Und schon ist sie da, die Zukunft.

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Künstliche Intelligenz:
Chancen, Risiken und Anwendungen

Plötzlich sind die KI-generierten Inhalte überall. Ein Einhorn mit blauem Cape auf Social Media. Ein Bild von einem Haus aus Broccoli. Oder ein umfassender Blogbeitrag über die Auswirkungen des Klimawandels für die Schweizer Landwirtschaft. Die Fähigkeiten von Programmen mit künstlicher Intelligenz wie DALL·E 2 oder ChatGPT sind beeindruckend. Doch was ist die Technologie dahinter? Was kann sie, wie funktioniert sie und was bringt sie uns?

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Was bedeutet KI und wo begegnen wir Ihr?

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Schwache oder starke KI – was ist der Unterschied?

Eine KI, oder auch künstliche Intelligenz, ist eine Software, die sich darauf fokussiert hat, menschenähnliche kognitive Fähigkeiten zu erlernen. Eine KI kann damit Probleme lösen, die menschliche Sprache verstehen oder sogar Entscheidungen treffen. 

Künstliche Intelligenzen lassen sich generell in «schwach» und «stark» einteilen.

Eine schwache KI meint eine KI, die spezifische Probleme gut lösen kann, während eine starke KI dem Menschen in unterschiedlichen Bereichen ebenbürtig sein soll.

Eine starke KI ist bislang unerreicht und wird es möglicherweise auch noch eine Weile bleiben, denn KI-Modelle sind nicht annähernd so komplex, wie es unser menschliches Hirn ist. So kann ein KI-Modell auch nicht die gleiche Kreativität und Vernetzung nutzen, um Probleme zu lösen, wie es ein menschliches Hirn kann.

Eine sichere, starke KI zu entwickeln, ist aber die Vision des Unternehmens OpenAI, die mit der Einführung von ChatGPT in grossen Teilen für den aktuellen KI-Hype verantwortlich ist. 

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Wo begegnen wir der KI? 

Künstliche Intelligenz – das tönt nach Zukunft, wird aber heute bereits in vielen Bereichen im Alltag eingesetzt. Zum Beispiel in Sprachassistenten wie Siri und Alexa, als Chatbots im Kundensupport oder generell im Marketing und bei Software, um personalisierte Nutzererlebnisse zu ermöglichen.

Kundenanfragen werden auf Webseiten immer öfter von KI-gestützten Chatbots beantwortet. Der intelligente Bot analysiert Anfragen, findet passende Antworten oder Produkte und präsentiert diese im Chatverlauf.  

Auch persönliche Empfehlungen in Online-Shops, auf Social Media oder bei Streaming-Diensten basieren auf künstlicher Intelligenz. Genauso wie die Bild- oder Gesichtserkennungen in der Fotografie oder Sicherheitstechnik. Auch in der Autoindustrie wird künstliche Intelligenz vermehrt eingesetzt. Beispielsweise, wenn es um das selbstfahrende Auto geht, das heute bereits auf den Strassen getestet wird.

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Wie funktioniert eine KI?

Eine künstliche Intelligenz basiert auf Algorithmen, die sie nutzt, um bestimmte Aufgaben zu lösen. Es gibt mehrere Ansätze der KI, so zum Beispiel das Maschinelle Lernen oder das Deep Learning. Das tönt jetzt vielleicht kompliziert, doch im Grunde geht es immer darum, dass die künstliche Intelligenz versucht, Resultate nachzuahmen, die wir Menschen mit dem Einsatz unseres Gehirns erreichen können. 

Trainiert wird die KI mit Techniken wie dem Maschinellen Lernen oder Deep Learning, um Fähigkeiten wie Computer Vision oder eine natürliche Sprachverarbeitung zu erreichen. Was bedeuten diese Begriffe genau? 

Beim maschinellen Lernen versucht die KI in riesigen Datenmengen bestimmte Muster zu erfassen und anhand einer Datenanalyse die wahrscheinlichste Antwort für eine bestimmte Aufgabe zu finden. 

Eine grosse Menge künstlicher Hirnzellen, sogenannte neuronale Netze, senden sich Signale zu und bauen durch Training Fähigkeiten auf. So lernt die KI – wie wir – durch Verknüpfungen in den Hirnzellen und baut damit ihr Wissen auf. 

Der Bereich der Computer Vision verarbeitet unzählige Bilder, damit die künstliche Intelligenz lernt, Gesichter und Objekte zu erkennen.  

