erhältst eine E-Mail, die scheinbar von deiner Bank stammt. In Wirklichkeit ist die Absenderadresse aber gefälscht. Für dich sieht auf den ersten Blick alles echt aus – bis du genauer hinschaust.   

Viele Cyberangriffe basieren auf Spoofing. Dies erschwert es, echte von gefälschten Nachrichten zu unterscheiden. 

Pharming hat mit der Pharmaindustrie nichts zu tun, sondern ist eine eher seltene, aber heimtückische Methode von Cyberkriminellen, dich auf gefälschte Webseiten umzuleiten. Hacker manipulieren dabei die DNS-Einstellungen (gewissermassen das «Adressbuch» des Internets) mit Viren oder Trojanischen Pferden. Was bedeutet das?  
  
Auch hier ein Beispiel: Du gibst eine korrekte Webadresse ein (z.B. die Loginseite deiner Bank), landest stattdessen aber auf einer täuschend echt aussehenden Fake-Seite. Weil du nicht von einem Betrug ausgehst, gibst du dort deine Zugangsdaten ein – und diese landen direkt bei den Cyberkriminellen. Im Gegensatz zum Phishing musst du dafür nicht einmal auf einen verdächtigen Link klicken – die Umleitung passiert automatisch.  
 
Bleib also immer wachsam und prüfe lieber doppelt: Stimmt die URL im Eingabefenster wirklich? Wenn der Browser dich über Zertifikatsfehler oder unsichere Verbindungen informiert, nimm ihn ernst. Und gehe am besten immer über die offizielle Webseite z.B. deiner Bank, um dich einzuloggen (nicht über einen Direktlink aus deinen Google Suchresultaten).  
 
Pharming ist zum Glück eher selten und zielt meist auf Unternehmen und weniger auf Privatpersonen. 

Das NCSC informiert über weitere Cyberbedrohungen: NCSC(öffnet ein neues Fenster)

Quiz: Wie gut erkenne ich Cybergefahren? 

Kennen Sie die Gefahren aus dem Internet, denen Ihr Unternehmen ständig ausgesetzt ist? Testen Sie Ihr Know-how in unserem neuen Security-Quiz und erweitern Sie dabei Ihre Kenntnisse.

Thema

Welche Cybervorfälle liegen im Trend?

Auch wenn die grundlegenden Phishing- und Betrugsmechanismen gleichbleiben, verfeinern Cyberkriminelle ihre Tarnungsmechanismen laufend. Leider geht die KI auch ihnen zur Hand und schafft mit Deepfakes eine neue Generation der Cyberkriminalität.

Mit den neuen technischen Möglichkeiten erreichen Hacker eine stärkere Individualisierung (und damit mehr Nähe und Vertrautheit) bei ihren Cyberangriffen. Das kann dazu führen, dass du ihnen leichter auf den Leim gehst. Die gute Nachricht: Mit starken Passwörtern, einem bewussten Umgang mit deinen persönlichen Daten und einem gesunden Menschenverstand bist du relativ sicher. 

Zurzeit häufige Betrugsmaschen von Cyberkriminellen: 

Kurz vor der Ferienzeit versenden Cyberkriminelle gerne gefälschte E-Mails im Namen von Airlines oder Hotels. Sie informieren darin über angebliche Buchungsbestätigungen, Stornierungen oder dringende Zahlungsprobleme. Ihr Ziel kennst du ja inzwischen: Du sollst deine Kreditkartendaten eingeben.   

Immer öfter enthalten solche Nachrichten auch echte Inhalte wie kopierte Inhalte von Original-Webseiten oder E-Mails. Sie enthalten zum Beispiel Flugnummern oder Hotelnamen von aktuellen Angeboten – vielleicht sogar von solchen, die du vor Kurzem gebucht hast.  

Prüfe darum immer die Absenderadresse und URL der verlinkten Seite, um einen Betrug zu entlarven. Und manchmal sind die Täuschungen auch auf mobile optimiert – dann gibt die Desktopansicht möglicherweise noch mehr Details preis.

Deepfake-Profile auf sozialen Netzwerken sind immer häufiger anzutreffen. Hier erstellen Cyberkriminelle mit Hilfe von KI-Deepfakes oder Faceswaps Fake-Profile für echte Personen (meist bekannte Persönlichkeiten). Diese Profile nutzen sie, um teure Geschenke oder exklusive Produkte zu bewerben – und ja, du ahnst es – beim Kauf deine Zahlungsdaten abzuzweigen. (Gerade bei Profilen von Berühmtheiten lohnt es sich, auf die Verifikationen zu achten, die viele Plattformen anbieten.) 
 
Auch der moderne Enkeltrick ist fies: Wenn Cyberkriminelle deine Stimme aufnehmen und mit KI nachahmen, um von deinen Verwandten dringende finanzielle Hilfe zu verlangen. Die emotionale Manipulation kombiniert mit der vertrauten Stimme macht diese Betrugsmasche besonders gefährlich. 

Die Zeiten von gebrochenem Deutsch in Phishing-E-Mails oder allgemeine Anreden wie «Sehr geehrte Damen und Herren» sind allmählich vorbei. Stattdessen erhältst du vollumfänglich personalisierte Nachrichten mit deinem echten Namen und korrekten Geldbeträgen von tatsächlichen Transaktionen. Gruselig? 
 
Ja und nein, denn das hat oft erklärbare Gründe: Hacker kennen deine Angaben zum Beispiel durch Datenlecks, weil sie sich in deinen Posteingang gehackt haben oder indem sie sich durch deinen digitalen Fussabdruck im Internet und auf sozialen Netzwerken gewühlt haben. 
 
Wenn du E-Mails mit solchen personalisierten Angaben erhältst, prüfe am besten gleich mal, ob automatische Weiterleitungen in deinem E-Mail-Konto gespeichert sind und wenn ja, lösche sie und ändere umgehend deine Logindaten. 

QR-Codes können sehr praktisch sein – da die darin hinterlegte URL aber fürs Auge nicht direkt erkennbar ist, auch anfällig für Manipulationen. Darum lohnt es sich besonders bei öffentlichen QR-Codes (z.B. an Parkuhren oder Ladestationen) vorsichtig zu sein, denn diese könnten mit gefälschten QR-Codes überklebt worden sein.  
 
Prüfe genau, bevor du sie scannst: Wirken die Codes nachträglich aufgeklebt oder beschädigt? Hast du den QR-Code gescannt und wirst nach deinen Kreditkarten- oder persönlichen Angaben gefragt, dann nimm mal die URL unter die Lupe. 

Bei iBarry erfährst du mehr dazu(öffnet ein neues Fenster)

Thema

Wo sind Familien besonders betroffen?

Cyberkriminalität ist schon lange nicht mehr nur ein Problem für Unternehmen. Fast alle Menschen besitzen ein Smartphone, einen Laptop oder eine Smartwatch. Damit bieten auch Privatpersonen, insbesondere Familien, ein Einfallstor für Hacker. Die Sorge um unsere Kinder bietet Hackern eine breite emotionale Angriffsfläche.

Cybergefahren für Familien:

Discord, Roblox und Steam – Gaming-Plattformen sind bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Doch in anonymen Chatforen lauern auch Gefahren: Denn nicht alle Mitspielenden haben gute Absichten. Und damit ist nicht nur Cybergrooming gemeint.  
 
Cyberkriminelle nutzen diese Plattformen auch, um Phishing-Links zu verbreiten. Sie geben sich zum Beispiel als hilfsbereite Mitspieler*innen aus und teilen vermeintlich nützliche Tools und Cheats – die in Wahrheit Malware enthalten.   

swisscybersecurity.net hat kürzlich darüber berichtet, wie Cyberkriminelle abgelaufene Discord-Einladungen wieder aktivieren und missbrauchen(öffnet ein neues Fenster), um ihre Opfer auf gefälschte Seiten zu leiten.  

Unsere Empfehlung
Sprich mit deinen Kindern und erkläre ihnen, warum sie in solchen Foren niemals Links von unbekannten Personen anklicken oder persönliche Informationen preisgeben sollen.

Soziale Medien sind aus dem Alltag vieler Familien nicht mehr wegzudenken. Doch Vorsicht bei neuen Freundschaften: Wie oben beschrieben, können Konten, die sehr echt wirken, auch mit Hilfe von KI gefälscht sein. Oder Hacker haben sich die Zugangsdaten ergaunert und nutzen einen bestehenden Account, um sich dein Vertrauen zu erschleichen. 
 
Wenn du ein öffentliches Profil hast, ist ein bewusster Umgang mit dem eigenen digitalen Fussabdruck entscheidend: Welche Bilder postest du? Welche Zusatzinformationen nennst du? Wichtig: Nur weil man etwas angeben kann, bedeutet das nicht, dass du es auch angeben musst. Alle Informationen im Netz können Cyberkriminelle zu ihren Zwecken nutzen – sei dir dessen bewusst.