Der im Alltag bisher am weitesten verbreitete Ansatz der KI ist die natürliche Sprachverarbeitung. Dabei analysiert und verarbeitet die KI zum Beispiel in Sprachassistenten oder Chatbots die menschliche Sprache und lernt, intelligent auf Fragen oder Anliegen zu reagieren. 

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Welche Bild- und Text-KI gibt es?

Seit die erste Version von ChatGPT gelauncht wurde, ist das Angebot an KI-Software auf dem Markt nahezu explodiert. Die wohl bekanntesten Bild- und Text-KI-Tools heissen ChatGPT, DALL·E und Midjourney. 

ChatGPT

ChatGPT(öffnet ein neues Fenster) ist ein Sprachmodell, dessen Hauptaufgabe darin besteht, natürliche Sprache zu verstehen und auf Anfragen in Textform zu antworten. Dies inkludiert auch Antwortformate wie zum Beispiel Tabellen, Code oder mathematische Formen. 
 
In den neueren GPT-Versionen ist es zudem möglich, Diagramme und Illustrationen generieren zu lassen. Durch den Einbezug des Bildgenerierungsmodells DALL·E können auch Bilder basierend auf Textbeschreibung erzeugt werden. Die Forschungsorganisation hinter ChatGPT und DALL·E heisst OpenAI.

Im Einsatz seit: November 2022

Trainingsdaten: Bis Anfang 2021

Kontextlänge: Bis zu 4096 Tokens* 

Multimodale Fähigkeiten: Nur Text 

* Als Token wird eine Grundeinheit der Textverarbeitung in Sprachmodellen bezeichnet. Tokens können etwa Wörter, Wortteile oder Satz- und Leerzeichen sein.  

Im Einsatz seit: März 2023 

Trainingsdaten: Bis Mitte 2023

Kontextlänge: Bis zu 8192 Tokens*

Multimodale Fähigkeiten: Text und begrenzte Bildanalyse 

* Als Token wird eine Grundeinheit der Textverarbeitung in Sprachmodellen bezeichnet. Tokens können etwa Wörter, Wortteile oder Satz- und Leerzeichen sein.  

Im Einsatz seit: Mai 2024

Trainingsdaten: Bis Mitte 2023 + Optimierungen 

Kontextlänge: Bis zu 32768 Tokens*  

Multimodale Fähigkeiten: Text und erweiterte Bildanalyse  

* Als Token wird eine Grundeinheit der Textverarbeitung in Sprachmodellen bezeichnet. Tokens können etwa Wörter, Wortteile oder Satz- und Leerzeichen sein.  

Achtung: Das Sprachmodell tut sich schwer damit, «ich weiss nicht» zu sagen. Stattdessen erfindet es lieber eine möglichst wahrscheinliche Lösung, die aber nicht zwingend korrekt sein muss, hier spricht man auch von KI-Halluzinationen. Es ist also immer wichtig, Fakten und Informationen aus den Chatantworten mit einer anderen Quelle gegenzuprüfen.

DALL·E

DALL·E(öffnet ein neues Fenster) ist ein Bildgenerierungsmodell und nutzt den Deep Learning-Ansatz, um aus einer Beschreibung in natürlicher Sprache ein realistisches Bild oder Kunstwerk zu generieren. Inzwischen ist bereits Version DALL·E 3 im Einsatz und nur noch im Rahmen von ChatGPT Plus oder Microsoft Copilot verfügbar.

Im Einsatz seit: Januar 2021

Bildauflösung: Bis zu 256x256

Multimodale Fähigkeiten:Text-zu-Bild

Eingabeoptionen: Textbeschreibung

Nutzung von Referenzbildern: Nein

Im Einsatz seit: April 2022

Bildauflösung: Bis zu 1024x1024

Multimodale Fähigkeiten:Text-zu-Bild, Bildbearbeitung

Eingabeoptionen: Textbeschreibung, einfache Skizzen

Nutzung von Referenzbildern: Eingeschränkt

Im Einsatz seit: Oktober 2023

Bildauflösung: Bis zu 2048x2048

Multimodale Fähigkeiten: Text-zu-Bild, erweiterte Bildbearbeitung 

Eingabeoptionen: Textbeschreibung, detaillierte Skizzen

Nutzung von Referenzbildern: Ja

Midjourney

Midjourney(öffnet ein neues Fenster) ist wie DALL·E ein Bild Bildgenerierungsmodell, das Textbeschreibungen nutzt, um ein entsprechendes Bild zu generieren. Beide Modelle sind leistungsstark, haben aber unterschiedliche Stärken:  
 
Während Midjourney eine grössere stilistische Vielfalt und Kreativität bietet, legt DALL·E Wert auf Realismus und Präzision. 
 
Und auch in der Bedienung unterscheiden sich die beiden Modelle: Midjourney wird in Discord oder im Webinterface bedient, während DALL·E in ChatGPT Plus und Microsoft Copilot integriert ist. 

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere KI für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke wie Gesundheit (Dinner-Rezept generieren oder medizinische Assistenten), Finanzen (KI-Investitionstools oder Finanzassistenten) oder Forschung (intelligente Datenverarbeitung und Auswertung).   

Eine Übersicht über alle möglichen Tools ist auf dieser Seite zusammengestellt(öffnet ein neues Fenster).

Thema

Was sind die Vorteile von KI?

Das Potenzial künstlicher Intelligenz ist gross und vielfältig. Eine KI kann personalisierte Erfahrungen ermöglichen, die Effizienz steigern oder Kosten sparen. Sie ist dazu da, uns Menschen mit ihrer immensen Datenmenge und präzisen Analyse das Leben zu vereinfachen.

Eine KI wird während ihres Trainings mit enormen Datenmengen gefüttert. Dieser grosse Datenpool und die gezielte Analyse der Daten schaffen ein nie dagewesenes Potenzial für Wissenschaft und Gesellschaft.

Das sind mögliche Chancen von KI:  

Viele repetitive Arbeitsprozesse können mit KI automatisiert abgewickelt werden. KI kann durch eine schnelle und präzise Ausführung von Aufgaben Zeit, Kosten und auch Energie sparen. 

Menschliche Arbeitskapazitäten sind limitiert. Nicht so die Arbeitsleistung einer künstlichen Intelligenz: Eine KI kann problemlos 24/7 durcharbeiten oder auf Knopfdruck aufhören zu arbeiten. Der Einsatz von KI bringt also eine äusserst flexible Skalierbarkeit mit sich. 

KI kann durch eine intelligente Datenauswertung die Forschung massgeblich unterstützen und beispielsweise dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, Verkehrsmittel sicherer zu machen oder nachhaltigere Produkte auf den Markt zu bringen.

KI-Tools mit einem Anspruch auf Wissensvermittlung bieten bei der richtigen Nutzung eine unkomplizierte Möglichkeit, sich rasch neues Wissen anzueignen.  
 
ChatGPT hilft beispielsweise bei konkreten Fragen weiter, die eine Suchmaschine nicht einfach so zu lösen vermag. Aber Achtung vor fehlerhaften Antworten, selbst ChatGPT warnt: «ChatGPT kann Fehler machen. Überprüfe wichtige Informationen.»

Mit der Verfügbarkeit entsprechender Nutzerdaten kann eine KI individuelle Empfehlungen abgeben oder Dienstleistungen zur Verfügung stellen, die den individuellen, persönlichen Bedürfnissen entsprechen.

Anwendungen wie Stable Diffusion(öffnet ein neues Fenster) sind die moderne Muse für Gestaltende. Diese können Bildideen rein durch Texteingabe visualisieren und in eigenen Kreationen weiterverarbeiten. 

Thema

Wo liegen die Gefahren der KI?

Die zunehmende Abhängigkeit von KI bringt Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt. Es stehen Fragen rund um die Transparenz, Urheberrechte oder Sicherheitsrisiken bei der Nutzung von KI im Raum. Und auch ethische Fragen werden kontrovers diskutiert: Wann und wo wird die KI uns Menschen ersetzen? Werden wir jetzt alle denkfaul und arbeitslos? Und wem gehören die riesigen Datenmengen?

Bei jeder neuen Technologie ergeben sich ethische und gesellschaftliche Fragen. Das ist mit KI nicht anders. So stehen KI-Unternehmen zum einen in der Verantwortung, Datenschutz und Datensicherheit ernst zu nehmen. Zum andern müssen sie sicherstellen, dass die KI in einer verantwortungsvollen und regulierten Weise entwickelt und eingesetzt wird.  

Auch Arbeitsplatzverluste oder Diskriminierung durch eine einseitige Datenbasis sind mögliche Gefahren von KI. Fragen zum Urheberrecht von Informationen oder Bildelementen, mit denen die KI arbeitet oder trainiert wird, werden kontrovers diskutiert. Erste Gerichtsbeschlüsse werden hierbei wegweisend sein, um festzulegen, mit welchen Daten künftige KI-Tools trainiert werden dürfen.  