Unsere Empfehlung
Teile deinen Standort lieber nicht öffentlich, und schon gar nicht in Echtzeit. (Vor allem nicht, wenn du in den Ferien weilst und vielleicht gleichzeitig noch ein Ferienbild auf Social Media teilst – das gleicht einer Einladung an Einbrecher*innen.) Überprüfe deine Privatsphäre-Einstellungen regelmässig. Erkläre deinen Kindern, welche Informationen besser privat bleiben sollten und wie sie das am besten anstellen.  

Babyphone, Überwachungskamera, Alexa und Co. – Smart-Home-Geräte sind superpraktisch und machen das Leben bequemer. Aber sie sind auch kleine Computer, die gehackt werden können. Ungesicherte oder zu wenig gesicherte Geräte können von Cyberkriminellen leicht angesteuert werden, um zum Beispiel Kameras ein- oder auszuschalten oder Gespräche mitzuhören. Auch hier mit dem Ziel, persönliche Informationen zu sammeln.

Unsere Empfehlung
Ändere deine Passwörter für deine Smart-Home-Geräte regelmässig und halte dich an die Empfehlungen für starke Passwörter. Halte die Gerätesoftware auf dem neuesten Stand und prüfe, ob jedes Gerät zwingend mit dem Internet verbunden sein muss. Wenn ja, kannst du mit dem PortSelfScan von iBarry(öffnet ein neues Fenster) testen, ob die öffentlich zugängliche IP-Adresse deines Heimnetzwerks sicher ist. 
 
Watson hat zum Thema berichtet: Hunderte Schweizer Webcams streamen intimste Bilder ungeschützt ins Netz(öffnet ein neues Fenster) (27.06.2025).  

Der Enkeltrick ist einer der ältesten Betrugsmaschen – und funktioniert leider immer noch. Betrüger*innen rufen meist ältere Menschen an und geben sich als Enkelkind, Neffe oder Nichte aus. Sie erzählen von einem Notfall und drängen darauf, dass sie Geld benötigen. Moderne Varianten nutzen KI-generierte Stimmen, um die Täuschung noch zu verstärken. Auch Schockanrufe sind beliebt, wir haben beim Vishing darüber gesprochen. 

Unsere Empfehlung
Bewahre einen kühlen Kopf – und lege einfach auf. Versende unter keinen Umständen Geld und gib auch keine Zahlungsdaten raus, sondern rufe die angeblich betroffene Person unter der dir bekannten Nummer direkt zurück. Oder kontaktiere andere Familienmitglieder, wenn diese Person gerade nicht erreichbar ist, um die Information zu prüfen. Seriöse Behörden fordern übrigens nie am Telefon Geld oder Wertsachen. 
 
In der Sendung Espresso von SRF erklärt ein Experte, warum wir Menschen so anfällig auf Betrugsmaschen wie den Enkeltrick sind(öffnet ein neues Fenster)

Online-Dating gehört heute dazu. Doch Cyberkriminelle nutzen die Sehnsucht nach Liebe schamlos aus. Sie erstellen gefälschte Profile mit attraktiven Fotos und bauen über Wochen und Monate eine emotionale Verbindung mit dir auf. Wenn du ihnen dann vertraust, erfinden sie einen Notfall und bitten dich um Geld. 
 
KI kann auch hier mitwirken: um Profile zu erstellen, zu optimieren oder um deine sozialen Medien zu analysieren. Damit die Cyberkriminellen Gesprächsstoff finden, auf den du ansprichst.

Unsere Empfehlung
Die Freude am Online-Dating wollen wir dir keinesfalls nehmen, denn die digitale Welt bietet dir ganz wunderbare Möglichkeiten, neue Herzensmenschen zu treffen. Höre aber am besten nicht nur auf dein Herz, sondern auch auf dein Bauchgefühl und lasse dich trotz rosaroter Brille nie unter Druck setzen: Wenn eine Person dich nie treffen will, immer komische Ausreden parat hat, wenn du videotelefonieren möchtest, oder dich um Geld bittet, sind das Warnsignale. 
  
In ihrer aktuellen Kampagne(öffnet ein neues Fenster) macht die Schweizerische Kriminalprävention auf den Romance Scam aufmerksam. Und auch iBarry informiert zum Thema und rät dir, was du tun kannst, wenn du auf einen Liebesbetrug hereingefallen bist(öffnet ein neues Fenster).

Thema

Warum machen Cyberkriminelle das?