Eine KI ist immer nur so gut, wie ihre Datenbasis es ist. Fehlende oder fehlerhafte Daten können leicht zu Fehlschlüssen oder Fehlinterpretationen führen. Welche Auswirkungen dies hat, variiert je nach Anwendungsfall von unproblematisch bis gravierend. 

Erfahren Sie mehr: In einem Artikel spricht das Europäische Parlament über Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken(öffnet ein neues Fenster)

Thema

Was sollten Eltern rund um KI beachten?

Auch Kinder und Jugendliche nutzen KI schon heute im Alltag: In Sprachassistenten, Spielen mit KI-Elemente oder personalisierten Empfehlungen von Streaming-Diensten zum Beispiel. Auch in Snapchat werden Kinder mit «My AI» auf einer viel genutzten Plattform mit einem Sprachmodell konfrontiert. 

Möglicherweise gehen Ihnen nun allerhand Fragen durch den Kopf: Wird mein Kind seine Hausaufgaben künftig mithilfe von KI-Tools erledigen? Soll KI in der Schule verboten oder integriert werden? Müssen Prüfungsthemen so angepasst werden, dass KI den Lerneffekt nicht schmälert? Diese und weitere Fragen sind heute eine reale Herausforderung, die wir als Gesellschaft angehen müssen.  

Es ist wichtig, dass Sie als Eltern ihre Kinder bei der Verwendung der intelligenten Systeme unterstützen und ihnen beibringen können, wie sie verantwortungsbewusst und sicher damit umgehen. Testen Sie die KI-Anwendungen gemeinsam und achten Sie auf Folgendes: 

Geben Sie in Programmen mit künstlicher Intelligenz keine persönlichen Daten ein. Sorgen Sie dafür, dass auch Ihr Kind mit seinen Daten bewusst und gewissenhaft umgeht.

Zeigen Sie Ihrem Kind KI-Systeme, die für seine Altersgruppe geeignet sind. Finden Sie fachlich korrekte Lernmedien, die für Kinder aufbereitet wurden.  
 
Beispiel ZDFtivi: «Künstliche Intelligenz einfach erklärt»(öffnet ein neues Fenster), «Künstliche Intelligenz: fünf Beispiele»(öffnet ein neues Fenster) oder «Digitale Sprachassistenten»(öffnet ein neues Fenster)

Erklären Sie Ihrem Kind die Zusammenhänge zwischen der verfügbaren Datenbasis aufgrund des KI-Trainings und den Antworten einer KI. Lehren Sie Ihr Kind, diese Antworten korrekt einzuordnen und die KI-Anwendungen verantwortungsbewusst zu nutzen.

Prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Antworten von Anwendungen wie ChatGPT und vergleichen Sie sie mit den Suchresultaten bei Google oder mit Ihrem eigenen Wissen.  
 
Probieren Sie gemeinsam aus: Mit welchen Formulierungen lassen sich Suchresultate optimieren? Wie verändert sich die Antwort, wenn Sie die Frage ändern? Und bei welchen Aussagen ist Vorsicht geboten?

Online-Webinar – Künstliche Intelligenz (KI)

Künstliche Intelligenz ist in unserem Alltag schön längst etabliert. Wo wird KI angewendet? Was sind die Möglichkeiten? Was steckt hinter Chat-GPT und wie wird es angewendet?

Online-Webinar – Künstliche Intelligenz (KI)

Kursinhalte

  • Künstliche Intelligenz entdecken
  • Einsatzmöglichkeiten wie ChatGPT
  • Vorteile und Risiken

Kosten

Kostenlos / 60 Minuten

Informationen

Eigener Computer (PC/Mac) mit Internet-Browser und Internetzugang

Online-Webinar

Das Wichtigste in Kürze

Nützliche Links

Weiterführende Inhalte

Wünschen Sie sich weitergehende Informationen zum Thema KI? Hier haben wir die wichtigsten Blogbeiträge und Links zusammengetragen.

Videos

Was bedeutet KI und wo begegnen wir Ihr?

So kann man ChatGPT in seinen Alltag integrieren.

So gelingen die besten ChatGPT-Prompts.

Marcel fragen

Marcel ist Trainer bei Swisscom. Er steht Ihnen bei allen Fragen rund um das Thema KI zur Verfügung.

Portrait des Leiters Jugendmedienschutz Michael In Albon
Marcel

Trainer bei Swisscom