Warum geben sich Menschen derart Mühe, ausgeklügelte Betrugsmaschen zu entwickeln oder stundenlang gefälschte Webseiten zu programmieren? Die Antwort ist vielschichtig – am Ende stehen aber meist: schnelles Geld, politische Überzeugungen oder persönliche Ziele.

Und das Internet mit seiner scheinbaren Anonymität begünstigt die Cyberkriminalität zusätzlich. Denn sie ermöglicht es, mit wenig Aufwand viele Menschen zu erreichen. Ausserdem sind die Einstiegshürden mit Dienstleistungen wie ransomware-as-a-software (ja, man kann Hackersoftware im Darknet auch als Service kaufen) gesunken. Man braucht sich heute also nicht mehr zwingend mit Informatik auszukennen, um im Netz zu betrügen. 

Motive von Cyberkriminellen können sein:

Geld ist und bleibt das Hauptmotiv der meisten Cyberkriminellen. In den letzten Jahren haben sich für sie völlig neue Geschäftsmodelle entwickelt: vom klassischen Kreditkartenbetrug über Ransomware-Erpressung bis hin zu gefälschten Online-Shops. Die Gewinnmargen sind oft enorm: Eine Ransomware-Attacke kann den Erpressenden in wenigen Tagen Millionen einbringen, während die Entwicklungskosten der Malware minimal bleiben. Die digitale Kriminalität ist damit leider zu einem lukrativen Vollzeitjob geworden. 

Doch nicht alle Cyberkriminelle sind auf Geld aus. Hacktivisten (setzt sich zusammen aus Hacker und Aktivisten) nutzen ihre Fähigkeiten zum Beispiel, um ihre politischen Botschaften zu verbreiten. Manchmal protestieren sie auch gegen Unternehmen oder Regierungen, greifen deren Webseiten an, veröffentlichen gestohlene Dokumente oder legen ganze Systeme lahm. Damit wollen sie das Vertrauen in diese Institutionen untergraben, Chaos stiften und damit möglicherweise einen Nährboden für die eigenen Ideologien schaffen.

Und auch die Wirtschaftsspionage muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden:  Dabei werden Geschäftsgeheimnisse oder Forschungsergebnisse gestohlen, um die Konkurrenz zu schwächen und die eigene Position zu stärken. Dies kann auch in der Politik vorkommen. Diese Form der Cyberkriminalität ist darauf ausgelegt, langfristig zu funktionieren und im Geheimen zu arbeiten. Sie bleibt darum oft jahrelang unentdeckt.  

Natürlich können auch persönliche Beweggründe wie Rache, Frust oder das Bedürfnis nach Anerkennung hinter Cyberangriffen stecken. Solche Angriffe sind emotional motiviert und oft weniger durchdacht als professionellere Operationen. Dafür sind sie meist destruktiver, weil die Täter*innen bereit sind, grossen Schaden anzurichten. Auch Anerkennung in der Hacker-Community kann ein möglicher Antrieb sein, Sicherheitslücken zu finden.

Und wir haben es auf dieser Seite schon ein paarmal angesprochen: Deine persönlichen Daten sind wertvoll. Beim Profiling sammeln Cyberkriminelle gezielt danach: Was kaufst du, wo wohnst du, mit wem bist du befreundet, welche politischen Ansichten vertrittst du? So erstellen sie ein Profil von dir, um dann gezielt auf deine Schwächen oder Vorlieben einzugehen. Je mehr Informationen sie über dich haben, desto glaubwürdiger werden anschliessend ihre Angriffe (oder die Angriffe ihrer Kund*innen). 

Thema

Zahlen & Fakten

Die Zunahme von Cyber-Vorfällen und ihre Verlagerung ins Internet fällt auf. Dies wird durch aktuelle Zahlen des NCSC bestätigt, die wir hier zusammengetragen haben.

Das ist wichtig

  • Cybergefahren können jede*n treffen. Informiere dich frühzeitig, um vor Cybergefahren geschützt zu sein. 
  • Cyberkriminelle interessieren sich für deine digitale Identität, nicht unbedingt für dich als Person.  
  • Mit Social Engineering manipulieren Cyberkriminelle dich auf emotionaler Ebene, um an die gewünschten Informationen zu gelangen.  
  • Ein bewusster Umgang mit deiner Cybersecurity und ein kritisches Hinterfragen schützen dich und andere vor Cyberangriffen. 

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Marcel fragen

Marcel ist Trainer bei Swisscom. Er steht Ihnen bei allen Fragen rund um Cybersecurity zur Verfügung.

Portrait des Leiters Jugendmedienschutz Michael In Albon
Marcel

Trainer bei Swisscom